Komet Hyakutake


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Erklärungen zu den gezeigten Aufnahmen:

Oben links sehen wir Hyakutake am 28.3.1996 um 4.00 MEZ mit einem 50 mm Objektiv (Blende 1:4,5). Belichtungszeit 10 min auf Agfa RS 1000 (1000 ASA). Diese Aufnahme gibt einen guten Eindruck von der Größe des Kometen. Obwohl das Gesichtsfeld des Normalobjektivs bei 42x28 Grad liegt, reicht der Schweif auf dem Originaldia über dem Bildrand hinaus. (23 kb)

Unten links ist Hyakutake am 27.3.1996 um 23.00 MEZ durch ein Newton-Teleskop mit 200 mm Spiegel und 1200 mm Brennweite (Blende 1:6) fotografiert worden. Belichtungszeit 1 min auf Agfa RS 1000. Diese nur kurze Zeit bei hoher Brennweite belichtete Aufnahme zeigt Kernstrukturen des Kometen, die bei den vorherigen Foto überstrahlt worden sind. Gut zu sehen ist die halbkreisförmige violette Schockfront. An dieser Stelle wird das kometare Plasma durch die von die im Sonnenwind transportierten Ladungsträger besonders stark angeregt. Der auf der Rückseite des Kometen gebildete Ionenspieß ist der Anfang des Gasschweifs.

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Mit dem Tele war Hyakutake am besten zu fotografieren. Leider ist bei der oberen Aufnahme die Belichtungszeit mit 9min schon deutlich zu lang gewesen. Durch die Bewegung wurden die Schweifstrukturen verwischt.

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Oben sehen wir den Kometen drei Wochen später am 14.4.96, 3 min auf RS 1000. Er ist deutlich schwächer geworden. Der Komet entfernte sich rasch von der Erde und hat schnell abgebaut. Auffallend ist die veränderte Farbe. Der rötliche Ton entsteht durch die vergrößerte Staubproduktion in der Nähe der Sonne. Der bläuliche Gasschweif scheint fast ganz verschwunden zu sein.

Die Bewegung eines schnellen Kometen kann im Fernrohr gut verfolgt werden. Schon nach wenigen Minuten ist eine Positionsänderung zu sehen. Auf längeren Aufnahmen hinterläßt der Komet ein Strichspur. So etwas ist z.B. auf dem unteren Foto des (fast) schweiflosen Kometen Liller zu erkennen. (5 kb)

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Komet Hyakutake in Rheda-Wiedenbrück

Ein seltener Besuch versetzte 1996 die Welt in Aufregung. Nach vielen Enttäuschungen - Namen wie Kouhoutek und Halley sind sicher einigen noch in trauriger Erinnerung- konnte bis Ende April zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wieder das wundervolle Schauspiel eines hellen, problemlos mit freien Auge sichtbaren Kometen genossen werden.. Am 31.1. dieses Jahres hatte der Japaner Yuyi Hyakutake den später nach Ihm benannten Schweifstern entdeckt, ohne dabei zu ahnen, welch großen Treffer er damit gelandet hatte. Als kosmischer Bote aus den entferntesten Regionen unseres Sonnensystems, war Hyakutake zum Zeitpunkt seiner Entdeckung nicht mehr als ein unscheinbarer Klecks am Sternenhimmel. Je näher er jedoch der Sonne kam, um so beeindruckender entwickelte sich seine Erscheinung. Immer stärker erwärmte sich der nur 3 km messende „schmutzige Schneeball“ und setzte dabei das Material frei, daß er seit der Entstehung unseres Sonnensystems konservierte. Auf diese Weise entstand der mehrere Millionen Kilometer langer Gasschweif, der außerhalb der Innenstädte, bei dunklen Himmelshintergrund, so außerordentlich gut beobachtet werden konnte. Die hervorragende Sichtbarkeit war nicht zuletzt auf die relativ geringe Erddistanz des Kometen zurückzuführen. Mit nur 15 Mio. Kilometer Entfernung war er der drittnächste Komet dieses Jahrhunderts. Dadurch wurden auch detaillierte Beobachtungen möglich. Schweifverwirbelungen, Jets und Staubfontainen waren im Teleskop sehr gut zu erkennen. Die große Erdnähe führte auch zu einer hohen Relativgeschwindigkeit. Im Tagesabstand, zeitweise sogar im Stundenrhytmus konnte eine deutliche Positionsveränderung festgestellt werden. Pro Nacht bewegte er sich um bis zu 19 Grad. Dies entspricht einer Winkeldistanz von 35 Vollmonddurchmessern! Wegen der raschen Bewegung konnte nicht lange an den Sternen nachgeführt werden. Die Details begannen bei einer mehrminütigen Aufnahme zu verschmieren. Darum ist das folgende Foto mit stehender Kamera entstanden. ((c) Ralph Muth).
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So rasch wie der Hyakutake erschien verschwand er auch. Das nächste mal wird er erst wieder in 8600 Jahren sichtbar sein. Zum Glück mußten die Astronomen in aller Welt nicht ganz so lange auf den nächsten hellen Kometen warten. Schon ein Jahr später war mit dem Kometen Hale-Bopp ein vergleichbar helles Objekt zu sehen.



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