M 87

M87, Durchmesser ca. 5', Typ E1, Helligkeit ca. 9 mag

M87s6z.jpg

M87 ist eine helle elliptische Galaxie im Zentrum des Virgohaufens. Elliptische Galaxien zeigen nur wenige Strukturen und gelten bei den meisten Beobachtern als langweilig. Nicht so M87. Bei guten Seeing ist in größeren Teleskopen ein kleiner Jet zu erkennen. Fotografisch kann er sogar schon mit einem 6-Zöller erfolgreich abgelichtet werden.

Das Licht des Jets ist polarisiert. Dies wurde schon in den 50'er Jahren von Walter Baade entdeckt. Mit einer Aufnahmeserie vom 13.3.2007 konnte die damalige Beobachtung bestätigt werden. Es wurden jeweils etwa 200 Aufnahmen mit 2,56s gemittelt. Verwendet wurde der 80cm Spiegel der VSW München + Reducer f/4 und eine Watec-Kamera.

m87rota07.gif m87jetsek07g.gif

Die 3 Aufhellungen werden von innen nach außen als A, B, und C bezeichnet. Die Filterstellungen der 4 Aufnahmen des Animated-Gifs entsprechen in ihrer Orientierung den Angaben Baades. Besonders markant ist die Polarisationsänderung im mittleren Abschnitt 'B'. Baades Arbeit gibt es im Internet unter:
cdsads.u-strasbg.fr/cgi-bin/nph-iarticle_query?1956ApJ...123..550B

Neuere Untersuchungen sind mit dem HST entstanden. So von
-Perlmamm et. all. mit
OPTICAL AND RADIO POLARIMETRY OF THE M87 JET AT 0,2'' RESOLUTION
unter:
http://www.journals.uchicago.edu/AJ/journal/issues/v117n5/980482/980482.html
-Capetti et. all. mit
HST polarisation observation of the Jet of m87
unter:
aa.springer.de/papers/7317003/2300637.pdf
und
Thomson et. all.:
HST polarization map of the ultraviolet emission from the outer jet in M87
unter:
articles.adsabs.harvard.edu//full/1995MNRAS.275..921T/0000925.000.html

Diesen Arbeiten zufolge liegt die Polarisation im Jet zwischen 10 und 60%. Die Regionen mit 60% müssen ein extrem starkes Magnetfeld besitzen, da dieser Betrag schon an der oberen Grenze der mit Synchrotronstrahlung erreichbaren Werte liegt.

m87jetsek07f.gif

Die Grafik zeigt die Lage der Polarisationsachse in den einzelnen Jetknoten.

m87jetsek07d.gif





M87 wird von einem gewaltigen Halo mit Kugelsternhaufen umrundet. Die hellsten Mitglieder haben ca. 19 mag. Dies ist mit 11 Zoll und einer Watec so grade noch zu erreichen. Ob es sich bei den eingekreisten Punkten tatsächlich schon um Kugelsternhaufen handelt oder ob hier noch schwache Feldsterne durchschimmern, war bislang nicht zu klären.

m87gc.gif

Im Umfeld von M87 gibt es zahlreiche schwache Hintergrundgalaxien.

5DS11B9b.jpg 5DS11B9b4.jpg





Der erste Versuch die Kugelsternhaufen von M87 abzubilden stammt aus dem Jahr 2005. Damals fehlte es noch an Öffnung und Erfahrung, so dass es mit dem 12-Zöller nur so grade eben gelang einige größere Exemplare sichtbar zu machen. 2007 wurde versucht mit 32-Zoll, viel Belichtungszeit und viel Bildbearbeitung das Optimum herauszuquetschen.
4ds14c2.jpg

Da es im Halo von M87 ohnehin sehr hell ist, war das münchener Stadtlicht nicht allzu störend. Problematisch war eher die Suche nach einer geeigneten Vergleichsaufnahme. Unter
http://www.journals.uchicago.edu/ApJ/journal/issues/ApJ/v513n2/37473/37473.html
fand sich ein passendes HST-Bild, das im unteren Animated-Gif gegen das eigene Foto geblinkt wird.
m87gcv2ok2.gif

Obwohl die Bildbearbeitung bis an die Artefaktgrenze getrieben wurde, läßt sich zu fast allen Lichtpunkten im HST-Foto ein Gegenstück finden.
4ds14cb.jpg




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