Für die Verfinsterung des 11mag Sterns TYC 1200382 durch den Kleinplaneten (238) Hypatia am 22.2.2014 gab es unklare Prognosen. Andrey Plekhanov sah die Zentrallinie 150km nördlich von München in der Nähe von Nürnberg, vermutete aber für unseren Standort eine Restwahrscheinlichkeit von 19%. Steve Preston verschob die Zentrallinie sogar noch weiter nach Norden zwischen Luxemburg und Sachsen. Die Chancen für München waren nach dieser Prognose sehr schlecht.
Dennoch wurde ein Versuch gestartet....und der Fleiß wurde belohnt.
Der Schattenpfad verschob sich unverhofft soweit nach Süden, dass an der Volkssternwarte München ein Treffer verzeichnet werden konnte.
Der Helligkeitsabfall von 2,61mag war am Bildschirm einfach zu verfolgen. Er war mit 1,76 Sekunden aber relativ kurz. Auf der Zentrallinie wurden 3,6 Sekunden erwartet. München muss also am Südrand des Kegels gelegen haben. Falls Hypatia wie vermutet eine Kugel mit 169km ist, lag unsere Sehne nur etwa 10 km vom Schattenrand entfernt.
Die Messung vom 22.2.2014 war mein erster Treffer seit fast 3 Jahren. Die letzte positive Messung gab es zur Verfinsterung von 2UCAC 25871413 durch (583) Klotilde am 10.8.2011.
Das Wetter war zur Verfinsterung gut. Noch eine Stunde zuvor war der Himmel bedeckt und 4 Stunden später zogen erneut Wolken auf.
Prognose von Preston und Plekhanov.
Ausschnitt aus dem Video.
Ergebnis:
Standort: 48:07:19 n.B. 11:36:26 o.L
Bedeckung Start: 17:54:56,405 UT
Bedeckung Ende: 17:54:58,165 UT
Dauer: 1,76 s
Bildrate: 12,5 fps
Gerät: 800mm f/10 Spiegel + Mintron
Zeit: Timeinserter
Gegenüber der Prognose gab es eine Zeitverschiebung von etwa 4s und eine Verschiebung des Schattenpfads um mehr als eine Pfadbreite
Leider war unsere Station die einzige weltweit die eine positive Sichtung vermelden konnte. Mit einer Einzelmessung kann zwar die bahn verbessert werden, aber Aussagen über die Form des Himmelskörpers sind nicht möglich.
http://www.euraster.net/results/2014/index.html#0222-238
