ESOP 2016 II

gauche.gif

Zur  ESOP gehören auch immer 2 Ausflüge die nach der Konferenz am Montag und Dienstag stattfanden Diesmal ging es zuerst zur Sternwarte in Clanfeld und danach zum Steinkreis von Stonehenge. Den Abschluss bildete die Besichtigung der Kathedrale in Salisbury. Am zweiten Tag führte der Weg nach Herstmonceux das etwa 40 Jahre als Außenstelle des Royal Greenwich Observatory betrieben wurde.

Die Sternwarte in Clanfeld dürfte zu den größten Volkssternwarten in England gehören. Es wird von der Hampshire Astronomical Group betrieben. Wir erhielten eine umfassende Führung. 

In einem Vortrag wurden die verschiedenen Instrumente erklärt.

 Am Vortragsgebäude hängen mehrere AKM-Meteorkameras.

Zuerst wurde etwas Sonne beobachtet...

...und danach wurden die verschiedenen Geräte besichtigt. Besonders beeindruckend war ein historisches Instrument aus dem 19Jh. bei dem noch die Originalmontierung vorhanden war.



Der letzte Besuch von Stonehenge lag für mich mehr als 25 Jahre zurück. In der Zwischenzeit hatte es einige Änderungen gegeben. Ein Visitors-Centre war entstanden und in einem neolithischen Dorf wird über die Lebensumstände der Erbauer berichtet.

 

Um Stonehenge herum gab es in den letzten Jahrzehnten weitere Ausgrabungen die gut erklärt wurden. Dazu zählt ein ´Circus´ dessen Interpretation völlig unklar ist. 

Am Horizont sind zahlreiche Grabhügel zu sehen.

Neben dem eigentlichen Steinkreis steht der Fersenstein. Beachtenswert sind auch die Bodenwellen, Pfostenlöcher und Gräben. Erst in der Gesamtheit ist die Funktion des vorgeschichtlichen Observatoriums zu verstehen. 
 

Die Sperlinge waren fast handzahm und hatten sich an die Touristen gewöhnt.


Im Visitors-Centre gab es eine ausführliche Ausstellung zur Entwicklung und Bauphasen von Stonehenge.


Am interessantesten war eine Sonderausstellung zur Wirkung von Stonehenge auf die Gegenwartskultur. Stonehenge ist weltweit überall....selbst in amerikanischen oder japanischen Comics.

Umfangreich ist die Zahl der Produkte die mit Stonehenge beworben werden. Da gibt es Kleidung, Kekse, Bier, Geschirr, Teddys, Spielzeug und Marmelade. Dabei ist dies nur ein kleiner Ausschnitt! 


Die Kathedrale von Salisbury entspricht ihr Baustil weitestgehend der frühen englischen Gotik, dem Early English. Maßgeblich für die schnelle Fertigstellung waren der freie Baugrund und die großzügige finanzielle Unterstützung durch Heinrich III. Der im frühen 14. Jahrhundert ergänzte Vierungsturm ist seither mit 123 Metern der höchste Kirchturm Großbritanniens und macht den gesamten Sakralbau zu einem bedeutenden Exponenten der mittelalterlichen Kirchenbaugeschichte und zu einem der Schlüsselbauten der englischen Gotik. Der Bau des großen Kreuzganges dauerte von 1270 bis ca. 1310 und umschloss das 1280 errichtete und bis dahin freistehende Kapitelhaus. Insgesamt wurde die Kathedrale in für damalige Verhältnisse ungewöhnlich kurzer Bauzeit erbaut. Nachträglich erbaut wurde lediglich der Vierungsturm an dem die Arbeiten um 1310 aufgenommen und etwa 1333 beendet wurden. 

Das Langhaus ist genauso hoch wie breit. Seine sehr klare, gegliederte Wirkung ergibt sich auch aus dem farblichen Kontrast, den die schwarz polierten Säulenschäfte aus Purbeck-Marmor zum einheimischen Kalkstein. Die Raumwirkung ist beeindruckend.

Die Dombibliothek wurde um 1445 an der Ostseite des Kreuzganges eingerichtet. 

In der Dombibliothek wird eine der vier verbliebenen Handschriften der Magna Charta aufbewahrt, die sich seit 1215 in Salisbury befindet und als das am besten erhaltene Exemplar gilt. Zum Schutz vor Licht wurde ein Zelt errichtet, in das immer nur kleine Gruppen eingelassen werden. 

Der Raum in dem die Magna Carta aufbewahrt wird, ist selbst ein architektonisches Kleinod.


Der umlaufende Fries gliedert sich in 60 Szenen mit biblischen Geschichten. Einige fotografierte Beispiele sind der Turmbau zu Babel, die Vertreibung aus dem Paradies, Jesu Abstieg in das Reich des Todes und das Ende von Sodom und Gomorra. Rechts steht Lots Frau zu einer Salzsäule erstarrt.

Das Chorgestühl entstand 1236.

Einige Details im Mauerwerk zeigen noch die mittelalterliche farbige Fassung.

Spätgotik findet sich in der Audley Kapelle, die leider schlecht beleuchtet war und daher schwierig zu fotografieren ist.

Die Uhr der Kathedrale von Salisbury wurde um 1386 zusammengebaut und im bis 1792 freistehenden Glockenturm installiert. Sie ist die älteste noch funktionierende Kirchturmuhr in Großbritannien und vermutlich der ganzen Welt. Die Uhr besitzt kein Zifferblatt, dafür ertönt jede volle Stunde eine Glocke. Nach dem Abriss des Campanile bauten Handwerker die Uhr in den verbliebenen Turm der Kathedrale ein, wo sie bis 1884 in Betrieb war. Danach wurde sie abmontiert, eingelagert und vergessen, zufällig jedoch 1929 auf einem der Dachböden des Doms wiederentdeckt. Nach Reparatur und Restaurierung im Jahre 1956 erfolgte die Wiederinbetriebnahme. 

Abendessen der Tagungsteilnehmer



Im Jahre 1948 zog das Royal Greenwich Observatory nach Herstmonceux,  um klarere Nächte bei der Beobachtung zu haben. Das Isaac Newton Telescope wurde dort 1967 gebaut. Es war damals das größte Spiegelteleskop in Westeuropa. 1979 wurde es in das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium auf La Palma, Spanien gebracht. 1990 zog das Royal Greenwich Observatory nach Cambridge. Herstmonceux wurde als professionelles Observatorium 1998 geschlossen.  Heute ist es ein Wissenschaftspark und Museum das von engagierten Amateuren betrieben wird.

Der 2,5m Spiegel des Isaac Newton Telescope ist aber noch da. Er steht ausgemustert im Park der Anlage.

.
Wir bekamen eine Sonderführung durch die Gebäude.



Eine Besonderheit ist das Teleskop mit dem Eddington 1919 bei einer Sonnenfinsternis die Relativitätstheorie bewiesen hat.





droite.gif



ESOP Tagungsbeitrag 2016: 216-Kleopatra Radarmodell und Realität während der Bedeckung eines 8mag Sterns am 12.3.2015