Libration des Mondes



Am 20.7.2009 wurde nocheinmal versucht die Librationsgebiete etwas besser abzubilden. Und tatsächlich gelang es beim Mare Marginis und Mare Smythii noch ein paar Grad herauszuholen. Man erkennt nun gut, dass das Mare Smythii eigentlich aus 2 verbundenen Maren besteht, die wie eine '8' verbunden sind.
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Die Aufnahme entstand nah am Horizont bei sehr schlechten Seeing. Doch wegen der großen durchblickten Luftmenge gab es unerwarteten Besuch:
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3 Tage später wurde der Mondrand nocheinmal aufgenommen um die Änderung der Libration zu dokomentieren:
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Der Mond umrundet die Erde einmal pro Monat. In der gleichen Zeit dreht er sich einmal um seine Achse, so dass wir von der Erde aus immer die gleiche Seite sehen. Die Bahn des Mondes ist jedoch elliptisch. Dadurch bewegt er sich in Erdnähe etwas schneller als in Erdferne. Da die Rotation konstant ist, führt dies dazu, dass wir mal auf der linken und mal auf der rechten Seite etwas über die Kante blicken können. Dieser Effekt wird Libration genannt. Durch die Libration können wir etwa 59% der Mondoberfläche betrachten. Die Formationen am Rand sind allerdings stark verzerrt.

In der Nacht vom 15.11. auf den 16.11.2005 fielen Libration West und Vollmond zusammen. Die obige Aufnahme entstand etwa 8 Stunden vor dem exakten Zeitpunkt. Die Horizonthöhe des Mondes lag bei etwa 15 Grad. Durch die nahende Schlechtwetterfront war es dunstig und das Seeing war gräßlich. Aber Dank der geringen Brennweite von nur 600mm spielte dies kaum eine Rolle. Auf der rechten Seite ist eine rotierte Ansicht des östlichen Mondrandes zu sehen. Dies ist ganz einfach mit einem Photoshop-Plugin möglich, das unter
http://www.freeflashmenu.com/3dtransform.htm
erhältlich ist. Eine Anleitung gibt es unter:
http://salzgeber.at/articles/3dmoon/index.html

Durch die Rotation bekommt der eher elliptisch scheinende Krater Langrenus seine runde Form zurück. Gleiches gilt für die interessanten Meere am östlichen Rand des Mondes. Das Mare Marginis scheint aus mehreren sich einander überschneiden überfluteten kleinen Kratern zu bestehen. Das Mare Australis scheint sogar nur eine lose Ansammlung gestreuter Wallebenen zu sein. Am interessantesten ist das Mare Smythii. Es hat eine kreisrunde Form und etwa zwei Drittel des Durchmessers vom Mare Crisium. Am Boden sind einige helle Strukturen zu erkennen.

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Bemerkenswert ist, dass das Mare Smythii auf den Mondgloben komplett anders aussieht.
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Auf dem Mondglobus ist an der Stelle des Mare Smythii nur ein gestreuter unregelmäßiger Fleck in Äquatornähe zu erahnen.
Die fehlende Übereinstimmung scheint noch keinem Verschwöhrungstheoretiker und Mondlandungslügen-Fan aufgefallen zu sein :-) .

Mit den neueren Clementine-Daten wurde die folgende Rükl-Karte erstellt. Hier stimmen die Proportionen. So lassen sich Krater und Mare korrekt ermitteln.
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Mondlibration auf der Westseite
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