Reise zum Venustransit 2012


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Polarlichtexperiment in der Mitternachtsdämmerung


Der Venustransit dauerte etwa 7 Stunden. Zwischendurch war ausreichend Zeit für ein kleines Schläfchen. Nach dem Abbau in der früh ging es zurück nach Süden. Nach einmal ausschlafen fand die übernächste Übernachtung schon wieder 5 Grad südlich des Polarkreis statt.




Die Sonne wandert hier in einem flachen Winkel unter den Horizont


Das Wetter war ausgezeichnet und so wurde die Gelegenheit für ein weiteres Experiment genutzt. Im Vorfeld stellte sich die Frage ob man Polarlichter vielleicht auch in der Mitternachtsdämmerung fotografieren könnte.  Vorherrschend sind grüne Leuchterscheinungen, die durch Anregung der Sauerstofflinie bei λ = 557,7 nm hervorgerufen werden. Mit dem Programm FiKam wurde eine geeignete Filterkombination gefunden, die das unerwünschte blaue Licht weitgehend ausblendet.



Die Kombination des DSI-Grünfilters mit dem Schott OG530 und einem IR-Sperrfilter ergibt bei 557nm eine Halbwertsbreite von etwa 50 Nanometer. Zur Aufnahme sollte die 16 Bit-fähige DSI-3 verwendet werden. Der DSI-Filter wurde vor ein kleines Videoobjektiv gesetzt und davor wurde ein Weitwinkelvorsatz mit dem OG530 geschraubt.

Bei der Konstruktion kam reichlich Tesafilm zum Einsatz - Aber die Bastellösung funktioniert und liefert ein leidlich scharfes Feld von etwa 130 Grad.

Die Mitternachtssonne stand an unserem Standort nie mehr als 5 Grad unter dem Horizont. Deshalb gab es keine Dunkelheit sonder eine ausgeprägte Mitternachtsdämmerung. Abendrot und Morgenrot gingen ineinander über und waren nicht zu trennen.

Bei den nachfolgenden Videos wurden jeweils die Bilder einer Minute addiert, geschärft und zu einem Video kombiniert. Der helle Glow bei den Vordergrundobjekten ist ein Schärfungsartefakt. Die Schärfung lässt die Kanten der Wolken hervortreten und wäre beim Nachweis der Polarlichter nützlich gewesen.

Leider war von Polarlichtern in dieser Nacht nichts zu sehen. Einen hellen Ausbruch hätten wir aber sicher nachweisen können. (AVI 1), (AVI 2)








Das Wetter hielt bis zum  Frühstück. Exakt 50 Stunden nach dem Transit gelang es die Venus am Taghimmel zu fotografieren. Das Licht der  Sonne wurde mit einem Laternenmast ausgeblendet. Verwendet wurde lediglich ein ein altes 200mm Tele mit 2x Konverter und eine alte Canon D-300.

 In der Addition kommt der Ring gut raus. Die Einzelbilder sehen so aus:



Neben der Venus waren zahlreiche venusähnliche Pollenartefakte zu sehen.


Die Pollenartefakte bewegen sich jedoch, während die die Venus relativ zum Dreck auf dem Chip fast ortsfest bleibt.





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