Die
Beobachtungsnacht vom 13. auf den 14.12.2018 wurde etwas
später gestartet um sich vom anstrengenden Vortag
zu erholen. Die Wolken reichten bis zum Rand der Alpen. Bei der Fahrt
nach Bayrischzell wurde der Himmel ab Schliersee klar.
Hinter dem Sudelfeldpass war Nebel, so da wir uns vor dem Pass
im Taleinschnitt der Straße nach Kufstein ein
Plätzchen suchten. Dieser Taleinschnitt ist bekannt als
Kälteloch.
Vereinskollegen berichteten schon
bei der Anfahrt -16 Grad gemessen zu haben.
Dieser Wert könnte im Laufe der Nacht noch deutlich
unterschritten worden sein.
Das Maximum der Geminiden war für den 14.12.2018 zur
Mittagszeit
vorhergesagt. Zu den Morgenstunden hin sollte die Aktivität
ansteigen.
Tatsächlich war am Himmel einiges los. Gegen 3 Uhr wurden in
7min 10 Schnuppen gezählt
was einer HR von 85 entspricht. Da das Sichtfeld zu einem Viertel
beschränkt war, kann von einer ZHR über 100
ausgegangen werden. Die Messungen der IMO zeigen ZHR-Werte um 115.
Visuell sahen wir 2 helle Feuerkugeln. Die erste um 2:49 MEZ etwa -4
mag im Zenit. Das war kein Geminid.
Es gab eine lang sichtbare ´Rauschspur´ die mehrere
Minuten
im Fernglas verfolgt werden konnte.
Der Startpunkt lag zwischen Pollux und Procyon im Süden auf
55 Grad Höhe. Die Bewegung erfolgte nach Südwest. Das
Ende lag
auf etwa 35 Grad Höhe.
Nummer
2 war ein Geminid und verursachte keinen Persistent Train.
Die Feuerkugel wurde aber auf -6mag
geschätzt und bewegte sich um 3:04 MEZ von 45 Grad
Höhe im Süden zum Horizont.
Die Spur muss etwa 25 Grad lang gewesen sein.
Die Fisheyebilder zeigen das es in der Nacht noch mind. eine weitere
helle Feuerkugeln gegeben hat, die ebenfalls kein Geminid war.
Sie fiel um 23:34 MEZ im Norden. Die entfaltete Aufnahme zeigt
den Beobachtungsplatz. Die Feuerkugel wird durch die Projektion
bogenförmig abgebildet.
Aus den Fisheyebildern ließ sich
wegen der Verzerrung
der Radiant nur ungenau bestimmen.
Besser geeignet war dafür
das kleinere Feld der Watec-Kamera
Natürlich
wurde auch der Komet Wirtanen fotografiert.
Bei 55 mm passte er schon gut mit den Plejaden ins Bild.
Bei
180mm Brennweite zeigte er sich erneut als große strukturlose
Blase, die recht flott über den Himmel zog
Mit
einem Rotationsgradienten nach Larson-Sekanina kommen schwache kernnahe
Schweifstrukturen heraus, die sich bei genauer Betrachtung auch direkt
im Summenbild finden lassen.
Mit extremer Bildverarbeitung ließen sich weitere
mögliche
Schweifstrukturen herausarbeiten. Dabei sind auf 1 Uhr und 7 Uhr 2
Schweife zu erahnen. Tatsächlich soll Wirtanen zu der Zeit einen
schwachen Gegenschweif besessen haben.
Die
Photometrie zeigte bei starker Streuung der Messwerte keinen
klaren Trend.
Im
Fernglas ist der Komet am schönsten zu sehen. Er ist eine fast
runde Blase
mit einem abgesetzten etwas helleren Innenbereich der etwa ein Drittel
des Durchmessers ausmacht. Der schwächere
äußere Bereich läuft diffus im Hintergrund
aus.
Auch Komet 64P/Swift–Gehrels wurde nochmal eingestellt. Er
war im 15x70 ein sehr diffuses schwaches rundes Wölkchen ohne
weitere Struktur.
Die Strichspuraufnahmen entstanden eher nebenbei.
Neben
dem Fisheye wurde auch ein 50mm Objektiv verwendet.
Leider
flog nur ein schwacher Meteor durchs Feld.
In
der Nacht vom 15. auf den 16. näherte sich der
Komet Wirtanen den Plejaden.
Es gab ein Wolkenloch in München, das sich beim Aufstellen der
Kamera
schon wieder zuzog. Für
einen Schnappschuss hat es aber
gereicht.