Mars bedeckt einen Stern
Am 14.1. kam es zu einer seltenen Sternbedeckung durch den Planeten Mars.
Leider zogen schon am Nachmittag dichte Cirren auf,
die sich zum Abend so stark verdichteten, dass der 0,5 mag helle Mars
mit freien Auge kaum zu erkennen war. Im 10-Zöller
der VSW-München war 30 min vor der Bedeckung
der Stern nur indirekt knapp zu sehen.
Mit der Mintron war es etwas deutlicher.
Leider musste die Belichtungszeit wegen der
Wolken auf 0,32 sec erhöht werden, so dass Mars und
Stern durch Wolken und Seeing zu diffusen
Flecken verschmiert wurden.
Der Stern war bis etwa 2 min vor der Bedeckung auf dem
Livebild zu erkennen. Die geplante Messung der
Marsatmosphäre war leider nicht möglich :-( .
Schon vor der Finsternis war im
Nordwesten ein Silberstreif zu sehen.
30 Minuten nach dem Ereignis war der
Himmel wolkenfrei! In Schwaben und an der
Donau müssten gute Bedingungen geherrscht haben.
Angesichts der widrigen Umstände darf man mit den Fotos zufrieden
sein. Bei klaren Himmel wäre die Grenzgröße um mindestens 4 mag besser gewesen.
In diesem Fall hätte der 8 mag Stern bei 1/25 sec Belichtungszeit
bis unmittelbar an die Phasenkante beobachtet werden können.
Jedes der verwendeten Bilder wurde aus 100 bis 200 Einzelaufnahmen
a 0,32 sec gemittelt.
Bei den beiden oberen Bildern wurden jeweils 400 Einzelaufnahmen
mit Giotto gemittelt.
Zur Zentrierung wurde der Mars verwendet. Der Stern wurde durch die
Planetenbewegung zu einer Strichspur auseinander gezogen.