Der Planet Mars steht nur alle 2 Jahre in Opposition und ist dann auch nur für einige Wochen gut zu beobachten. Leider fallen die Oppositionen wegen der elliptischen Marsbahn sehr unterschiedlich aus. Die Opposition 2012 zeigte den Mars im fast größtmöglichen Abstand. Das Scheibchen ist klein und erreicht kaum 14 Bogensekunden Durchmesser. Details sind entsprechend schwierig zu beobachten. Erleichtert wird die Situation jedoch durch die positive Deklination. Der Planet befindet sich im Grenzgebiet zwischen Löwe und Jungfrau.
Ein erstes Foto entstand am 11.1.2012.
Aus 2 Bildern konnte eine Bewegungsanimation erstellt werden. In der Polkappe gibt es eine schwache dunkle Struktur. Das ist kein Schärfungsartefakt. Hier gibt es ein langestrecktes Tal in dem der Schnee schon teilweise abgeschmolzen ist.
Zur Marsopposition entstanden leider keine weiteren Bilder. Erst Ende März war wieder ein Foto möglich. Deutlich ist das Drehen der Phase und das Abschmelzen der Polkappe zu sehen.
Auffällig sind die vielen Wasserdampfwolken im Blaukanal die nicht nur am Scheibenrand sondern auch nahe der Scheibenmitte zu sehen sind, sowie ein isolierter heller Fleck im Mare Acidalium.
Aufgrund der positiven Deklination konnte der schrumpfende Mars am Abendhimmel lange verfolgt werden. Am 3.5., 7.5. und 17.5. waren Bilder möglich. Aufällig ist der große Blauanteil. Er ist auf zahlreiche Wasserdampfwolken zurückzuführen. Das Bild vom 7.5. zeigt neben der Nordpolkappe oben auch ein helles Gebiet im Süden. Es handelt sich um Bodennebel im riesigen Hellas-Krater.
Am 17.5. war der Mars nur noch 8,7 Bogensekunden groß. Dennoch gelang eine gut aufgelöste Aufnahme. Bemerkenswert ist der dunkle Ring der sich um die Nordpolkappe windet und der weiter außen liegende Kranz aus Wassersampfwolken. Der Nebel im Hellas ist weniger auffällig als am 17.5.
Ein letztes Foto ist am 19.5. entstanden. Da die Farbfilter vergessen worden waren ist es nur ein Schwarzweißbild.
