Beobachtungsbericht 5./6.2.2016
Im Februar 2016 gab es zum Neumondwochenende 2 brauchbare
Astronächte. Vom 5. auf dem 6.2. wurde in den Alpen
beobachtet. Die Transparenz war am Anfang mäßig
wurde aber im Laufe der Nacht immer besser. Die Temperaturen lagen um 0
Grad. Leider gab es trotz 1100mm Höhe einen starken
Taubeschlag mit anschließender Reifbildung.
Hauptziel
war der Komet C/2013 US10 (Catalina) der eine eigene Berichtsseite
bekommen hat die mit diesem ´Link´ geladen werden
kann.
Als nächstes stand Kohoutek 2-1 auf der Liste. Der Planetary
liegt im Fuhrmann. Seine Natur als PN ist umstritten. Visuell
entspricht er vom Schwierigkeitsgrad etwa einem mittleren
Abell-Planetary. Mit 13 Zoll Öffnung ist er in den Alpen nicht
einfach, aber sichtbar.
Bei 187x sah man ohne Filter nichts. Mit UHC war da ein Sternchen mit
südöstlich etwas Nebel drumherum. Mit OIII wurde der
Nebel deutlich flächiger mit einem Durchmesser
von etwas über eine Bogenminute. Im Nordwesten des Nebels war
unweit des Sterns eine Aufhellung zu erkennen. Kohoutek 2-1 reagiert
sehr gut auf OIII was deutlich für einen echten PN
spricht.
Eine gut bekannte Himmelsregion ist das Gebiet um den Pferdekopfnebel
IC434 und dem Flammennebel NGC2024. Auf Fotos ist nördlich von
NGC2024 ein kleiner Reflexionsnebel zu erkennen. Visuell war im Wechsel
mit einem benachbarten gleich-hellen Vergleichsstern ein schwacher Glow
zu erahnen. Er reagierte positiv auf UHC. Es könnte sich
jedoch auch um ein Filterartefakt handeln. Die Sichtung wurde als nicht
sicher eingestuft. Hier lohnt ein weiterer Versuch bei besseren
Bedingungen. IC434 selbst war mit H-Beta gut zu erkennen.
M60 gehört zu den zahllosen Galaxien des Virgo-Haufens. Interessant ist die unmittelbare Nachbarschaft mit NGC4647. Auf Fotos scheinen sich die beiden Objekte fast zu berühren. Sie haben jedoch einen ganz unterschiedlichen Charakter. Gravitative Wechselwirkungen sind nicht direkt zu erkennen. Vermutlich stehen sie zufällig hintereinander. M60 ist eine helle strukturlose Ellipse mit aufhellten aber nicht stellaren Zentrum. Sie erscheint westlich, in Richtung NGC4647 schärfer begrenzt. Es gibt eine ´Kante´ die weniger diffus ausläuft als der Rest der Galaxie. NGC 6647 ist eine reiche Spirale mit gleichmäßiger Flächenhelligkeit.
Westlich wurde eine sternförmige Aufhellung gesehen, die sich auf einem Foto vom Folgetag nicht wiederfinden ließ. Ein Kleinplanet kann ausgeschlossen werden.
Das Foto vom 7.2.2016 zeigt zwar an der passenden Stelle einen Stern, doch dieser Stern ist so schwach, dass eine Sichtung mit 13 Zollkaum möglich erscheint.
Unter http://www.rochesterastronomy.org/ wird die mittlerweile 3 Monate alte Supernova ASASSN-15so weiter mit 13,9 mag als aktuell hellste Supernova geführt. Wegen der Nähe zum Kern von NGC3583 ist die SN jedoch sehr schwer zu beobachten. Am 6.2.2016 war sie mit 13 Zoll nicht zu sehen, was aber auch am sehr schlechten Seeing gelegen haben könnte. Auf die kleine Nachbargalaxie NGC 3577 mit 13,4mag wurde diesmal bewusst geachtet. Sie war als kleiner länglicher Nebelfleck mit gelegentlich aufblitzenden sternförmigen Kern zu erkennen.
Visuell wurde noch eine Reihe von Standardobjekten eingestellt. Dazu gehörten M42, M3 und M101. Letztere Galaxie wurde auch fotografiert.
Allerdings war die Optik zugetaut und auf den Bildern ist eher wenig zu sehen.
Neben der M60 Aufnahme entstand am 7.2. auch noch eine Aufnahme von M95 mit dem Kleinplaneten (5746) 1992-CK