Reise nach Norwegen im November 2012
Während der Reise in den Norden
kam die Überlegung auf ob es auch möglich sein könnte die Polarlichter 3-dimensional abzubilden.
Die Voraussetzungen dafür schienen günstig zu sein, da
zufällig 2 identische Fotoobjektive mit 11mm vorhanden waren.
Unklar war welche Distanz zwischen den Aufnahmeorten zu wählen sei.
Die Polarlichter können eine sehr unterschiedliche Entfernung
besitzen. Zum Horizont kann man sie in 1000 Kilometer Distanz noch erkennen, während sie
im Zenit oft nur 100 Kilometer entfernt sind. Deshalb testeten wir unterschiedliche Entfernungen.
In der ersten Nacht wurden die Positionen per GPS ermittelt. Die Beobachtungspunkte lagen 17,5 km auseinander.
Die Synchronität der Belichtungen war die größte Schwierigkeit.
Ab einer Sekunde Differenz sind die Abweichungen schon zu groß.
Die raschen Änderungen in den Polarlichtern
lassen die Bilder zu unterschiedlich erscheinen.
Wir koordinierten unsere Auslösungen per Handy. Weil es zwei deutsche Handys waren,
ging die Verbindung vom Polarkreis nach Deutschland und von dort aus zurück
zum Polarkreis.
Es wurden mehrere Reihen belichtet. Die ersten Bilder einer Serie sind
meist noch synchron.
Die Kameras hatten jedoch eine unterschiedliche Speichergeschwindigkeit,
so dass ab etwa 5 Bildern die Serien auseinander laufen.
Die wechselnde Speichergeschwindigkeit führte aber auch immer wieder
wieder zu optimalen Sequenzen, die jedoch nicht leicht zu finden waren.
Die größten Probleme machte jedoch die Verzerrung der weitwinkligen Bildfelder.
Obwohl wir uns bemühten die Kameras parallel auszurichten, gab
es doch einen Versatz, der durch simples Verschieben
der Bilder nicht zu kompensieren war. Es waren je Bild mindestens 4 Messpunkte nötig
um die Verzeichnung des Bildfeldes herauszurechnen.
Die Messpunkte wurden jeweils handisch gesetzt. Die hier gezeigten Bilder sind
nur etwa 10% der Menge, die insgesamt auf diese Weise bearbeitet werden musste!
Vorweg ein paar Tipps:
-Zur Betrachtung wird eine Rot-Grünbrille benötigt. Rot links, Grün rechts.... Zur Not kann man auch Astrofilter nehmen
-Den Raum abdunkeln und den Bildschirm mit der F11-Taste auf Fullscreen umstellen!
-Brille aufbehalten um das Auge langsam zu gewöhnen, nicht absetzen!
-ruhig bleiben. Wenn es mal nicht funktioniert Augen entspannen, Zeit lassen und ggf. den Abstand zum
Bildschirm ändern!
-3-D Rot-Grünbrillen gibt es unter:
http://www.3d-foto-shop.de/pi8/pd95.htm
Das erste brauchbare Bild entstand in der Nacht vom 12. auf den 13.11.2011 um 1 Uhr MEZ.
4 Bilder konnten zu einer kleinen Serie kombiniert werden. Die Fotos entstanden mit nur jeweils 5 Sekunden Zeitdifferenz
und offenbaren die extreme Dynamik der Bewegungen.
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Beim ersten Bild waren die Strukturen hell und reichhaltig. So gab es bei der Bearbeitung ein gutes SNR.
Ein weiteres Bild mit mittleren Horizontabstand ist weniger gut gelungen.
Es entstand um 1:16 MEZ.
Im Zenit war die Winkeldifferenz so groß das dieses Bilder von 1:22 Uhr mit dem Auge nicht mehr in Deckung
zu bringen ist.
In der Nacht vom 13. auf den 14.11.2012 wurde mit einer geringeren Basisstrecke gearbeitet.
Dafür wurde versucht, näher liegende Polarlichter mit größeren Horizontabstand zu fotografieren.
Das folgende Bild entstand um 0:08 MEZ. In der Bildmitte sind die Plejaden zu sehen. Links steht der Jupiter.
Es entstand eine kleine Serie mit ausreichend synchronen Aufnahmen die zu einer Animation kombiniert wurden.
Manchmal gab es nur 2 synchrone Bilder, bevor der Zeitversatz wieder zu groß wurde, wie hier um 0:13 Uhr.
Die Nacht vom 13. auf den 14. zeichnete sich durch eine hohe Aktivität aus.
Die folgenden Bilder und Videos zeigen einen fortlaufenden Anstieg.
Gegen 0:40 MEZ wurde ein Maximum erreicht.