Zum Jahreswechsel 2002/2003 war der Komet Kudo-Fujikawa recht gut zu beobachten.
Mit etwa 5 mag war er ein typischer Feldstecherkomet. Durch seine Horizontnähe
wurde die Sichtung allerdings erschwert. Am Morgen des 4.1.2002
erschien er im Sucher nur als kleiner, unscheinbarer, stellarer Punkt. Im 13-Zöller
bei 160-fach war er ein stark kondensierter Ball mit gut sichtbaren Schweifansatz und
einem sehr lichtschwachen Schweif von etwa 15 Bogenminuten Länge.
Ein `False Nucleus` war nicht zu sehen.
Kudo-Fujikawa war der erste Komet den ich mit der Mintron aufgenommen habe.
In 2 Etappen mit je 5 Minuten wurden etwa 250 Mintronrohbilder mit je 2,5 sec gewonnen.
Etwa die Hälfte von ihnen zeigt schon Spuren der Dämmerung.
Die Bilddiagonale der Mintron liegt bei 1200 m Brennweite etwa bei 25 Bogenminuten.
Fotografisch war der Schweif also deutlich länger als visuell und reicht über den Bildrand hinaus.
Die Rohbilder wurden mit
Giotto
verarbeitet. Durch die Bewegung des Objekts wurden die Sterne zu Strichspuren
auseinandergezogen. Die Sternspuren besitzen eine deutlich sichtbare Lücke
weil zwischen den beiden Etappen eine 4 minütige Pause gelegen hat.
Am 11.1.2003 konnte Kudo nocheinmal beobachtet werden. Im Vergleich zum
4.1. hatte er sich kaum verändert.
Bei 160-fach war im 13-Zöller immer noch eine kleine Kugel zu erkennen.
Die Konzentration war eher noch etwas angestiegen.
Der Schweif lag visuell bei mindestens 20 Bogenminuten. Allerdings
hatte zu Beobachtungsbeginn schon die Dämmerung begonnen.
Fünfzehn Minuten früher hätte man vielleicht
noch 30 oder 40 Bogenminuten ausmachen können.
Der Schweifansatz war gut zu sehen. Im Kern konnte man einen
False Nucleus erahnen, der jedoch bei 320-fach nicht mehr zu erkennen war.
Ein in der Dämmerung aus nur 133 Mintronrohbildern erstelltes Foto zeigt
im Schweif Haarstrukturen die visuell nicht sichtbar waren.
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