Leuchtpilz Panellus Stipticus


Das es Tiere gibt die per Biolumineszenz leuchten können ist allgemein bekannt. Die Biolumineszenz basiert auf chemischen Prozessen, bei denen freiwerdende Energie in Form von Licht abgegeben wird. Es handelt sich also um eine Chemilumineszenz. Unterschieden wird bei der Biolumineszenz zwischen primärem und sekundärem Leuchten. Den Regelfall stellt das primäre Leuchten dar, bei dem ein Tier zum Selbstleuchten in der Lage ist. Entsteht das Leuchten stattdessen durch symbiontische Bakterien, wie z. B. von Fischen bekannt, spricht man vom sekundären Leuchten. Am bekanntesten sind die Leuchtkäfer oder auch Glühwürmchen (Lampyridae). Sie sind eine Familie der Käfer mit weltweit etwa 2.000 Arten.
Weniger bekannt ist, dass auch einige Pilze leuchten können. Von über 100.000 untersuchten Pilzarten sind allerdings nur 71 biolumineszent. Die meisten Arten leben in den Tropen.
In Nordamerika gibt es allerdings eine biolumineszent Variante des Zwergknäuelings (Panellus stipticus) der auch in Europa überleben kann. Es sind meist kleine, holzbewohnende muschelförmige Pilze mit seitlichem oder fehlendem Stiel.

Per Zufall fand sich im Internet ein Versender der Impfdübel für diesen Pilz anbietet. Der Spass kostet keine 20 Euro. Als Astronom beschäftigt man sich viel mit Objekten die schwach grünlich leuchten. Daher war gleich das Interesse geweckt.

Die Dübel werden zusammen mit einem Holzstamm geliefert der selbst gebohrt werden muss.

Die Dübel selbst leuchten auch schon. Das ist allerdings nur bei perfekter Dunkeladaption zu erkennen.
Fotografisch sah das mit 50mm bei f/2,8 und 400 ASA nach 2min so aus.

Per Tonwerkorrektur und Addition mehrerer Bilder ließ sich da noch etwas mehr rausholen.

Ein Mittel mit dem bei Licht aufgenommen ersten Foto zeigt, welche Dübel im Päckchen am intensivsten leuchten.

Hier die 4 Bilder nochmal als Animation:

Ob die Pilzkultur wie erhofft wächst und sich am Stamm echte Pilze bilden, wird sich leider erst in etwa einem Jahr zeigen... Falls es klappt könnte eine Mikroskopie interessant sein. ....Vielleicht taugt der Pilz auch für astronomische Augentests oder für Schulungszwecke beim astronomischen Sehen.....

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