Tagungsbilder IMC 2016


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IMC 2016 


Das Thema Meteore zählt zu den Bereichen in der Amateurastronomie die in den letzten Jahren den größten Aufschwung erfahren haben. Hier können Amateure noch mit einfachen Mitteln einen wesentlichen Beitrag zur Forschung leisten. Nirgendwo ist die Verzahnung mit den Profis so eng und in kaum einem Gebiet wird auf einem so hohen Niveau innovative Forschung betrieben. Dies zeigte sich auch wieder auf der International-Meteor-Conference (IMC) die 2016 im holländischen Egmond stattgefunden hat. Durch die zeitnahe Profitagung Meteoroids im benachbarte Noordwijk soll fast ein Drittel der mehr als 150 Teilnehmer aus der Profisparte gewesen sein. Das sehr dichte Programm lief über 4 Tage und ließ keine Langeweile zu. Jeder Referent hatte nur 10 Minuten Vortragszeit und 2 Minuten für Fragen. 

Mit den Sternschnuppen lassen sich offenbar auch junge Menschen begeistern. Ein Großteil der Teilnehmer und der Referenten war deutlich unter 40 Jahre. Das Gleiche gilt für das Organisationsteam der Royal Dutch Association for Meteorology and Astronomy das hervorragende Arbeit geleistet hat. Die Unterbringung erfolgte in einem Stayokay-Hotel was im Komfort einer deutschen Jugendherberge entspricht.

 

Vorteilhaft war der große Konferenzsaal in dem alle Teilnehmer Platz finden konnten. 

Im Foyer gab es genug Platz zum Essen und für Gespräche.

Direkt vor dem Hotel war zu sehen, warum als Maskottchen der Tagung eine Kuh gewählt wurde.  Das Land um Egmond ist jung und wurde erst vor wenigen Jahren aus dem Meer gewonnen. Es wird fast ausschließlich für die Weidewirtschaft genutzt.

Am Horizont gab es verlandete Dünen die früher die Grenze zum Meer gebildet haben.

Einige Referenten

Das Vortragsprogramm war breit gefächert.
Viele Beiträge beschäftigen sich mit der Radarbeobachtung. Das klappt auch über sehr weite Strecken z.b. zwischen Australien und der Antarktis.

Bei der visuellen Beobachtung war Spektroskopie ein wichtiges Thema. Die Zuordnung von Linien ist schwierig. In der folgenden Grafik sind die Atmosphärischen Linien schwarz und die Meteoremissionen blau eingezeichnet.

Metall-Ionen von Natrium, Eisen und Magnesium lassen sich nachweisen und erlauben eine grobe Klassifizierung.

Dabei sind in dem aktuellen Katalog der Meteorspektren grade einmal 84 Einträge gelistet.

Interessant ist der geringe Eisengehalt bei schnellen Meteoren. Die 3 blauen Punkte passen gut zum kometaren Ursprung.

Referenzspektren versuchte eine Gruppe durch das Verbrennen von Meteoren im Windkanal zu gewinnen.

RAMBOMS ist einfaches und preiswertes Radar-System für Amateure.

Als Antennen lassen sich statt der klassischen Yagis auch preiswerte Wurfantennen verwenden.

Nicht nur Techniken sondern auch Ergebnisse wurden präsentiert. Mit dem CMOR-Radar wurden die nur am Tage sichtbaren Arietiden untersucht..

Schon mit 3 Radarstationen lassen sich pro Tag die Bahnen mehrere Hundert Meteore vermessen. Mehrfach wurden Grafiken mit der Verteilung der Meteorradianten und Bahnen vorgestellt.... Diese Daten einmal untereinander abzugleichen, wäre eine interessante Aufgabe. Auch der Abgleich mit visuellen Messungen wäre aufschlussreich. Da Radar eine höhere Grenzgröße besitzt, wären teleskopische Vergleichsbeobachtungen wünschenswert. Auffällig ist der stärkere Anteil der Sporaden in den Radarbeobachtungen. Dies liegt daran, das die kleinsten Meteore in den Strömen durch den Sonnenwind ausgetrieben werden.  Ein Vergleich zwischen den Datensätzen würde die Identifizierung unterschiedlicher größenabhängiger Populationsindexe erlauben.


Originell war ein japanisches Projekt bei dem mit einer Rakete synthetische Meteore produziert wurden.

 

Viele Arbeiten über visuelle Meteore basieren auf den Daten von MetRec. Doch inzwischen gibt es auch weitere Detektionsprogramme die genauer untersucht und vorgestellt wurden.

Viele Amateur-Beiträge hatten Profiniveau, da war es nur angemessen wenn ein Profi einen Amateurbeitrag präsentiert. Detlef Koschny sprach über seine erste Meteormessung auf dem Dreikreuzelsberg im Jahre 1977.

In der Postersession wurden einige Beiträge genauer vorgestellt.

Interstellare Meteore konnten von der Erde bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden. Die bekannten Verdachtsfälle entpuppten sich als Messfehler.


Am Samstag Nachmittag gab es einen Ausflug mit einem Krabbenkutter. Der Weg führte durch eine typische holländische Landschaft mit historischen Windmühlen,....

....modernen Windmühlen...

...und Brücken wie aus einem Gemälde von van Gogh

Die Teilnehmer füllten 2 Busse bis auf den letzten Platz. Auf dem Krabbenkutter gab es dennoch ausreichend Bewegungsmöglichkeiten.

Die Netze wurden zu Wasser gelassen und der Fang eingeholt.

Die Verarbeitung des Fangs erfolgte live vor den Augen der Teilnehmer die 20 Minuten nach dem Einholen der Netze die frischgekochten Krabben pulen konnten. 

Zu den gefangenen Tieren gab es einige Erklärungen. Hauptziel waren natürlich die Krabben, die mit einer Art Waschtrommel vom Beifang getrennt wurden

Das lebende Tier ist fast durchsichtig. Erst durch das Kochen ändern die Tiere ihre Farbe.

Deutlich ist die Verwandtschaft zu den Garnelen zu erkennen.


Der Beifang lockte zahlreichen Möwen sowie einige Seehunde und Kormorane an.


Bei den gesichteten Vögeln handelt es sich in der Mehrzahl um Heringsmöwen die an ihrem dunklen Mantel und den gelben Beinen zu erkennen sind sowie um Silbermöwen die einen hellen Mantel und fleischfarbene Beine besitzen. Eher selten zu sehen waren Lachmöwen mit einem dunklen Kopf und roten Schnabel

Daneben gab es eine einzelne Flußseeschwalbe. Sie sieht ähnlich aus wie die Lachmöwe. Ihr Schnabel hat jedoch eine schwarze Spitze.


Auf dem Rückweg wurde noch ein Deich besichtigt. Der Stolz der Holländer auf ihre 1000 jährigen wasserbaulichen Leistungen war deutlich zu spüren.
 




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