Komet 103P/ Hartley-2



Am 3.1.gelang es nochmal den deutlich schwächer gewordenen Kometen in einem 6-Zöller visuell aufzufinden. Er war mittlerweile auf unter 9 mag gesunken und nur noch schwierig zu finden. Im Teleskop zeigte sich ein schwacher, diffuser, leicht ovaler Nebelfleck ohne weitere Strukturen. Zuerst war unklar ob es sich wirklich um den Kometen handelte oder vielleicht um einen weit entfernten Sternhaufen. Eine kleine Skizze wurde nachträglich mit dem POSS überprüft und der Komet konnte bestätigt werden.
1hartley3.jpg

Bis zum Monatsende sank seine Helligkeit auf 12 mag herab. Er passierte dabei noch die nebelreiche Region um IC2177 und stand am 1.2.2011 in der nähe des offenen Sternhaufens M50. Visuell war er im 13 Zöller schwierig zu finden. Erst mit einer genauen Lagekarte konnte er identifiziert werden. Am besten sah man ihn mit einem 14mm Okular bei 107x als diffuses Wölkchen um einen zufällig auf der Sichtlinie stehenden Feldstern.
1hart31ok.jpg




Der periodische Komet Hartley-2 hatte im Oktober 2010 eine besonders gute Sichtbarkeit. Während seines Perihel zog er sehr nah an der Erde vorbei und sollte unter günstigen bedingungen 5 mag erreichen. Leider blieb der Komet 1 bis 2 Magnituden unter den Erwartungen aber seine enge Passage des Doppelsternhaufen H+Chi im Perseus bot einen spektakulären Anblick. Während in den meiste Teilen Deutschlands Wolken den Blick versperrten, herrschten in den Alpen eine Woche lang allerbeste Bedingungen. Am 8.10. standen die beiden Sternhaufen und der Komet in einer Reihe. Die Bewegung war gut zu verfolgen. Im Teleskop zeigte sich bei geringer Vergrößerung nur eine runde Koma. Bei höherer Vergrößerung änderte sich durch den Kontrastgewinn der Anblick und ab 150-fach wurde im 13 Zoll Dobson ein Schweif sichtbar, der sich über 15 bis 20 Bogenminuten erstreckte. Im 9er Nagler füllte er etwa das halbe Gesichtsfeld. Bei 250-fach war der Schweifkontrast noch etwas besser und auf der Sonnenseite war ein Bugschock zu erkennen. Der Anblick erinnerte sehr an einen schwächeren Bruder des Kometen Holmes.
10hart8zeich2.jpg 10hart12zeich5.jpg

Mit einem 200mm Tele waren Komet und Doppelsternhaufen gemeinsam abzubilden. In der ersten Nacht wurde eine DSLR eingesetzt:
10ko8mm200a.jpg 10ko8mm200b.jpg

Mit einem 50mm Objektiv gelang es zugleich die Gasnebel IC1805 und IC1848 abzulichten
10ko8mm50b.jpg





Am Folgetag kam dann mit dem gleichen 200mm Teleobjektiv eine DSI-3 zum Einsatz. Obwohl die Einzelbilder kürzer belichtet sind gibt es bei der DSI ein besseres End-Resultat. Hier kommen die Vorteile des schwarz-weißen 16-Bit CCD-Mikrolinsenchips voll zum tragen:
10ko9d5.jpg

Auf den Kometen nachgeführt ergibt sich folgendes Bild:
10ko9e2.jpg

Die Bilder vom 8. und 9.10.2010 kombiniert zeigen den Bahnverlauf des Kometen
10ko9komb.jpg

Durch das Teleskop fotografiert war der Komet weniger beeindruckend, doch immerhin ist da der Schweif besser zu erkennen:
109ko8144m15s2.jpg

10hart10a2.jpg 10hart10b2.jpg





Hauptseite
Weitere Kometenbilder


email.gif
zurück zur Photogallerie