Hubbles veränderlicher Nebel NGC2261
NGC2261, Durchmesser: variabel, Helligkeit: variabel
NGC2261 ist ein schwierig zu klassifizierendes Objekt.
Nach neueren Forschungen ist es eigentlich ein
bipolarer Nebel, bei dem jedoch die südliche Hälfte durch
eine Dunkelwolke abgedeckt wird. Im Inneren
eines bipolaren Nebels befindet sich meist ein junger
Stern der noch nicht zu einem stabilen Hauptreihenzustand gefunden
hat. Entlang seiner Magnetfelder bilden sich jetartige Materieauswürfe
die das Licht des jungen Sterns reflektieren und auf diese
Weise sichtbar werden.
So ist es auch bei NGC2261.
Der Verursacherstern selbst wird von einer
Staubscheibe abgedeckt und ist unsichtbar.
Der helle Klecks am unteren Ende ist schon
ein Teil des Nebels!
NGC2261 ist eines der wenigen Deep-Sky-Objekte bei dem
innerhalb weniger Jahre Veränderungen sichtbar werden.
Es lohnt sich daher ältere Aufnahmen zum Vergleich
heranzuziehen. Mein erstes Bild entstand eher unabsichtlich.
Auf einem Fotos des Weihnachtsbaumsternhaufens vom
6.12.2000. ist er am untersten Rand des Gesichtsfeldes
noch so grade zu erkennen. Durch die Koma des
verwendeten 180/900 1:5 Newtons sind die Sterne stark verzerrt
und der Nebel nur unscharf abgebildet. Um einen Vergleich zu ermöglichen
war es notwendig die neugewonnene Aufnahme vom 10.1.2003
künstlich zu verschlechtern.
Bei dem nachfolgenden Animated-Gif ist
trotzdem schon eine deutliche Änderung zu erkennen.
NGC2261 bleibt auch in den nächsten Jahren ein spannendes Objekt,
das aufzusuchen stets aufs neue lohnenswert sein wird.
Am 18.1.2005 ergab sich die Gelegenheit NGC2261 mit dem 80cm Teleskop der
VSW München zu fotografieren. Aufgrund der hohen Flächenhelligkeit ist
er bei Filtereinsatz auch in der Stadt ein gut machbares Objekt.
Die große Öffnung brachte einen deutlichen Qualitätsprung.
Zum Vergleich der Aufnahmen von 2005 und 2003
musste das aktuelle Bild etwas
´unscharf gerechnet´ werden.
Das Animated-Gif zeigt dramatische
Änderungen
in der Helligkeitsverteilung.
Um den Ablauf der Veränderungen besser zu verdeutlichen
wurden rechts mit einem Morphing-Programm einige Zwischenbilder interpoliert.
Es scheint auch einige neue Strukturen zu geben.
Visuell ist Anfang 2005 eine dunkle Einkerbung
direkt bei R Monoceros besonders auffällig.
Im Oktober 2007 bot NGC2261 einen Anblick den
ich zuvor nicht kannte. Am 13-Zöller schien er losgelöst von R Monoceros. Die auf dem Foto
noch sichtbare Restverbindung an der linken Kante war lediglich zu erahnen.
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