Komet 17P/Holmes 2007 IV + Komet 8P/Tuttle


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In der Nacht vom 6 auf den 7.3.08 waren die Wetterbedingungen in Süddeutschland sehr wechselhaft. Es war jedoch klar, dass die Chance genutzt werden mußte um die Passage des Kometen Holmes am Californianebel abzulichten. Am Beobachtungsort angelangt wurde schon am frühen Abend alles aufgebaut, doch grade als das erste Bild ausgelöst werden sollte kam eine Wolkendecke angezogen. Flugs wurde das Equipment wieder verstaut um anderswo das Glück zu versuchen. Doch leider waren die Wolken kein regionales Wetter-Phänomen und nach 2 Stunden Irrfahrt hatte sich noch keine ausreichende Lücke gefunden. Also wurde die Rückkehr zum Ursprungsort beschlossen. Bei Ankunft riß der Himmel auf, so dass noch ein paar Fotos möglich waren.
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Das gleiche Rohbild ander bearbeitet:
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Mit freien Auge war der Komet nicht mehr zu sehen, was aber auch an der Horizontnähe gelegen haben könnte. Im 20x60 Fernglas sah man einen diffusen länglichen Fleck mit einer Verdickung auf der östlichen Seite. Mit Fieldsweeping war darum herum ein großer schwacher Glow mit etwa 1,5 Grad Durchmesser zu erkennen. Der Glow hatte nach Außen keine klare Begrenzung so dass die wahre Größe schwer abzuschätzen war.



Am 9.2. befand sich der Komet wieder auf der Zielliste. In den 5 Wochen seit der letzten Beobachtung hatte er deutlich an Helligkeit verloren. Er war zwar noch mit freinen Auge knapp zu erkennen, doch im Teleskop absolut unspektakulär. Der innere Bereich war als länglicher Streifen direkt sichtbar, doch dem nur indirekt wahrnehmbaren äußeren Bereich fehlte jede klare Begrenzung. Am schönsten war der Komet noch im 7x35. Selbst im 20x60 war er zu diffus und flächig.
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Es bleibt zu hoffen das der Komet seine Helligkeit noch einen Monat halten kann, den Anfang März wird er am Californianebel vorbeiziehen. Zum Test des Equipments enstand dieses erste Übungsfoto in 5 mal 3 min.
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Nachdem die Passage von 8P/Tuttle bei M33 wegen schlechten Wetters verpasst wurde, gelang es am 2.1.08 wenigstens noch die Annäherung des Kometen an die Galaxie M74 zu verfolgen. Obwohl der Abstand recht groß gewesen ist und deshalb nur ein 200mm Teleobjektiv verwendet wurde, ist es doch möglich die Spiralstruktur zu erkennen.
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Komet Holmes bewegte sich zum Jahreswechsel 2007/2008 in der Nähe des veränderlichen Sterns Algol. Da lag es nahe, ein Minimum abzupassen und aus 2 Bildern eine Animation mit blinkenden Stern und springenden Kometen zu basteln.
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Hier nochmal als Still-Frame:
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Für die enge Begegnung des Kometen 8P/Tuttle mit M33 am 30.12.07 war in München die Wetterprognose aussichtslos schlecht. Doch am Tag zuvor gab es allerbestes Wetter, so das die Chance genutzt wurde die aktuellen Kometen zu fotografieren. Auch M33 wurde beobachtet, so das zumindest in der Phantasie die Konjunktion nachgestellt werden konnte. Das erste Watec-Bild entstand mit einem 8mm Video-Objektiv. Neben dem Komet Tuttle und M33 ist auch M31 und der Komet Holmes auf dem Foto zu sehen. Die Auflösung ist zwar nicht so toll, doch zwei Kometen auf einem Bild sieht man nicht alle Tage.
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Im 13-Zoll Dobson erschien Tuttle auf den ersten Blick rundlich und auf dem 2. Blick leicht keilförmig im Verhältnis 3:2. Die zentrale Aufhellung war etwas aus der Mitte versetzt. Bei 160-fach war der False Nucleus einfach zu identifizieren.
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Komet Holmes war mit freien Auge leicht zu erkennen. Er schien etwa halb so hell wie der Doppelsternhaufen h+chi aber deutlich heller als M31. Im 13-Zoll Dobson war die bekannte Form mit der zentralen länglichen Aufhellung und dem bogenförmigen Halo gut sichtbar.
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Der False-Nucleus war sehr schwach, zeigte aber bei 160-fach eine fächerförmige Struktur die seltsamerweise um 90 Grad gegen die Hauptachse des Kometen gekippt war
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