(9) Metis verfinstert HIP 78193
Metis ist mit fast 200km Durchmesser einer der größeren Brocken im Asteroidengürtel.
Am 7.3.2014 sollte Metis einen Stern mit 7,9mag
Helligkeit bedecken.
Die Bahn ist relativ gut bekannt und der Schattenpfad konnte
gut vorhergesagt werden. In der Occult-Szene galt die Verfinsterung
für Mitteleuropa als Highlight des Jahres. Der Pfad lief quer über die Alpen,
so das auch vom Wetter her, gute Chancen bestanden.
Da die Prognose für die Nordseite
gut war, wurde auf eine Fahrt nach Südtirol verzichtet und ein Beobachtungsplatz
nahe Lindau geplant, der auf der Zentrallinie liegen sollte.
Während der Fahrt wurde klar, dass die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist
und in der Nähe des Bodensees Nebel drohen würde.
Daher wurde der Weg abgekürzt und ein Standort am nördlichen
Schattenrand gewählt. Nahe Schongau auf 1000m Höhe gab es eine Chance dem Nebel zu entgehen.
Der Standort schien zunächst gut gewählt. Bei der Ankunft um 2:30 Uhr war der Himmel
perfekt klar. Der Zielstern konnte in aller Ruhe aufgesucht werden.
Kurz vor 4 Uhr zog jedoch ein Nebelschwall über den Berg. Zum Zeitpunkt der Bedeckung musste
die Integrationszeit auf 5,12s erhöht werden. Tatsächlich fehlt der Stern auf 2 Bildern
was 10,24s entspricht. Das Signal war jedoch so instabil, dass dieses Verschwinden auch durch
den Nebel
verursacht worden sein kann.
Das Messung musste nach
http://www.dangl.at/ausruest/vid_tim/vid_tim1.htm#wat120+ccir
(Line "Slow 8" in the table)
noch um 2,59 Sekunden korrigiert werden nach:
Ergebnis:
Standort: 47:43:39 n.B. 11:01:35 o.L
Video Start: 3:00:00 UT
Bedeckung Start: 3:09:06,269 UT
Bedeckung Ende: 3:09:16,593 UT
Video Ende 3:11:25 UT
Dauer: 10,24 s
Bildrate: 0.1953 fps
Gerät: 150mm f/5 Spiegel + Watec
Zeit: PC-Clock
Nach der Verfinsterung verzog sich der Nebel schlagartig.
Bis 3:15 UT gab es keine weitere Bedeckung.
30min später war der Himmel wieder perfekt klar.
Bei nachträglichen Wettercheck zeigte sich, dass auch der Standort in Lindau keine gute
Wahl gewesen wäre. Optimal wären die Bedingungen dagegen auf der Alpensüdseite gewesen.
Zahlreiche Beobachter waren bei Metis erfolgreich.
So konnte die Form sehr gut abgeleitet werden.
Meine Finsternislinie hat bei der Auswertung die Nummer 9 bekommen.
10s Dauer passen gut, so dass meine Sichtung trotz der widrigen Umstände
als positiv gewertet wurde.
Durch die zahlreichen Schattenpfade
ergab sich eine so gute Datenqualität das es reizvoll war sich mit metis
etwas genauer zu beschäftigen.