grossbritannien.gif frankreichf.jpg
Reise nach Norwegen im November 2012


gauche.gif
Entstehung von Polarlichtern

Am 6.6.2012 gab es einen der seltenen Venustransite. Die Scheibe des Planeten Venus zieht dabei über die Sonne hinweg.  Der nächste Termin ist erst im Dezember 2117.  Dies war der Grund für erste Reise an den Polarkreis. Dabei kam der Wunsch auf die faszinierenden Fjordlandschaften auch mal im Winter zu sehen und dabei die Polarlichter zu beobachten.

Das Zielgebiet ist das gleiche wie im Juni 2012 . Entlang der norwegischen Küste gibt es über 243 Polarlichter im Jahr. Wenn man bedenkt das die Mittsommerzeit etwa 100 Tage beträgt, so kann man fast jede Nacht etwas sehen.

Starke Aktivität verbreitert den Ring so das man das Polarlicht auch im Süden sehen kann. Bei schwacher Aktivität ist es nur an der Küste um Tromsö optimal zu sehen.



Das mehr als 1000m hohe Küstengebirge wirkt wie eine Wetterscheide und es bestand Hoffnung das es entweder östlich oder westlich davon einen Föhn-Effekt mit Wolkenlücken geben könnte. Die Wolkenwahrscheinlichkeit war mit 70% angegben. Doch auf dem zweiten Blick waren die Chancen gar nicht so schlecht. Das Wetter ist am Nordkap sehr wechselhaft. Da  man die komplette Nacht beobachten kann und am Nordkap die Polarnacht im Winter sehr lang ist bestand doch gute Hoffnung während unseres 10-tägigen Aufenthalts einige klare Stunden zu erwischen.






Was leuchtet denn da?

Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen der Magnetosphäre, hauptsächlich Elektronen, aber auch Protonen (Sonnenwind) und einige schwere Ionen (Sauerstoff und Stickstoff), auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen und dort die Luftmoleküle zum Leuchten anregen.

Die beiden Ausbrüche der Sonne die am 13.und 14 so viele Teilchen zu uns brachten konnten wir später in den Daten des Satelliten SOHO wiederfunden.
polersoho.jpg
Soho steht zwischen Erde und Sonne und hat einen idealen Blick auf das Zentralgestirn

polasohoan1.gif polasohoan2.gif

Ein auf uns gerichteter Ausbruch führt zu einem Global Halo.
Der zeitliche Abstand der Ausbrüche von einem Tag und 4 Stunden passt perfekt. Die Sonnenteilchen brauchten also 4 Tage und 8 Stunden (104 Stunden insgesamt) bis zu Erde.

Die Teilchen bewegen sich entlang der Magnetfeldlinien der Erde und treffen bevorzugt nördlich des Polarkreis auf die Erde.


Neben den sonnenseitigen Polarlichtern gibt es auch auf der Nachtseite einen Teilchenstrom der oben nicht abgebildet ist.

Der Aufprall eines Teilchens bewirkt bei den Molekülen bzw. Atomen eine elementare Anregung entsprechend einer geänderten Elektronenkonfiguration. Bei der nach kurzer Zeit wieder erfolgenden Abregung wird Licht ausgesandt, allgemein als Fluoreszenz bezeichnet.


Das Leuchten der Gasteilchen in der Atmosphäre funktioniert ähnlich wie in einer Leuchtstoffröhre.


Polarlichter können verschiedene Farben besitzen. Es gibt viele Polarlichtlinen, doch nur drei sind wirklich gut zu sehen.


Grünes Licht entsteht durch Sauerstoffatome, die in gut 100 km Höhe angeregt werden, rotes Licht von Sauerstoffatomen in etwa 200 km Höhe. Angeregte Stickstoffatome senden violettes bis blaues Licht aus. Zur Anregung von Stickstoffatomen sind jedoch sehr hohe Energien notwendig und so lassen sich diese Farben nur bei starken Sonnenwinden beobachten.

Die Farbe ist unterschiedlich je nach getroffenen Gasteilchen. Ähnlich wie sich das Leuchten einer Neonröhre von einer Quecksilberdampfröhre unterscheidet. 

Das hohe Polarlichter meistens rot sind,  kann man am besten vom Weltraum aus erkennen. Bei über 400km Höhe kann es vorkommen das sich Satelliten durch das Polarlichtbewegen!

Die Aktivität ist nicht vorhersagbar und es lohnt sich die komplette Nacht zu beobachten.


Wenn die Erde ein magnetischer Körper ist, warum gibt es dann am Nordpol keine Polarlichter?

Der Grund ist die Trennung des Erdinneren zwischen flüssigen Erdkern ud festem Erdmantel. Der Erdmantel ist nicht magnetisch. Nur flüssiges Gestein kann wie ein Dynamo wirken. Beim Erdkern treffen die Feldlinien auf den Pol. Doch an der Erdoberfläche bilden Sie einen Ring.





Warum spricht man eigentlich von einem Polarlichtoval und nicht von einem Polarlichtring?


Da der magnetische Nordpol nicht dem geometrischen Nordpol entspricht eiert das Polarlichtoval im Laufe der Nacht  um den Nordpol.  Bei geriger Aktivität ist um Mitternacht die geometrische Lage ideal.

Je nach Stärke des Polarlichtes sind unterschiedliche Formen zu sehen.
polart.gif

Für die erfolgreiche Polarlichtbeobachtung sind mehrere Faktoren entscheident:

-bei geringer Aktivität: Der richtige Ort auf der 243-Polarlichterlinie

-bei geringer Aktivität: die richtige Uhrzeit, damit das Oval über einem steht

-gutes Wetter  - Flexibilität am Skandengebirge

-Das richtige Datum im 11-Jahreszyklus für möglichst helle Polarlichter.

Auch wenn man alle Faktoren berücksichtigt so gehört dennoch auch ein Quentchen Glück dazu. Ein Polarlicht kann man nicht kaufen, ... auch wenn diese Auslage in einem Tromsöer Schaufenster einen anderen Eindruck vermittelte.
polarlichtkau.jpg polarlichtkau2.jpg


droite.gif