Jupiter 2011 / 2012
Die Vielzahl der Bilder zwischen August 2011 und November 2011 erlaubte es jeden
Monat eine Jupiterkomplettkarte zu erstellen und Veränderungen zu dokumentieren.
Insgesamt war der Riesenplanet in der 2 Jahreshälfte 2011 sehr ruhig. Es gab keine größeren
Ausbrüche, die markanten Barren und der GRF waren nahezu ortsfest.
Kleinere Positionsänderungen gab es beim
WOS-BA besonders von August auf September. Die polnahen weißen Flecken zeigten eine deutliche Positionsänderung.
Aus den gut aufgelösten Septemberkarten konnte eine Rotationsanimation erstellt werden
Im Methanband bei 890nm verraten sich
große Stürme als gewaltige
Hochdruckgebiete die den Methandunst durchbrechen und als helle Spots
sichtbar werden. Markant ist neben dem GRF auch der WOS-BA
(Red Junior). Er ist im Visuellen als oranger Fleck mit schwarzen Rand
zu sehen. Die dunklen Barren sind ebenfalls im Methanband zu identifizieren.
Oberhalb des NEB ist im Methan ein sehr dunkles schmales
Band zu sehen, das im visuellen Bereich völlig unauffällig ist. Dieses
dunkle Band ist das NTB was momentan durch eine Dunstschicht abgedeckt wird. Bei
höheren Wellenlängen kann der feine Dunst jedoch durchdrungen werden und deshalb ist
das NTB bei 890nm sichtbar.
Das Phänomen funktioniert ähnlich wie beim Verschwinden des SEB im letzten Jahr.
Das Folgende Bild zeigt einen Vergleich zweier Aufnahmen im Methan und Visuellen Bereich.
Zur Orientierung sind 2 White Oval Spots (WOS) markiert. Das Fehlen des NTB fällt sofort auf.
Ferner ist auch ein Fragment des NNTB im visuellen unsichtbar, das im Methan gut zu erkennen ist.
Die NNTB-Fragmente sind jedoch nicht über den kompletten Jupiter ausgelöscht, sondern nur in den Längen 30 bis 120 Grad.
Daraus kann man schließen, dass die Dunstwolke über die Längengrade eine ungleichmäßige Breite besitzt
und über die Monate in ihrer Position sehr konstant gewesen ist!
Die Dunstschicht könnte sich in den letzen Monaten verbreitert zu haben,
was zu einem Verblassen der nördlichen Hälfte des NEB im visuellen Bereich geführt hat.
Ende Dezember erschienen die dunklen Barren dadurch getrennt vom NEB.
Allerdings zeigen aktuelle Bilder beim ALPO
im IR- und Methanband ebenfalls eine NEB-Verschmälerung, was eher gegen eine Dunstabdeckung spricht.