Der Mond wie bei Galileo Galilei
z.Zt.sind an der Volkssternwarte München 2 Nachbauten des
Teleskops von Galileo-Galilei im Einsatz.
Wie das Original arbeiten beide Optiken
mit einer Blende von 1,5cm und einer
Zerstreuungslinse als Okular.
Der visuelle Eindruck dürfte dem ersten
Teleskop vor 400 Jahren ziemlich nahekommen.
Man kann die Schwierigkeiten Galileis gut
nachvollziehen. Das Gesichtsfeld ist winzig und liegt
knapp unter 0,5 Grad.
Der Mond passt nur Mühe hinein, die Suche ist schwierig
und der Einblick ist grauenhaft.
Die Saturnringe waren bislang
nicht zu identifizieren. Bei den Ringen liegt
das natürlich an der Kantenlage. Bei den Monden
ist es schwierig weil der aufgehellte
Himmel der münchener Innenstadt einige Magnituden schluckt!
Bisher gelang es mir erst einmal einen einzelnen, weit außen stehenden Mond knapp
zu erkennen.
Warscheinlich war Galilei ein bessere Beobachter.
Unerwartet beeindruckend war der Halbmond.
Die Krater sind wirklich leicht zu erkennen
und der Farbfehler ist relativ gering.
Das Bild ist mit einer digitalen Spiegelreflexkamera
entstanden, die ohne Objektiv einfach hinter
das Okular gehalten wurde. Genau so dürfte
wohl auch Galilei den Mond gesehen haben!
Inzwischen gibt es auch im Astrohandel einen Nachbau des
Gerätes von Galileo Galilei.
Eigentlich ist es eher ein Optikbausatz mit dem
man die ersten Teleskopbeobachtungen vor 400
Jahren gut nachvollziehen kann.
Mit der Zerstreuungslinse im Galileimodus
erhält man das gleiche grauenhafte Einblickverhalten
und das winzige Feld wie am 1:1 Original-Nachbau
in der VSW München.
Der Anblick des Mondes ist trotz 5cm Objektiv
nur marginal besser als in der 1:1 Kopie, die
auf weniger als 2 cm abgeblendet ist.
In Keplermodus mit Sammellinse als Okular
ist der Einblick wesentlich angenehmer.
In dieser Konfiguration ist das
Galileoscope schon ein funktionsfähiges Fernrohr
nach heutigen Maßstäben.
Die Jupitermonde sind schon gut sichtbar
und sogar ein erstes Astrofoto vom
Mond war möglich.
Im Keplermodus müßte auch schon
etwas Deepsky funktionieren.
In der gleichen Nacht ist
auch noch ein Mondmosaik mit
einem 80mm Refraktor entstanden um
den qualitativen Abstand zu einem heutigen Gerät zu vereutlichen: