Die Polarlichtnacht vom 21/22.10.2001
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Im Oktober 2001 gab es nach einer Serie von großen Sonnenausbrüchen über mehrere Tage eine starke Polarlichtaktivität.
Leider war das Wetter zu dieser Zeit recht wechselhaft. Von meinem münchener Beobachtungsort gab es nur am 21. Oktober eine
kurze Wolkenlücke bei der eine Sichtung möglich war. Kurz nach Mitternacht klarte der Himmel auf und bald darauf war
in der Nähe des Großen Wagens ein kurzes intensives rotes Leuchten wahrzunehmen. Es folgte ein langanhaltender schwacher
Glow, der im Nordwesten diffus und im Nordosten scharf begrenzt war. Ab 1:50 Uhr erschwerten Wolken die weitere
Beobachtung.
Die Erscheinung war visuell weit weniger
beeindruckend, als dies die Aufnahmen vermuten lassen. In unseren Breiten haben Polarlichter
meistens eine rote Farbe. Leider ist unser Auge relativ rotunempfindlich. Bei einer Fotoemulsion ist das anders. Zudem kann über die Belichtungszeit das Licht addiert werden. Auch der Standort spielt eine wichtige Rolle.
Unter
http://www.spacew.com/www/aurora.html
konnte gut verfolgt werden, dass zum Beobachtungszeitpunkt die Aktivität schon ihren Höhepunkt
überschritten hatte.
Das eigentliche Aktivitätsgebiet lag nördlich der Mainlinie. Von München aus konnte man daher die mehr als 70 km hohe Aurora
nur unter einem flachen Winkel beobachten. Die Obergrenze lag etwa bei 20 Grad.
Am 6.4.2000 war dies ganz anders. Damals
reichte das Polarlichtoval bis nach Italien. In München gab es ein spektakuläres Schauspiel
mit feuerroten und grünlichen Polarlichtern bis in den Zenith!
Nachfolgend sind die in der Wolkenlücke entstandenen Aufnahmen zu einem
Animated-Gif zusammengefügt. Die Bilder sind mit einem
28 mm Objektiv bei 1:4 auf E200 (640 ASA) entstanden. Die Belichtungszeit lag bei ca. 30 Sekunden.
Wegen des mehrfach versetzten Kamerastandpunktes zappelt der Vordergrund.
An den Sternen des 'Grossen Wagens' ist jedoch zu erkennen, das der
Hintergrund stets die gleiche Orientierung besitzt. Die Aufnahmen
dokumentieren den Aktivitätsverlauf in
einem Zeitintervall von ca. 10 Minuten.
Sehr gut sind die faltenähnlichen Strukturen zu erkennen.
Sie entstehen dadurch, dass sich die geladenen Sonnenwindteilchen
in ihrer Bewegung am Erdmagnetfeld orientieren.
Polarlichter am 6.4.2000
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