Große Magellansche Wolke und Tarantelnebel
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Südhimmels ist die Große Magellansche Wolke (LMC),
die größte Begleitgalaxie der Milchstraße. Die Entfernung der LMC beträgt weniger als 1/10 tel
der Andromedagalaxie. Viele Objekte die wir aus
unserer eigenen Galaxie kennen, wie Gasnebel, Kugelsternhaufen und Planetarische Nebel,
sind auch in der LMC zu finden. Natürlich sind sie nicht
so leicht zu beobachten, aber doch mit Amateurmitteln erreichbar.
Ein Experiment sollte versuchen einen Planetarischen Nebel nachzuweisen. Visuell macht man das
bei nicht auflösbaren Objekten in unserer eigenen Galaxie mit einen Filterblink. Da die hellsten PNs
in der LMC aber lediglich 15mag besitzen und nur 130mm öffnung zur Verfügung standen, war der visuelle Blink keine Option.
Fotografisch schien eher eine Chance zu bestehen. Die verwendete visuelle UHC-Filter ist im Rot geöffnet. Um die OIII-Linie
besser einzugrenzen wurde der UHC mit einem Grünfilter der DSI kombiniert.
Tatsächlich ist bei einem Lichtpunkt ein Blink zu erkennen. Während alle Sterne im UHC schwächer werden,
gewinnt dieses Objekt mit dem Filtereinsatz an Kontrast
Das winzige Pünktchen befindet sich nahe der Bildmitte ist aber dennoch
nicht leicht zu finden. Daher hier noch eine Auschnittsvergrößerung.
Mithilfe des
POSS
wurde die Position exakt eingegrenzt
Und mit
Aladin
die Natur des Objektes verifiziert.
Bei der Recherche fanden sich auch einige Arbeiten die sich mit dem PN beschäftigt hatten.
Eine erste exakte Positionsangabe zu diesem PN fand sich bei
The planetary nebula systems of the Magellanic Clouds
von Sanduleak et al. aus dem Jahre 1978
Tatsächlich wurde der Planetary aber schon mal 1964 von
von Westerlund et al. in: Planetary nebulae in the Large Magellanic Cloud
beschrieben. Allerdings waren dort die Koordinaten leicht abweichend:
Das dennoch Westerlunds PN 33 gemeint war, zeigt seine damals angefertigte Aufsuchkarte
Das PN-Suchbild wurde auch zu einem Farbbild verarbeitet. Der Grünkanal war leider
unscharf und musste aus Rot und Blau synthetisiert werden.
Auf der linken Seite sieht man Teile des Tarantelnebels des īStarī-Objektes
in der LMC. Dieser Nebel wurde natürlich ausgiebig fotografiert.
Hier mit 200mm Tele...
...und durch das Teleskop bei 650mm Brennweite:
Die Farbgebung gestaltete sich nicht einfach. Aufgrund der extremen Temperaturen im Nebelinneren
strahlt der Wasserstoffnebel sehr stark auf H-Beta. Dadurch kommt der ungewohnte Magentastich zustande.
Australienbilder