Im Jahre 2007 blickten wir auf die Kante des Uranusringsystems. Aus
diesem Anlass gab es von Seiten der Profis viele Aufnahmen, denn in der
Kantenlage ist die Säulendichte der Teilchen besonders hoch
und man hoffte durch die gesteigerte Helligkeit neue Erkenntnisse zu
gewinnen. Die Profis verwenden für die Ringfotografie
Spezialkameras mit Wellenlängen jenseits von einem Mikrometer.
Handelsübliche CCDs sind in diesem Bereich unempfindlich.
Uranusringaufnahmen von Seiten der Amateure sind daher bislang
unbekannt. Der Uranus überstrahlt im sichtbaren Licht seine
Ringe,
deswegen wurden sie erst bei einer Sternbedeckung zufällig
entdeckt. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es jedoch im Bereich von
890nm. Hier befindet sich eine Methanbandlinie in der der Planet sehr
dunkel ist. Vor einigen Jahren wurde deshalb ein Methanbandfilter
angeschafft. In Dutzenden Versuchen wurde jahrelang probiert die Ringe
abzubilden. Mehrere Filter, Reducer und Kamerakombinationen wurden
getestet.
Es war einfach nichts zu sehen!

Im
letzten Jahr wollte ich schon aufgeben, doch dann
hatte ich eine Idee. Was wäre, wenn die Uranusringe
einen Oppositionseffekt besitzen, ähnlich wie die Saturnringe?
Die Uranusmonde sind für einen starken Oppositionseffekt
bekannt.
Der oppositionseffekt ist bei den Saturnringen markant.
Zur Oppositionszeit 2011 war Uranus erneut im Visier.
In der Oppositionsnacht gab es sehr gutes Seeing und 4 Tage
später waren die Bedingungen erneut optimal.
Es gelang tasächlich in beiden Nächten ein
brauchbares Foto!!!
Natürlich ist der Nachweiß absolut grenzwertig, das
kann nicht anders sein.
Doch die Größen und die Winkel stimmen. Die
bisherigen Erfahrungen mit dem Equipment sprechen gegen ein Artefakt!
Erster Versuch in der Oppositionsnacht
Zweiter Erfolg 4 Tage nach der Oppositionsnacht.
Winkel und Größen stimmen mit einem Vergleichsbild
der Profis überein.
Das Vergleichsbild entstand 2003, als
der Ring die identische öffnung hatte, wie 2011.
Bilder vom KECK im IR.
Erich Karkoschka hat eines seiner HST-Bilder
das mit einem vergleichbaren Filter bei 892 nm
entstanden ist zur Verfügung gestellt. Es wurde auf etwa eine
Bogensekunde unscharf gerechnet, um die
Helligkeiten vergleichen zu können. Das sieht sehr
vielversprechend aus!
(HST, Erich Karkoschka, University of Arizona/NASA)
Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der hellere Teil des Rings rechts
(suedlich) des Uranus.
Der helle Teil geht in 264 Tagen einmal um Uranus herum. Exakt 11
Umläufe und 45 Tage später ist das Bild vom 26.9.2011
entstanden. Auch hier ist der südliche Ringteil heller!
Bei der Ringfotografie war 2011 der Knoten durchschlagen und bei der
Abbildung der Uranusring entwickelt sich langsam eine Routine. Ein Foto
vom 2. auf den 3.10.
zeigt den Ring erneut deutlich.
(1)
Brown R.H. / Cruikshank,
D. P. :
The Uranian satellites - Surface compositions and opposition brightness
surges
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