Reise zur streifenden Antaresbedeckung in die Türkei am 21.10.2009


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2. Tag in Ephesus



Ephesus war die größte römische Stadt in den asiatischen Provinzen. In Spitzenzeiten lebten dort mehr als 300.000 Menschen. Ein Großteil des Fernhandels nach Persien und entlang der Seidenstraße wurde über den Hafen von Ephesus abgewickelt. In der Spätantike verlandete der Hafen und die Stadt wurde verlassen. Dadurch sind die Reste sehr gut erhalten. Ephesus wird seit 100 Jahren von österreichischen Forschern ausgegraben. Etwa ein Fünftel der Stadt ist erforscht. Während der fast 3 stündigen geführten Tour konnte davon weniger als die Hälfte besichtigt werden.
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Der zu den 7 Weltwundern gezählte Artemistempel lag im ältesten Teil der Stadt oben rechts. Von ihm ist fast nichts erhalten.

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Schon vom Eingang aus sind eindrucksvolle Baureste zu sehen.


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Der jüngere Teil der Stadt lag auf einem alten Friedhof des 7. Jh. vor Chr. Einige de früheren Gräber wurden ausgegraben. Im 7. Jh. vor Chr. wurden die Körper oberirdisch in Steinkisten beigesetzt um sie nicht dem Hades zu überlassen.


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Zahlreiche Wasserleitungen aus Ton wurden ausgegraben. An der Verkalkung kann man die Nutzungsdauer erkennen.


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In der Stoa auch 'Heilige Halle' genannt wurden die Gesetze verkündet und herausragende Bürger geehrt. Dazu passende Tafeln hingen für jeden sichtbar an den Wänden.


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Hinter der Stoa befand sich das Odeon eine Art theaterförmig angelegtes Stadtparlament mit etwa 1500 Sitzplätzen. Die meisten Plätze waren für Zuschauer der Debatten. Es gab nur 300 stimmberechtigte Abgeornete.


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Den roten Granit des Isistempels hatte man aus Ägypten liefern lassen. Leider sind davon nur noch Säulenreste zu sehen.


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Die Bauelemente waren mit Eisenklammern verbunden die mit vergossenen Blei stabilisiert wurden. An dieser Säule sind noch die Gußkanäle zu sehen.


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Ephesus wird bei Nacht mit Energiesparlampen angeleuchtet. Im Laufe von 2000 Jahren kann man so viel Geld sparen :-)


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Ephesus hatte 4 Kaisertempel. Der erste war dem Domitian (81-96 n.Chr.) geweiht. Domitian wurde später verfemt und der Tempel für seinen Vater umgewidmet.


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Teile der Kolossalstatue des Domitian haben existiren noch.


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Von der Tempelfront sind noch 2 Figuren erhalten


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Neben dem Kaisertempel lag ein Brunnen für die Wasserversorgung. Das Fries zeigte die Blendung des Zyklopen Polyphem durch Odysseus.


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Der römische Diktator Sulla ließ die Stadt nach einem Aufstand zerstören, doch seinem angesehenen Enkel Memmius errichtete man ein aufwändiges Grabmal.


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Die Kuretenstraße war die 'Shoppingmeile' der Stadt. Hinter den Säulengängen lagen Geschäfte. Auf den Podesten standen die Statuen verdienter Bürger.


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Die Straßen vor den Geschäften waren mit Mosaiken ausgelegt.


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In der Römerzeit wurde in Ephesus nicht Latein sondern weiter Griechisch gesprochen. Hier eine Widmung für den Kaiser Trajan.


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Kaiser Hadrian hat die Stadt besucht und einen eigenen Tempel erhalten.


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Der reich verzierte Hadrians-Tempel zählt mit zu den Highlights. Im Fries ist ein Medusenhaupt zu sehen.


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Unter Diokletian gab es eine Reichsteilung die Tetrachie. Die 4 Kaiser waren auf den Podesten vor dem Tempel aufgestellt.


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Die öffentlichen Latrienen befanden sich direkt neben den Thermen um deren Abwasser zu nutzen...


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... der Abwasserkanal war von beachtlicher Tiefe.


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Eine Schwester der Cleopatra wurde in Ephesus bestattet. Die Reste ihres Grabmals sind in einem eigenen Museumshaus.


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2 Wochen später wurde das Pergamonmuseum in Berlin besichtigt. Dort war auf einer Münze Arsinoe III zu finden. Das verdeutlicht die starke Stellung der Königinnen unter den Ptolemäern

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Die Kuretenstraße hinab kommt man zu einem weiteren Highlight, der Celsus Bibliothek.


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An der reich verzierten Celsus Bibliothek wurde über 20 Jahre gebaut.


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Eine Alegorie der Weisheit (Sophia) schmückt die Fassade.


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Im inneren der Bibliothek gibt es Infotafeln zu Stadtgeschichte. Die letzte Tafel zeigt die Ruine vor dem Wiederaufbau.


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Neben der Bibliothek gibt es ein altes Stadttor das zur Agora (Forum) führte.


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Die Agora war der frühere säulenumstandene Marktplatz.


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Über die Marmorstraße führt der Weg zum Theater. Am Boden sind noch alte Kanaldeckel zu sehen. Wo die Deckel fehlen wurden Sie durch ein Rost ersetzt das den Blick auf den Abwasserkanal freigibt.


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Aus den Mauern haben spätere Generationen die Eisenklammern entfernt. Rostspuren sind in den Löchern noch zu sehen.


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An den Straßenrändern gibt es immer wieder Symbole aus der christlichen Frühzeit. Das Rad symbolisiert eigentlich das Wort für Fisch.


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Das Rad war das Zeichen mit dem später auch der byzantinische Kaiser siegelte.


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Aus dem Zeichen machten die Kreuzritter später das Malteserkreuz.


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Das Theater hatte Platz für etwa 25000 Menschen.


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Mit seinen riesigen Ausmaßen ist das Theater nur aus der Ferne gut zu fotografieren.


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Das innere des Theaters ist teilweise begehbar.




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Diese Straße führte zum ehemaligen Hafen. Eine Schautafel vermittelte den Eindruck des früheren Aussehens.


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Die Ruinen in Richtung Hafen wurden nicht mehr besucht...


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...statt dessen ging der Weg zum Museum wo Kleinfunde ausgestellt werden.


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Dieses Podest trug eine Statue eines olympischen Siegers. Unten sind seine Auszeichnungen eingemeißelt.


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Eine gut erhaltene Büste von Marc Aurel mit einem Foto der Fundsituation


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Kaiserin Livia mit ihrem Sohn im Original und mit einem Foto der Fundsituation.


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Auch Wandmalereien haben sich erhalten.


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Römische Badewanne. Die Wannen haben die Jahrtausende oft als Viehträke überstanden.


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Römische Elfenbeinarbeit.


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Eros auf einem Delphin.


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Blick in den Hof


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Vom Artemistempel, einem der 7 Weltwunder steht nur noch wenig. Hier ist ein Modell der riesigen Anlage zu sehen.


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Man hat 3 Statuen aus dem Artemistempel gefunden die bei einem Erdbeben beschädigt wurden und später nach der damaligen Sitte in die Erde gelegt wurden.
- So hat wohl auch die Riesensatue der Göttin im Tempel ausgesehen.


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Hadrian war nur einer von mehreren Kaisern die Ephesus besuchten. 2 Wochen nach dem Besuch der Ruinenstadt wurde das Pergamonmuseum in Berlin besichtigt. Dort war u.A. eine Münze mit Kaiser Eliogabal zu sehen. Man vergleiche die Artemis auf der Münze mit den Statuen oben!




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