Beobachtungsnacht 20./21.10.2006



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In der Nacht vom 20. auf den 21.10. stand zunächst wieder der Komet SWAN auf dem Programm. Er schien etwas schwächer als am 17.10. und dürfte bei etwa 6,2 mag gelegen haben. Im 20x60 war der False Nukleus in einer diffusen Koma eingebettet. Der Schweif war sehr schwach. Obwohl der Himmel sehr dunkel war, konnten nur etwa 30 Bogenminuten sicher erkannt werden. Fotografisch war der Schweif deutlich länger. Auf einem Bild mit 200m Tele von Stathis Kafalis und der EOS 20D von Ralph Muth konnten mind. 3 Grad gemessen werden.
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Danach hat sich Ralph noch um einige Stimmungsbilder gekümmert. Dabei bestand Gelegenheit seine Objektivsammlung zu testen. Durch die Kombination von 3 Aufnahmen mit einem 12mm-Objektiv bei jeweils 5 Min konnte der Gegenschein sichtbar gemacht werden.
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Weitere Bilder zeigen die Milchstraße.
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Auch M31 wurde mit einem 200mm Tele anvisiert.
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Auf dem folgenden Bild wurden die hellen Sterne des Fuhrmanns und des Perseus durch Belichtung mit einer Milchglasscheibe hervorgehoben. Unten ist zusätzlich noch Aldebaran zu sehen.
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Der Schwerpunkt lag jedoch bei der visuellen Beobachtung. Der Orionidenstrom hatte in dieser Nacht sein Maximum. Es wurden duzende heller Schnuppen gesehen. Nebenbei wurden am 20-Zöller einige Galaxienhaufen eingestellt. Abell 2666 mit der Hauptgalaxie NGC7768 und Abell 2634 mit der Hauptgalaxie NGC7720 waren 3 Tage zuvor fotografiert worden. Der Weg per Starhopping war daher bestens bekannt. Beide Haufen sind aber nichts besonderes. Um die zentrale Riesenellipse gruppieren sich etwa ein halbes Dutzend gestreuter kleinerer Objekte. Im Umfeld sind weitere kleine Galaxien zu entdecken. Beide Haufen liegen in der linken oberen Ecke des Pegasusquadrats nur etwa 3 Grad auseinander. In einem spektakulären Umfeld liegt Abell 347. Wenn man von der bekannten Edge-On-Galaxie NGC891 über den nächsten hellen Stern spiegelt landet man direkt im Zentrum des Haufens bei NGC910. Um die Hauptgalaxie gibt es einen Halbkreis mit mehreren kleineren Begleitern. Etwas nördlich gibt es eine Kette aus 3 mittelhellen Sternennebeln . Weitere Mitglieder liegen weiter außerhalb des Feldes. Das Highlight des Abends war Abell 262. Der erste Anblick erinnert an Stephans Quintett. Dicht gedrängt in einem Feld von weniger als 5 Bogenminuten stehen 5 Galaxien in Form eines ´Y´. Bei genauen Hinschauen war eine der Galaxien doppelt so das man von einem Sextett sprechen kann. Weitere Haufenmitglieder waren durch rumrühren aufzufinden. Mit NGC6765 wurde auch ein Planetarischer Nebel beobachtet. das Objekt ist jedoch wenig beeindruckend. Es ist nur ein schwacher Balken mit zwei Helligkeitszentren zu sehen.
Ab etwa 3 Uhr zogen Wolken auf, so dass noch ein kurzes Schläfchen möglich war. Bei Sonnenaufgang wurden die Wolken in wunderbares Licht getaucht.
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