Mondereignisse von (617) Patroclus

Mondereignisse von (617) Patroclus


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Auf Basis der Berechnungen von Fred Vachier und Pascal Descamps wurde bei (617)Patroclus im Frühjahr 2018 nach möglichen Mondverfinsterungen untersucht. Der Mond ist so groß das man auch von einem Doppelasteroiden reden könnte. Daher gibt es einen großen Drop von bis zu 0,5mag was sonst bei Asteroidenmonden ungewöhnlich ist. Patroclus gehört zu den Trojanern. Er teilt sich seine Bahn mit Jupiter und läuft dem Riesenplaneten etwa 60 Grad hinterher. Der Kleinplanet steht daher z.zt. für Europa günstig im nördlichen Löwen.

Patroclus hat zwar nur 15 mag, aber bewegt sich wie Jupiter recht langsam und ist daher gut zu photometrieren. Dennoch war die Bewegung über die Nacht gut zu verfolgen.

Die Prognosen erfuhren über die letzten Monate mehrere Updates. Eine erste Liste gab es unter:
http://fredvachier.free.fr/binaries/phemu/EventCompleteSorted.txt

Die Liste unter http://fredvachier.free.fr/ gilt als nicht mehr aktuell. Neuere Werte gibt es unter:
http://www2.lowell.edu/~grundy/abstracts/data/2018.P-M_mutual_event_predictions_as_of_2017-12-23_full_circular.txt

Die Beobachtungen waren irgenwie vom Pech verfolgt. Entweder war das Wetter schlecht, oder eine Krankheit kam dazwischen. Zuletzt wurden versehentlich auch nochmal die alten Daten angezogen.
nach der alten Liste sollte es am 13.4.2018 ein gut beobachtbares Event zwischen 19:34 und 21:04 UT geben.


Das Wetter in München spielte mit und es war eine Messung möglich.

Narürlich war vom prognostizierten Drop mit 0,5 mag nichts zu sehen.


Die Messung startete in der Abenddämmerung und wurde über die gesamte Nacht fortgesetzt. 

Bemerkenswert ist ein kleiner Drop von 0,1 mag  zwischen 22:53 und 23:22 UT

0,1mag liegen an der Nachweisgrenze. Falls das Ereignis real ist, lag es zwischen 22:53 und 23:22 UT und dauerte etwa 30min. 


In den offiziellen Prognosen ist der 0,1mag Drop nicht verzeichnet. Bei einer Umlaufzeit von etwa 50 Stunden könnte man nach 25 Stunden auf ein Nebenminimum hoffen. Doch das wäre am 8.4.2018 um etwa 5 Uhr UT gewesen und da wurde schon nicht mehr beobachtet.



Eine weitere Fehlmessung aufgrund der falschen Daten gab es am 13./14.4.2018. Hier ist kein misstrauen erweckender Drop zu sehen. Die Kurve ist nützlich um die Schwankungsbreite der Messungen besser abschätzen zu können. Sie liegt etwa im Bereich von 0,1 mag.



Die langsame Einbuchtung in der ersten Hälfte der Kurve könnte damit zusammenhängen das der Kleinplanet  zu dieser Zeit an einer schwachen Galaxie vorbeigewandert ist.




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Mutual events for binary asteroids: http://fredvachier.free.fr/
ESOP Tagungsbeitrag 2016: 216-Kleopatra Radarmodell und Realität während der Bedeckung eines 8mag Sterns am 12.3.2015