Am 23/24. und 24/25.6. gab es in Süddeutschland einen klaren
Himmel
und es wurde im Alpenvorland beobachtet.
In der ersten Nacht war die Beobachtung mit einem 12 Zoll Dobson
möglich.
In der zweiten Nacht kam ein 8 Zoll Reisedobson zum Einsatz.
Nebenbei machte eine Kamera mit
Fisheyeoptik Stimmungsaufnahmen
die zu einem Video kombiniert wurden.
Auf der Zielliste standen:
- M28 ist ein kleiner runder Kugelsternhaufen bei 166x mit 8" deutlich
grieselige Struktur.
Das Zentrum ist heller.
- M8 ist ein Standardobjekt das als Lagunennebel bekannt ist.
Es kam auf die Zielliste
weil in dieser Nacht der Kleinplanet 5386-Bajaja
an M8 vorbeilaufen sollte. Der Seestar hätte ihn mit 14 mag
eigentlich abbilden müssen, doch er war wohl zu schnell
um eine saubere Spur zu hinterlassen. Der hellste Bereich von M8 wird
als Stundenglasnebel
bezeichnet . Bei hoher Vergrößerung war
tatsächlich
ein mittig eingeschnürter hellerer Nebelbereich zu sehen.
Sonderlich markant hob er sich aber nicht ab.
Unweit von M8 steht M20 der Trifid-Nebel.
Da wurde auch mal eben vorbeigeswapped.
- Barnard 142/143 ist ein Dunkelnebel unweit des Sterns Gamma im Adler.
Die Staubwolke wird auch als Barnards-´E´
bezeichnet.
Im 8-Zöller sah man dort eine markante rundliche Dunkelwolke.
Bei 78-fach mit einem 82-Grad-Okular
durchmaß sie etwa 70% des Feldes.
- NGC 6522 ist mit 8,3 mag ein eher unspektakulärer
Kugelsternhaufen
im Süden des Sternbilds Schütze.
Im 12" Dobson war er bei 50x im Übersichtsokular sofort
sichtbar. Er konnte selbst bei 250x nicht aufgelöst
werden was aber am geringen Horizontabstand und dem schlechten
Seeing gelegen haben dürfte.
Er sah aus wie ein leicht dreieckiger Nebel mit helleren Kern.
- M22 ist der hellste Kugelsternhaufen
der
von Deutschland aus sichtbar ist. Bei guter Horizontsicht
ist er ein Paradeobjekt. Bei 250x füllt er das halbe
Okulargesichtsfeld.
Seine ovale Form ist gut erkennbar.
- Palomar 8 ist der zweithellste Kugelsternhaufen des Palomar-Katalogs,
aber trotzdem ziemlich schwach.
Er steht einige Grad nördlich des Riesen-Kugelsternhaufens
M22.
Im 12-Zöller sah man einen diffusen Spot.
In der nord-süd-Achse erschien er etwas länglicher
als in Ost-West.
Direkt neben Pal8 gibt es einen Asterismus, der etwas an das
´Kreuz des Südens´ erinnert.
- Eher zufällig wurde M25 eingestellt.
Im Sucher ist ein halbes Dutzend hellerer Stern sichtbar.
Der offene Sternhaufen wurde noch nie bewusst beobachtet.
Zu sehen ist im 12-Zöller eine gestreute aber schöne
Gruppe von etwa 3 Dutzend Sternen unterschiedlicher Helligkeit.
- NGC188 ist ein eher lockerer
unscheinbarer
Sternhaufen.
Er ist trotzdem ein prominentes Caldwell-Objekt
weil er so nah am Himmelspol steht.
Im 8 Zöller ist er eine leicht zu übersehende
gestreute Anhäufung schwacher Sterne. Im Umfeld gibt es
mehrere hellere Vordergrundsterne wodurch sich NGC188 schlecht vom
Hintergrund abhebt.