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Australien & Visuell


Da der 130/650 Newton ständig im Fotoeinsatz war, beschränkten sich die visuellen Beobachtungen auf einen 7x35 Feldstecher und dem freien Auge. Mit freien Auge wurden z.b. einige Eta-Aquariden gesichtet. Die Eta-Aquariden sind am Südhimmel ein wichtiger Strom der zweiten Nachthälfte. Er zeigt zyklische Schwankungen mit ZHRs von 40 bis zu 85 Stück pro Stunde.
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Für 2009 und 2010 wurde eine besonders hohe Aktivität erwartet. Während es in Australien 10 Stunden vor dem Maximum in der Stunde vor Dämmerungsbeginn nur etwa ein Dutzend Meteore gab, hatte der Strom in den Folgetagen eine recht beständige Aktivität. Obwohl nicht systematisch beobachtet wurde, waren jede Nacht mehrere Aquariden zu sehen.
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Während der einen Stunde, in der systematisch beobachtet wurde lag die HR nur bei 15. Der Mond kostete aber mindestens eine Magnitude. Zusammen mit dem niedrigen Radiantenstand müßte die ZHR bei etwa 40 gelegen haben.

Ein Meteor wurde auch fotografiert. Er lief durch die südlichen Bereiches des Skorpion
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Der Ursprung als Aquarid ließ sich einwandfrei nachweisen
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Der bekannteste Dunkelnebel ist der Kohlensack. Er war im 7x35 fast formatfüllend, hatte eine quadratische Form dessen Nordkante oben scharf begrenzt war und dessen Ostkante und Suedkante diffuser erschienen. Im Westen gab es eine Ausbuchtung und in Richtung Suedwest weitere Dunkelwolken. Mindestens 5 Aufhellungen waren im Kohlensack auszumachen. Mehr als ein halbes Dutzend Vordergrundsterne korrellierten mit den Aufhellungen.
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Grobe Zeichnung des Kohlensacks mit dem 7x35 Fernglas. Den Zauber der visuellen Beobachtung ist natürlich nicht reproduzierbar.

Im 8 Zoll Newton von Freddy wurden 2 sehr schwere Doppelsterne beobachtet. Antares-b wurde bei 200x getrennt. Die Sichtung war aber nicht leicht. Die Position konnte von Freddy bestätigt werden. Antares-B ist näher dran als Sirius-B, aber dafür ist der Helligkeitsunterschied weit kleiner. Die blaue Farbe von Antares-B war zu erahnen. Im 130er war die Trennung nicht sicher.

Sirius-B wurde auch untersucht. Im 8-Zöller war die Position für mich nicht sicher. Die Komponente B war nur phasenweise sichtbar. Aber es gab eine sichere Sichtung von Freddy.

Die Karte S 9 in Erich Karkoschkas ´Atlas für Himmelsbeobachter´ beschreibt einen der interessantesten Abschnitte am Himmel, die Gegend um den Eta Carina Nebel NGC 3372, eingerahmt von 4 offenen Sternhaufen, aus denen der sehr reiche Offene Haufen NGC 3532 heraus sticht.
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Die offenen Sternhaufen nach S9 im Karkoschka wurden alle freiäugig gesichtet mit Ausnahme von NGC 2808. Der kleine Kugelhaufen NGC 2808 war auch im 7x35 nicht zu identifizieren. NGC3532, NGC3372 und NGC3114 waren in einer Reihe gut sichtbar. NGC3293 war schwerer aber noch zu erkennen. Auch IC2602 ist leicht. Dort dominiert ein Stern, daher wird der Haufencharakter erst im Fernglas klar sichtbar. NGC3532 ist sehr klein, auch im Fernglas. Freisichtig ist er konzentriert und nur mit dem Fernglas wirkt er flächig.




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Australienbilder