Beobachtungen am 18. und 19.12.2020


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Während sich im Vorland der Nebel sammelte gab es am Wochenende vom 18/19/20.12.2020 in den Voralpen ab 1000m recht gute Bedingungen. Gelegentlich zogen zwar Cirren durch, doch der Himmel war zu 90% frei und es gab mit dem eingepackten 12 Zöller immer ausreichend Beobachtungsmöglichkeiten.

Bemerkenswert war in beiden Nächten der starke rote Airglow der wellenförmig durchzog.

 Auf der Liste stand NGC4314, das ist eine Balkenspirale im Haar der Berenike mit mit schwachen Spiralansätzen. Im 12 Zöller war aber nur eine Linse zu sehen mit einem Achsverhältnis von 1:4. In der Mitte gibt es eine rundliche Verdickung und vielleicht etwas Glow im Umfeld. Im 32mm Okular waren neben NGC4314 auch noch die gleichhellen NGC5274 und NGC4278 im Okulargesichtsfeld zu beobachten. Neben NGC4314 gab es einen hellen Stern der auf dem Foto so nicht zu sehen ist.

Ced 62 ist ein kleiner unscheinbarer Reflektionsnebel im Orion. Er wurde auch schon mit 8 Zoll aufgesucht und nun nochmal mit 12 Zoll beobachtet. Viel mehr war jedoch nicht zu entdecken. Es ist ein länglicher Nebel mit Stern wie eine spindelförmige Galaxie mit helleren stellaren Kern. Eine Seite ist heller und größer. Die schwache Seite etwa 50% schwächer.

Die Galaxie NGC2077 bildet mit IC2163 ein Pärchen und wurde in SuW 1/2020 ausführlich beschrieben. In Großen Hund steht sie recht südlich und dies mag ein Grund sein weshalb von den in SuW genannten Strukturen nicht viel zu entdecken war. Mit 13 mag ist die Galaxie auch nicht sehr hell. Zu erkennen war ein elliptischer Nebel mit 2 stellaren Kernen und einem abgesetzten schwachen Nebel der an einen Kometenschweif erinnerte. Auf dem POSS ist nur ein stellarer Kernen zu entdecken. Von einer Supernova in der Galaxie ist nichts bekannt. Vielleicht stand an dem Abend ein Kleinplanet in dieser Richtung. 

Ein deutlich beeindruckenderes Paar war NGC3169+NGC3166. Es handelt sich um 2 längliche Ellipsen mit zentralen Kondensartionen aber ohne Kern. NGC3166 ist mit einem Achsverhältnis von 1:4 deutlich elongierter und erinnert an den Balken einer Balkenspirale. NGC3169 hat eher 1:3 Im Umfeld wurde auch NGC3156 identifiziert. Die schwache Galaxie NGC3165 wurde nicht gesehen.

Der Komet C/2020 M3 (ATLAS) wurde auch nochmal eingestellt. Er hatte weiter nachgelassen und war nur noch ein unscheinbares, rundes diffuses Nebelchen mit etwa 10mag.

NGC3510 ist eine schwache Edge-On-Galaxie mit 12,1 mag im Leo-Minor. Mit 4.1x0.8' ist sie sehr dünn und hat eine geringe, gleichmäßige Flächenhelligkeit. Sie wurde nach längerer Beobachtung sicher identifiziert, war aber fast grenzwertig.

Ebenfalls im kleinen Löwen ist NGC2859. Es ist eine kleine Ellipse mit hellen direkt sichtbaren Kern. Ein schwacher Glow im Umfeld, der von anderen Beobachtern als Ring identifiziert wurde, konnte allenfalls erahnt werden und wurde als unsicher eingestuft.

Jones-1 wurde eher nebenbei eingestellt. Der PN erschien mit OII als schwaches aber gut definierte rundes Scheibchen. Der ´Headphone´ war am Rand des Scheibchen als leicht aufgehellter Bogen zu beobachten.

Im Stier wurde mit einigen Jahren Abstand mal wieder NGC1555 aufgesucht. Das Objekt ist als Hind´s Veränderlicher Nebel bekannt. Vor 100 Jahren war er für 30 Jahre komplett verschwunden. Zuletzt wurde er als sehr schwacher Licht-Bogen westlich von T-Tauri beschrieben. Tatsächlich ließ sich mit 12 Zoll eine Aufhellung registrieren. Sie wirkt wie Streulicht und verrät sich nur durch seine ungleichmäßige Form. Der Glow um den Stern ist nach Westen ausgedehnt und diffus, nur im Osten ist er härter begrenzt. Im Norden reicht der Glow fast bis zu einem schwachen Sternchen.

Zu den Exoten gehört der Reflektionsnebel Z-CMa im Großen Hund, Bei Rek 7:03:43 und Dek -11:33:06 findet sich ein Grüppchen von 4 Sternen die leicht gewinkelt nebeneinander stehen. Drumherum zeigt der POSS einen Reflektionsnebel. Im Teleskop folgt der Nebel stärker der Lage der Sterne. Ein Mitbeobachter konnte die Sichtung bestätigen. Der westlich liegende Stern zeigt auf dem POSS ebenfalls Nebelstrukturen, die jedoch visuell nicht zu erkennen waren.

Natürlich wurden neben dem ´offiziellen Programm´ auch wieder einige Standardobjekte eingestellt. So war mal wieder NGC891 an der Reihe die als Edge-On ein gut sichtbares Staubband zeigt. 



Nebenbei wurde auch mit einem 180mm Teleobjektiv fotografiert. Das Ziel war die reizvolle Region um M35 mit seinem kleinen Begleitsternhaufen NGC2158 und den Gasnebeln NGC2174  (Affenkopfnebel) und IC443 (Quallennebel).


Alle 3 Motive passen bei 180mm und APS-C gemeinsam auf den Chip, sind dann aber in der Darstellung recht klein. Daher hier nochmal eine Ausschnittsvergrößerung.

Nebenbei gab es auch noch einen hellen Meteor, von dem jedoch nur der Anfang zu sehen war. Der Hauptteil fiel hinter den Horizont.

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