Reise zur streifenden Antaresbedeckung in die Türkei am 21.10.2009
Reise zur streifenden Antaresbedeckung in die Türkei am 21.10.2009
Alle 18 Jahre kann es vorkommen das der helle Stern Antares vom Mond
streifend bedeckt wird. Im Laufe von etwa 2 Jahren gibt es dann mehrere Ereignisse
hintereinander. Antares ist ein Roter Riese mit einen so großen Durchmeser
das es bei einer streifenden Bedeckung zu Fadingeffekten kommen kann. Der Stern verschwindet
dann nicht schlagartig sonden wird über mehrere Bilder langsam schwächer.
Bezogen auf die Mondkante hat Antares etwa einen projezierten Durchmesser
von etwa 140m. Durch die partielle Abdeckung des Sterns wird
der endliche Durchmesser der sonst für den Amateur nur punktförmig
erscheinenden Sterne direkt spürbar.
Die letzte streifende Bedeckung des Zyklus 2008/2009
sollte in der Türkei stattfinden.
Das Wetter ist in der Türkei im Oktober wechselhaft. Die Wahrscheinlichkeit
für einen klaren Himmel wird mit etwa 50% angegeben.
Am ersten Tag machte das Wetter auch wenig Hoffnung.
Blick aus dem Hotelfenster am ersten Tag
Zunächst wurde der Wohnort Kusadasi inspiziert.
Die Stadt wurde ganz für die Touristen erbaut. Ein
Hotel reiht sich an das andere. Im Hafen legen
jeden Tag ein paar Kreuzfahrtschiffe an.
Blick entlang am Kai
Der Basar gilt als einer der größten in der Türkei. Neben vielen gefälschten Uhren
gibt es auch luftige Sommerbekleidung
Aufällig waren mehrere Transparente zum 'Internationalen Jahr der Astronomie'.
Am Wochenende sollte dazu in Kusadase ein Seminar stattfinden.
Zum IYA war
im Rathaus auch ein Flyer erhältlich.
Die Nähe zum Meer zeigte sich auch im reichhaltigen Fischangebot.
Die Languste lebte noch...
Hauptsehenswürdigkeit ist die Hafenfestung die über einen Damm zu erreichen ist.
Das einzige Gebäude auf der Festung ist der quadratische Turm, der aber
abgeschlossen war. Durch eine Lücke konnte man das
Skelett eines Wals erkennen.
Sonst waren nur Feigenbäume und viele Katzen zu sehen.
Um 1680 wurde die obige Karawanserei errichtet in der man heute gut Essen kann.
In der Karawanserei werden auch Seidenteppiche angeboten
Die Technik der Seidengewinnung wurde demonstriert. Fäden von 8 Seidenraupen
liefen zu einem dünnen Seidenfaden zusammen.
Priene
Am Nachmittag ging es zur Ausgrabungsstätte Priene.
In der Antike war Priene eine Kleinstadt mit ca. 6000 Einwohnern.
Der Ort liegt an einem Hang über dem Tal des Flusses Mäander.
Der Der Aufstieg erfolgt über 2000 Jahre alte Treppen. In der Treppe
ist eine Regenrinne als Cloake zu sehen.
Auf den Stufen eine Heuschrecke
Trotz der starken Zerstörung ist die Stadt in ihren Grundstrukturen
noch gut zu erkennen. Alle antiken Stätten hatten einen ähnlichen Aufbau.
Es gab ein Theater, ein Regierungsviertel mit Odeon (Sitzungssaal), eine Agora (auch Forum oder Marktplatz)
und einem Haupttempel sowie mehrere kleine Nebentempel.
Der Haupttempel wurde um 330 vor Christus mit Spenden von Alexander
dem Großen erbaut. Anhand der Grundfläche kann man noch gut die Ausmaße erkennen
Die Löcher im Fußboden waren früher mit
Mamorplatten abgedeckt. Heute verraten sie einiges über die Bautechnik und Baugeschichte.
Blick in das etwas höher gelegene zentrale Heiligtum.
Der Schmuck der umlaufenden Zierfriese des Oberbaus ist noch erhalten
2 Wochen später wurde das Pergamonmuseum in Berlin besichtigt. Dort waren
viele der Funde aus Priene zu besichtigen. U.A. waren 2 Säulen des Athena-Tempels aufgestellt
Die meisten antiken Theater hatten wie auch heute ein Foyer.
in Priene ist es noch zu erkennen.
Das Theater von Priene ist mit 6000 Plätzen eher klein.
In Ephesus oder Milet waren die Theater 5 mal so groß!
Auffällig sind die 5 gut erhaltenen Ehrenplätze für die Priester.
und das gut erhaltene Bühnengebäude
Im Prytaneion brannte das Hestis/Hera geweihte ewige Herdfeuer der Stadt.
Der Altar ist noch zu erkennen.
Die Agora ist als früherer Marktplatz nur ein weitgehend leeres Feld.
Doch die angenzende Stoa (heilig Halle) kann man im Grundriß noch gut erkennen.
Die heilige Halle war ein schmales aber langes
entlang der Straße verlaufendes Gebaüde. Die Treppe
zur Straße ist noch gut zu erkennen.
2 Wochen später wurde das Pergamonmuseum in Berlin besichtigt. Dort war
u.A. auch ein Abschnitt der heiligen Halle zu besichtigen.
Reste der heiligen Halle mit Regenbogen.