Mond in Farbe III
2010/2011 erfolgte eine intensivere Beschäftigung mit den Farben des Mondes.
Mit freien Auge erscheint er aschgrau, doch tatsächlich gibt es
ganz schwache Farben die nur bei einem extremen Anziehen der Sättigung
sichtbar werden. Die Farben des Mondes erlauben Rückschlüsse
auf die chemische Zusammensetzung des Gesteins.
Allerdings waren zwischen den Serien immer wieder Abweichungen zu erkennen.
Es gab zwar eine Reproduzierbarkeit in den groben Farbstrukturen aber nicht in den feinen Nuancen.
Die Ursache liegt in einem extrem schwachen Farbgradienten der wohl bei allen Farbchips
vorhanden ist, aber im normalen Gebrauch gar nicht erkannt werden kann. Um dieses Problem
zu beseitigen, wurde viel mit Flats experimentiert, doch konnte damit kein wirklich zufriedenstellendes
Ergebnis erzielt werden.
Nach einigen weiteren Experimenten fand sich doch noch eine Lösung.
Man macht am besten 2 Aufnahmeserien. Der Mond wird dazu mittig im Kameragesichtsfeld zentriert.
Nach der ersten Serie wird die Kamera um 180 Grad im Auszug gedreht und die 2. Serie angefertigt.
Beide Serien werden identisch zu Summenbildern verarbeitet und identisch in der Sättigung angezogen.
Danach wird das Farbbild der 2. Serie derotiert und mit 50% Deckung passgenau auf das Farbbild der ersten Serie kopiert.
Der Farbgradient des Chips mittelt sich so weg und ein gleichmäßiges Farbbild bleibt übrig.
Der Farbraum wird dann idealerweise auf ein scharfes, einzelnes Luminanzbild kopiert.
Man kann diese Technik noch weiter verbessern, in dem man mit 4 Serien arbeitet, die dann
jeweils um 90 Grad gedreht werden. Das Ergebnis sieht dann so aus:
Die exakten Farben erlauben detailliertere Analysen. Die Region südlich des Mare Crisium
ist z.b. tatsächlich leicht grünlich und in den Hochländern gibt es unterschiedliche Schattierungen in Rosa.
Aus dem Farbmondfoto wurde eine Karte erstellt:
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Mond in Farbe 1
Mond in Farbe 2
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