Reise zum Venustransit 2012
Vom Finnischen Meerbusen über den Polarkreis.
Am dritten Tag fuhren wir zunächst weiter an der Küste entlang. Am
Nordende des zwischen Schweden und Finnland liegenden Meerbusens
wendeten wir uns dann Richtung Norden um den Polarkreis zu
überqueren.
Am Polarkreis wird die Landschaft überraschend wieder grün. Es
gibt mehr Landwirtschaft als in der Gegend nördlich von Uppsala. Die
Besiedlungsdichte nimmt wieder zu. Überall sind die typischen roten
Holzhäuser zu sehen.
Die korrekte Position wurde mit einem GPS-Gerät überprüft.
Sobald wir den Polarkreis überschritten hatten, konnten wir die
ersten Rentiere beobachten. Die Landschaft wurde offener. Statt großer
Kiefernwälder dominierten zunehmend niedrige Birkenwälder.
An der finnischen Grenze gab es 2 Souvenirshops an dem wir eine Pause einlegten und neben ein paar Andenken ein Paar warme Stiefel einkauften. Finnland ist das einzige Skandinavische Land in dem man mit Euro bezahlen kann.
In der Tundra ist der Bär los. Was allerdings eher bedeutet, dass hier wenig los ist. Auch Wölfe soll es häufig geben.
Leider konnten wir keines dieser Raubtiere beobachten, doch immerhin den Rest einer ihrer Mahlzeiten haben wir gefunden
Die Birkenwälder wurden immer lichter. An den Ästen war zu Junianfang noch kein grünes Blatt zu entdecken.
Am Straßenrand gab es zunehmend einzelne Schneehaufen. Ein See an
dem wir halt machten, war noch teilweise zugefroren. Einzelne
Weiden zeigten Blütenkätzchen, sonst war noch kein Blatt an den Bäumen.
Im Finnisch-Norwegischen-Grenzgebiet leben die Lappen die sich selbst gern als Samen bezeichnen. Es ist ein halbnomadisches Volk von Rentierzüchtern. Tatsächlich waren vereinzelt am Straßenrand die traditionellen Zelte zu sehen.
Hinter der Grenze gibt es das etwas flachere und mildere Gebiet der
Finnmark. Der Boden ist dort sandig. Es gibt viele wilde Flüsse in
denen die Lachse ziehen.
Wegen der kurzen Wachstumszyklen können diese unscheinbaren
Birkenbäumchen sehr alt sein. Testweise sägten wir ein Exemplar ab und
zählten die Jahresringe aus. Etwa 25 Jahre muss das Bäumchen alt
gewesen sein. Ein Bonsai im Vergleich mit einer deutschen Birke
gleichen Alters.
Zurück in Deutschland wurde eine deutsche Birke angesägt, um einen Vergleich zu ermöglichen.
In der Summe sind die deutschen Ringe breiter. Das ist zu erkennen obwohl der Wuchs sehr unsymetrisch ist. Nach 12 Jahren ist der Stamm fast doppelt so dick.