Beobachtungsnächte 27.2 - 1.3.22


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Ende Februar gab es eine Schönwetterphase in der 3 Nächte nacheinander beobachtet werden konnte. Da es gegen 18 Uhr schon dunkel war gelangen bis Mitternacht zahlreiche Beobachtungen und mit der Ausbeute aus den 3 Tagen kann man zufrieden sein.

NGC 4302 und NGC 4298 ist ein schönes Pärchen unweit des Virgo-T. Ngc4302 ist eine Edge-On mit etwa der haben Flächenhelligkeit der benachbarten Face-On Galaxie. Besondere Strukturen waren im 12 Zöller nicht sichtbar. Den besten Kontrast gab es im 12mm Okular. NGC 4298 ist ein runder Blop und in der Mitte nur minimal heller. Auch NGC4302 hat in der Mitte eine längliche flächige Aufhellung

NGC3242 ist ein Ringnebel mit einer inneren Ovalen Aufhellung in der Mitte. Umgeben ist er von einem schwachen Halo das etwa den 3-fachen Durchmesser des Innenbereich besitzt. Die Westseite des Halo ist etwas diffuser.

Einige der hellen kleinen Planetarischen Nebel sind von großen, sehr schwachen Halos umgeben. Bekannte Beispiele sind der Katzenaugennebel NGC 6543 und der Ringnebel M57. Auch Jupiters Geist NGC3242 hat so ein Riesenhalo das jedoch sehr schwach ist und daher eher selten fotografiert wird. Eines der wenigen Bilder ist vom CHART32 Team und unter https://science.nasa.gov/ghost-jupiters-halo zu sehen. Das wirklich tolle Bild mit großer Optik zeigt aber nur ein Segment.

Bei meinem Bild wurde lediglich ein sehr bescheidenes 135mm Teleobjektiv mit einem Dual-Band-Filter verwendet. Das Resultat  zeigt das Riesenhalo mit nur wenig Struktur, aber dafür ist zu erahnen das es sich eigentlich um eine Ellipse mit etwa 1 Grad Durchmesser handelt. Der PN steht außerhalb des Zentrums am oberen Rand. Das helle Segment rechts ist der Bereich der auch beim CHART32 -Bild gut aufgelöst zu sehen ist.
Die Struktur ist seltsam. Normalerweise hat das ausgestoßene Gas die gleiche Bewegungsrichtung wie der PN, so das der PN immer zentrisch steht. Eine Arbeit mit einer plausiblen Erklärung wurde dazu nicht gefunden.


Die Aufnahme zeigt gut wie schwach die östlichen Nebelpartien sind. Ohne Linienfilter gehen sie im Galaktischen Zirrus unter.
 

NGC3044 gehört zu den Superthin-Galaxien mit einem Achsverhältnis von mind. 1:7. Im 12 Zöller erschien sie als sehr schmaler Strich von gleichmäßiger Helligkeit. In der Mitte ist sie nur minimal heller.

Wie NGC3044 gehört auch UGCA150 zu den Superthin-Galaxien. Ihr Achsverhältnis wird mit 1:9 angegeben. Das Objekt war im 12 Zöller wegen eines nahen hellen Feldsterns etwas schwierig und erinnerte als diffuse Aufhellung an einen Reflektionsnebel. In der Galaxie stehen 2 schwache Sterne. Während der Beobachtung am 27.2.22 um 23:45 MEZ wurde einer der Sterne für etwa einen Viertel Sekunde mehrere Magnituden heller. Für ein Blitzen im Auge war das eher untypisch. Die Aufhellung war definiert stellar und nicht diffus. Es gab auch keine Bewegung wie dies bei einem Satellitenblitz zu erwarten wäre.

Die Nova in der Cassiopeia feierte ihren Jahrestag bei 10,5 mag und war visuell immer noch gut zu sehen.

Die Farbe der Nova wirkte im 12 Zöller unnatürlich rostbraun. Das ist auf Fotos auch gut zu sehen.

Am frühen Abend wurde der Komet 19P Borelly eingestellt. Er stand gut auffindbar im Widder mit etwa 9mag. Der Komet zeigte trotz der geringen Helligkeit einen klar definierten Schweif von einem Viertel Okulargesichtsfeld bei 187x was 5 Bogenminuten entspricht. Der Schweif erschien sogar 2-geteilt. Der Kern in der blassen und diffusen Koma war indirekt zu sehen.

Komet 19P Borelly am 27.2.2022 Zeichnung 12 Zoll Dobson 8mm Okular, 187x, 9mag. Der Komet zeigte trotz der geringen Helligkeit einen klar definierten Schweif von ca. 5 Bogenminuten. Der Schweif erschien 2-geteilt. Der Kern in der blassen und diffusen Koma war indirekt zu sehen. Am Schweifende stand ein hellerer Stern

M94 in den Jagdhunden gehört zu den Spiralgalaxien die auch einen Ring besitzen. Im 12 Zöller war da einiges zu sehen. Zu sehen war im 12 Zöller ein weites elliptisches Halo das im Süden aufgehellt war. Im Inneren lag ein weiterer, elliptischer Bereich mit Aufhellungen in Ost und West. Im Nordost war es etwa 30% dunkler. Um einen kleinen stellaren Kern gab es nochmal einen runden aufgehellten Bereich.

3° östlich von M 81/82 liegt die Galaxie IC 2574, nach ihrem Entdecker „Coddington’s Nebula“ genannt. Sie ist allerdings 3 Magnituden schwächer als die Messier-Objekte und daher eine Herausforderung. Bei IC 2574 handelt es sich um eine Zwerg-Balkenspirale (SABm) . Sie gehört zur M81-Gruppe in rund 3,6 Mpc Entfernung und ist durch die Wechselwirkung mit den anderen Mitgliedern gezeichnet. In SuW 3/22 wurde sie besprochen und dort war auch eine schöne Zeichnung zu sehen. Die eigene Beobachtung zeigte eher bescheidene Details. Die Galaxie ist eine schwache, diffuse, elliptische Wolke ohne markante Struktur mit etwa 15 Bogenminuten Durchmesser. Die Ostseite erschien etwas heller. Fotos zeigen an dieser Stelle einige Sternentstehungsregionen.

NGC 2683 ist eine Edge-On Galaxie im Luchs. Mit einem Achsverhältnis von 1:6 verfehlt sie knapp das Kriterium für eine Super-Thin-Galaxie. Im Astronomie-Magazin 23 wird eine unregelmäßige Staubspur nördlich des Zentrums beschrieben. Davon war mit 12 Zoll nichts zu sehen. Auch mögliche Helligkeitsknoten sind nicht aufgefallen. Zu sehen war eine schöne Spindel mit mittiger Aufhellung. Ein Kern war nicht sichtbar.

NGC2782 ist eine Face-On-Galaxie mit 11,6 mag Sie hat auf Fotos einen markanten Spiralarm. Im 12 Zöller war sie eine elliptische Wolke mit einem Achsverhältnis von etwa 3:2 und einer mittigen ebenfalls elliptischen Kondensation. Etwas abseits war indirekt eine weiter Wolke zu erkennen in der sich grenzwertig ein Stern aufblinkte. Der Stern ließ sich in Nachhinein mit Fotos bestätigen. An der Stelle liegt ein abgetrenntes Spiralarm-Filament.

NGC3893 erschien als Ring mit zentraler Aufhellung. Eine Ecke des Ring war dunkler. Andere Stellen erschienen heller waren aber schlecht zu fassen. NGC3896 wurde ebenfalls gesehen. Ein Stern befindet sich am Rand dieser Begleitgalaxie.

Komet C/2019 (Atlas) bewegte sich nur langsam über den Himmel. Der 9mag-Komet stand hoch in den Zwillingen. Er war schonmal 3 Tage zuvor beobachtet worden hatte sich aber kaum weiterbewegt. In dieser Nacht erschien er etwas schwächer als 3 Tage zuvor. Er wirkte leicht tropfenförmig mit mittiger Aufhellung und stellaren Kern. Ein auffälliger Stern stand oberhalb in der Koma. Er ist auch auf den parallel entstandenen Fotos mit einem 135mm Tele gut zu sehen.


NGC4725 ist ein sehenswertes Objekt mit gut sichtbaren Strukturen. Auf Fotos sieht man einen Balken mit schirmförmigen Enden. Der Balken ist auch visuell gut sichtbar. Die Schirme erscheinen aber eher als runde Blops. Auf einer Seite gibt es einen Bogen der die Blops verbindet. Hier ist ein Spiralarm sichtbar.

Die Nacht vom 26. auf den 27.2 fiel auf ein Wochenende und so konnte bis zur Morgendämmerung durchbeobachtet werden. Der aufgehende Mond bildete mit der Venus ein schönes Paar.

Nebenbei lief eine Kamera mit Fisheyeobjektiv um die Stimmung einzufangen. Die helle Spur ist kein Meteor sondern ein Satellitenflare
 

Beobachtungsnacht 26.2.2022


Beobachtungsnacht 27.2.2022


Beobachtungsnacht 28.2.2022

Alle 3 Nächte zusammen in einem Video:

Gamma Cygnus wurde mit mehreren Optiken abgelichtet. Es handelte sich eher um Testaufnahmen zur Ermittlung des passenden Abstands eines Flattners.



Am frühen Abend stand Gamma Cygnus noch zu tief und da wurde IC410/405 im Fuhrmann für die Tests verwendet.



Weitere Ziele waren M35 mit NGC 2174 und der Rosettennebel




Eher versehentlich wurde Sh2-112 bei Deneb aufgenommen.


Auch Leo-I bei Regulus ließ sich fotografieren, doch mit der einfachen Ausrüstung waren keine Einzelsterne rauszuarbeiten.




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