Beobachtung am 13. und 15.2.2023

In der Nacht vom 13. auf den 14.2.23 herrschten im Voralpenland beste
Bedingungen. Im Vorland bildete sich Nebel und auf dem 1055m hohen Berg
wurde es sehr dunkel.
Im Tal zeigte das Thermometer -6,5 Grad während es am
Beobachtungsort taute.

Auf der Zielliste stand der Komet
C2022 E3 (ZTF).Die Helligkeit hatte zwar in den
letzten Wochen deutlich nachgelassen aber zwischen Mars und Aldebaran
stand er weiter hoch am Himmel und war gut zu beobachten.
In der Nacht vom 13.2.23 passierte der Komet den Offenen Sternhaufen
NGC1647. Der Haufen ist sehr gestreut und besteht nur aus 3 Dutzend
Sternen, dennoch bildete er Fernglas mit dem Kometen ein
schönes Pärchen.
Fotografiert wurde mit einem 135mm Tele.
86
Bilder zu 30s bei f2,8 wurden addiert. Der Staubschweif kommt gut raus
und auch der Sternhaufen ist gut zu sehen.



Beobachtet wurde der Komet mit einem 12
Zoll
Dobson. Bei 175x war eine kleine, längliche zentrale
Aufhellung zu sehen. Drumherum gab es eine länglich Koma die
sonnen-seitig deutlich aufgehellt war. Der Schweif schloss sich
abgesetzt an die Koma an und ging V-förmig auseinander. Der
Staubschweif war leicht zu sehen. Der Gasschweif war deutlich
schwächer. Zwischen den beiden Schweifen war bei genauer
Beobachtung noch eine längliche Zunge zu sehen.


Die Nacht wurde immer dunkler und die
Milchstraße reichte bis in den Großen Hund. Die
gute Transparenz bis zum Horizont führte dazu, das mit
Sharpless-308 ein eher selten beobachtete Objekt eingestellt wurde.
Der . Wolf-Rayet-Nebel ist auch als Delfinnebel bekannt. Die
vollmondgroße Blase ist sehr schwach. Die westliche Kante ist
auf Bildern etwas heller und andere Beobachter berichteten schon von
der Sichtung. Mit UHC bei 38-fach war an der passenden Stelle schon
eine Aufhellung zu sehen, die mit Field-sweeping deutlicher wurde.
Tückischer weise verläuft der Nebel hier
über eine Sternen-kette die ein Filterartefakt
vortäuschen kann. Ich meinte schon etwas zu sehen, doch
Co-Beobachter Robert Krolo war sich seiner Sache nicht
sicher.


Das Seeing war in der Nacht OK. Im Orionnebel war bei 175x
die E-Komponente sichtbar. Auch ´F´ wurde
gelegentlich gesichtet.
Kurz vor Mitternacht war am Südhorizont eine helle Feuerkugel
zu sehen. Die Auswertung der IMO
ermittelte ein Flugbahn über der Toskana. Robert gab sie mit
-8mag an.

Als finales Standardobjekt wurde NGC2903 eingestellt. Die
spindelförmige Galaxie hat schon auf den ersten Blick eine
mittige Einbuchtung. Bei 175x wurden die Spiralarme gut sichtbar.
Sie
erinnern an zusammengedrücktes
liegendes ´S`.
Die Rückfahrt führte durch Nebel. Bei bester Stimmung
wurde auf der Autobahn die Abfahrt verpasst, was erst 15km
später bemerkt wurde. Am Folgetag wurde vom Balkon noch etwas
Sonne geguckt. Sieben Fleckengruppen waren sichtbar. Zwei Gruppen waren
sehr schwach, aber 2 E-Gruppen waren auch dabei. Der Rest bestand aus
G-Gruppen mit größeren Einzelflecken.
Das gute Wetter hielt
auch an den Folgetagen. Am 15.2.2023
veranstaltete die Sternwarte München eine Exkursion zu einem
Standort beim S-Bahnhof Kreuzstraße. Dort wurde der neue 20
Zoll Dobson aufgebaut. Das Teleskop hatte sein ´First
Light´ unter dunklen Himmel.


In Richtung Süden war die Transparenz gut.

Mit dem 20-Zöller wurde nochmal der
Delfin-Nebel Sharpless-308
eingestellt. Mit OIII war bei 80x die 2 Tage zuvor gesichtete
West-Kante besser
zu erkennen. Mit dem Dobson konnte etwa ein Drittel der Kugelschale
nach Norden abgefahren werden
bevor die der Nebel im Nichts verlor.
NGC2903 sah in dieser Nacht im 20er nicht besser aus als im
12-Zöller 2 Tage zuvor, was am
niedrigeren Horizonabstand liegen könnte. M81/82 sind immer schön und M108 mit
dem Eulennebel M97 hoben sich auch gut ab.
Der Komet ZTF war im
Fernglas unscheinbar, zeigte aber im Teleskop einen V-förmigen
Schweif mit heller Kante.


Fotografiert wurde wieder mit einem 135mm
Teleobjektiv. 2 Tage zuvor war der Komet noch beim Sterhaufen NGC1617
zu beobachten,
der auf dem folgenden Foto oben links zu sehen ist:



Bei der Bearbeitung war der Gasschweif zu erkennen:

Beim Einstellen des Pferdekopfnebels war
leider das Okular beschlagen. Nach dem
Freitauen wurde er nicht nochmal eingestellt. Der Doppelquasar im
Großen Bären war nicht sicher zu identifizieren.
Eingestellt wurden noch der Rosettennebel.
Ein prachtvolles Objekt mit OIII. Zum Abschluss rundete der
Kugelsternhaufen M3 das Programm ab.

Beobachtungsberichte
Beobachtungsbericht von Martin Elsässer zum 1.Light des 20 Zöllers
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