Vergleich Orion Planetenkamera - Philips-Webcam
Von der Firma Orion
wird z.Zt. eine neue
´StarShoot Planetenkamera II Color´
am Markt eingeführt. Da die Philips-CCD-Webcams
in der Produktion eingestellt werden sollen,
könnte dieses Produkt eine interessante Alternative werden.
Die Kamera hat einen 1/2'' CMOS Chip mit 1280x1024 Pixel.
Die Pixelzahl ist dadurch mehr als 4 mal größer als bei den klassischen Webcams.
Allerdings wird bei der Planetenfotografie nur ein kleiner
Chip benötigt. Wenn das Planetenscheibchen einen
Durchmesser von 40´´ besitzt und das
Gerät nur 1´´ auflösen kann, so würde nach dem Nyquist-Kriterium schon ein
Chip im Format 80x80 Pixel die vollen Auflösung liefern.
Alles was darüber hinausgeht, ist nur schwarzer Hintergrund und
verschwendet Platz bei der Datenspeicherung. Deshalb scheint der Chip für Planeten unnötig groß.
Anders ist dies bei der Sonnen- und Mondfotografie. Da es sich hier um große
Objekte handelt, macht der große Chip Sinn. Nachfolgend
ein Vergleich der Rohbilder mit der
´StarShoot Planetenkamera II Color´
und der Philips-ToUCam. Einmal mit 15fps und einmal mit 25fps
Der Vorteil des großen Formats ist gleich zu erkennen.
Allerdings arbeitet der Chip der
´StarShoot Planetenkamera II Color´nicht gleichmäßig.
Er besitzt an einigen Stellen seltsame Rasterungen und Farbverläufe.
Mit einem Flat läßt sich dieser Fehler zwar korrigieren,
doch wäre eine fehlerfreie Kamera wünschenswert.
Ob der Chipfehler ein Einzelfall ist, muß noch untersucht werden.
Beim Test war die Kamera mit der Originalsoftware nur im Modus 640x512 Pixel
zu betreiben. Die volle Auflösung
von 1280x1024 Pixel war jedoch mit der Freeware ´Virtual-Dub´ zu erzielen.
Die Ursache ist unklar. Möglicherweise sperrt
sich die Originalsoftware, wenn die Rechnerleistung zu gering ist.
Im 640x512-Modus ließen sich die Software-Regler für Farbe,
Helligkeit und Kontrast frei einstellen. Im 1280x1024-Modus
war dies nur mit Virtual-Dub möglich. Die Bildrate ist auf 15fps beschränkt.
30fps sind nur bei 640x512 möglich. Trotz aller Einschränkungen
ließ das flatkorrigierte Summenbild beim Mond keine Wünsche offen.
Sehr viel schwieriger tut sich die Kamera bei der Planetenfotografie.
Der CMOS-Chip ist deutlich unempfindlicher als die Webcam-CCD.
Den Faktor wurde auf 1:3 geschätzt. Bei hellen Planeten wie Mars und Jupiter
dürfte dies kein Problem sein. Doch beim lichtschwachen Saturn wird
es schwierig auf das ideale Öffnungsverhältnis von 1:20 zu kommen.
Die folgenden Roh- und Summenbilder entstanden bei f/16 und
verdeutlichen das Problem: