Reise nach Norwegen im November 2012
Erste Hinweise darauf das Polarlichter das Erdmagnetfeld beeinflussen, gab es schon vor
über 200 Jahren als Seefahrer von zitternden Kompassnadeln berichteten. Im 19.Jh. versuchte
der Physiker Kristian Birkeland dies mit umfangreichen Messungen zu belegen.
Birkeland ist in Norwegen auch heute noch hochangesehen. Fotos von seinem Labor
fanden wir z.b. bei einem Besuch eines Hurtigrutenschiffs. Dort hingen sie an der
Wand - nicht weit von einem Portrait des Königspaares entfernt.
Birkeland ist auch auf dem 200 Kronenschein abgebildet. Sein berühmtestes Experiment
mit einem künstlichen Polarlicht auf einer magnetischen Kugel ist in jedem
Technik-Museum zu finden.
Das Experiment
lief am Abend des 16.11.2012. Zwischen 18:16 und 23:58 UT wurde alle 2 min ein Bild
des Laserpunktes aufgenommen.
Wenn man die jeweils hellsten Werte der Bildserie ermittelt, so ergibt sich
auf der Wandtäfelung eine Linie, an der die maximale Auslenkung des Magneten
zu erkennen ist.
Um ein Zeitdiagramm zu erstellen wurde das obige Bild um 90 Grad gedreht und zeitlich gestreckt.
Die Trennlinien der Holzpanele verlaufen nun waagerecht.
Wenn man das Bild mit einer Kurve und einer Skala versieht, erhält man dieses Ergebnis:
Beim Laserpunkt war eine Auslenkung von etwa 3,5 Grad zu beobachten. Ohne Kompensation wären es 0,7 Grad
gewesen, die wir jedoch auch sicher hätten nachweisen können!
Die spannende Frage war nun ob unser Nachbau des einfachen Birkelandexperiments tatsächlich
brauchbare Daten geliefert hat. Zur Überprüfung wurden Daten des Schwedischen Institutes
für Weltraumphysik
herangezogen. Es betreibt in Kiruna ein Magnetometer,
dessen Daten im Internet abgerufen werden können.
Unser Beobachtungszeitraum ist in der folgenden Grafik blau eingekastet.
Wir hatten Glück, es gab tatsächlich eine gut sichtbare Aktivität und eine bemerkenswert hohe Korrelation.
Es wurde versucht, die Magetometerkurve auch mit visuellen
Eindrücken zu kombinieren. Mit den Fotos ist jedoch nur eine
begrenzte Übereinstimmung zu erkennen. Sicher ist jedoch, dass wir
zwischen 18:38 und 18:55 UT visuell ein Abziehen des
Polarlichtovals verfolgen konnten. Danach gab es eine Ruhepause.
Um 21:40 UT gab es ein breites
Aktivitätshoch mit ausgedehnten Polarlichtern die fast
bis in den Zenit reichten.
Bei der Abfahrt aus Kiruna sahen wir eine sehr intensive Nebensonne
durch flachen Eisnebel auf dem Torne-Fluss