V407 Vul und ES Cet


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V407 Vul und ES Cet zählen zu den engen Doppelsternen die mit dem geplanten Gravitationswellendetektor LISA sicher nachweisbar sein sollen. Es gibt im Internet mehrere Listen mit potentiellen Zielen die insgesamt so etwa 20 Sterne umfassen. Einen Überblick gibt es unter:
http://www.astrode.de/5hplib1.htm

V407 Vul und ES Cetis sind beide im visuellen beide etwa 15 mag hell. Laut  https://warwick.ac.uk/fac/sci/physics/research/astro/theses/SusanaBarros.pdf
hat V407 Vul (auch RXJ1914+245) im UV eine Amplitude von 20% und im Grün von 8%. Die Periode wird mit 569s angegeben.
Das Füchschen ist eigentlich ein Sommersternbild. Beim ersten Mess-Versuch am 5.12.2019 stand der Stern schon relativ tief und auch der Mond störte etwas. Daher gelang es nicht die erwarteten Helligkeitsänderungen abzubilden. Es gibt zwar Schwankungen, aber der Vergleich mit einem Feldstern ähnlicher Helligkeit zeigte, dass es sich lediglich um Rauschen handelte.



Immerhin war der Stern als Punkt zu identifizieren. Links ein Vergleichsbild aus dem POSS.



Im kommenden Sommer landet der Stern nochmal auf der Zielliste. Ohne störenden Mond und mit einem Blaufilter sollten 0,2mag Änderungen schon messbar sein.


Ähnliche Eigenschaften wie V407 Vul hat ES Cetis. Lt. http://adsabs.harvard.edu/abs/2006CQGra..23S.809S und https://watermark.silverchair.com/mnras0413-3068.pdf hat ES Cetis eine Umlaufzeit von 620s mit gegenseitigen Bedeckungen. Die Helligkeit liegt bei ca. 16mag. Er zählt zu den AM-CVN-Sternen, bei denen ein Hauptreihenstern ein kompaktes Objekt umrundet. Die Amplitude liegt zwischen 0,11-0,18 mag (rot nach blau).
Auch bei ES Cetis war im ersten Versuch keine Schwankung sichtbar, die sich signifikant vom Rauschen abhebt. Die Überlagerung mehrerer Perioden und die Verwendung eines Blaufilters könnte beim nächsten Versuch hilfreich sein.



Bisher gibt es also nur ein einfaches Bild auf dem der Stern als Punkt zu sehen ist. Links ein Vergleichsfoto aus dem POSS


Einen weiteren Messversuch gab es am 6.9.21. Diesmal wurde ein Blaufilter verwendet um die größere Amplitude in diesem Spektralbereich zu nutzen.

Die Belichtungszeit wurde auf 62 Sekunden eingestellt. Je 10 Bilder sollten also eine komplette Periode umfassen. Es wurde 5 Perioden lang belichtet, aber es nur eine wilde Streuung zu sehen.

Wenn man nun je 5 Bilder mit einer Periode Versatz mittelt, sollte dies die Kurve glätten. Von den 50 Bildern zu 62 Sekunden beliben also 10 Bilder übrig, die 5 Perioden mitteln.

Die Messwerte schwanken nun zwischen  0,38 und  0,25mag Helligkeitsdifferenz zum Vergleichsstern.  0,12mag Amplitude ist weniger als erwartet. Auffällig ist der große Abstand zwischen dem ersten und dem letzten Messwert. Das spricht eher gegen den erhofften Nachweis einer Helligkeitsschwankung. Dennoch wurde die obere Grafik unten mehrfach hintereinander kopiert um ein Muster zu erkennen. ... so richtig plausibel ist das Resultat nicht. 

Man könnte aber schon ein Haupt- und ein Nebenminima mit 5 min Abstand hineininterpretieren.



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