Beobachtungsnacht
10. auf 11. und 11. auf 12.1.2024
Am 10. und 11. Januar gab es passend zu Neumond in
Süddeutschland gutes Wetter.
Im Vorland bildete sich Hochnebel aber in den Bergen war der Himmel
sehr klar und sehr transparent. In beiden Nächten wurde unweit
von Bayrischzell beobachtet.
Gleich zu Jahresanfang gab es dort ein paar der besten Nächte
des Jahres.
Beobachtet wurde mit einem 12" Dobson.
Beobachtungsnacht
am 10. und 11.1.2024
6.5mm Fisheye 15mm f/3.5, Polspur
50mm f/2.2
NGC660 ist eine Balkenspirale im Grenzgebiet zwischen Widder und
Fischen.
Im Teleskop war mit dem 31mm Übersichtsokular
zunächst nichts zu finden.
Bei 125x kam dann der Balken zum Vorschein. Besondere Strukturen waren
aber nicht zu sehen. Mit etwas Geduld ist am südlichen
westlichen Balkenende ein
Spiralarm zu erkennen, der ohne Krümmung grade nach
Süden raus-ragt.
Auf den Fotos gibt es auch ein nordöstliches Pendant von dem
visuell aber nur ein Ansatz zu erahnen war.
Die Galaxiengruppe um NGC507 liegt zwischen Mirach und
M33.
Ohne viel Mühe wurden 5 Galaxien erkannt.
NGC877 ist im 12 Zöller ein 11,9mag helles ovales
Nebelchen.
Die Westseite ist etwas diffuser als die Ostseite. Am
südlichen Rand des Halo
steht ein Feldstern der wie eine Supernova aussieht.
Die Nordseite ist minimal aufgehellt. Auf Fotos ist
dort ein Spiralarm zu sehen.
Die direkt benachbarte NGC876 wurde übersehen ist aber mit
14,7mag für 12 Zoll auch schon grenzwertig.
NGC2841 ist eine helle, schon im Übersichtsokular
gut
sichtbare Galaxie
Die elliptische Spindel hat eine Abplattung von etwa 1:4.
Mittig gibt es eine runde Aufhellung mit stellaren Kern.
Mit 9,2mag ist sie recht hell und visuell eine ungestörte
Bilderbuchgalaxie,
die jedoch keine besonderen Strukturen zu bieten hat.
Zu den Bilderbuchgalaxien gehört auch NGC2683. Mit
9,8mag ist
sie schon im 31mm Übersichtsokular ein schönes
Objekt. Die Spiralgalaxie
sehen wir fast von der Seite und das Achsverhältnis ist etwa
1:5.
Hohe Vergrößerungen sind kein Problem.
Die Achslage ist von Nordost nach Südwest. Die
Südwesthälfte ist etwas heller.
Der nordwestlich liegende Staubstreifen verursacht eine signifikant
schärfere Kante die bei 187x gut sichtbar ist.
Einen stellaren Kern gibt es nicht.
Ein wenig bekannter, großflächiger Gasnebel
ist
Sh2-216
nordwestlich von Capella. Das Objekt gilt mit OIII-Filter als relativ
einfach, obwohl er auf Fotos wenig ausgeprägt ist. Im Teleskop
hat er das Format einer Mondsichel, also fast 30 Bogenminuten!
Am 10/11.1.24 war mit dem OIII-Filter und dem 31mm
Übersichtsokular zunächst nichts zu sehen.
Nach längerer Adaption war er dann doch überraschend
deutlich.
Sichtbar ist ein langes Band in Nord-Süd. Auf der Ostseite ist
das Band schärfer begrenzt und auf der Westseite diffus
auslaufend.
NGC2207 ist eine Galaxie im Großen Hund etwa 10
Grad westlich
von M41.
Aufgrund der südlichen Lage sie kein einfaches Objekt.
Im 12 Zöller war sie eine diffuse Aufhellung. Es schienen
mehrere Arme sichtbar zu sein, doch waren die schwierig zu fassen.
Unter besseren Bedingungen sollte da mehr möglich sein.
Die Supernova 2024gy in NGC 4216 war erst am 4.1.24
entdeckt worden.
Bei der Beobachtung eine Woche später
hatte sie ihr Maximum noch nicht erreicht und dürfte bei etwa
14mag gelegen haben. Im 12 Zöller war sie schon gut sichtbar.
NGC4216 ist eine helle Galaxie am Rand des Virgo-Haufens. Als
beinahe-Edge-On bietet sie auch ohne Supernova schon einen
schönen Anblick.
Fotografiert wurde nur nebenbei ohne besonders Ziel. Der
Pferdekopfnebel ist eher ein Testbild. Die vielen Glas-Luftflächen
des Reducers erzeugen an hellen Sternen ein Halo.
Eine Besonderheit der beiden Nächte war die Passage
des
Kleinplaneten Vesta am Crabnebel M1. Sie wird auf der nächsten
Seite im Detail untersucht.
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