Bardarbunga 2014


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Der Ausbruch des Vulkans Bardarbunga war der Grund für einen Kurztrip nach Island. Aus beruflichen Gründen war die Zeit sehr knapp. Der Plan war Montag hinzureisen, 2 Tage dort zu bleiben und schon am Donnerstag zurückzukommen.

Die Wetterprognosen waren leider sehr schlecht. Im Süden sollte es fast ständig regnen.

Island ist durch den Golfstrom eine regenreiche Insel. Die Niederschläge betragen bis zu 2000 mm im Jahr in den Niederungen im Süden und bis zu 4000 mm auf dem Vatnajökull. Die geringste Niederschlagsmenge findet man auf den Hochebenen im Norden von Island (unter 600 mm). Im Nordosten ist es tendenziell trockener, da sich die von Süden kommenden Wolken häufig über dem 8100 km² großen Riesengletscher Vatnajökull ausregnen. Auch die Sonnenscheindauer ist daher etwa im Gebiet des Sees Mývatn höher als in anderen Regionen des Landes. Die Zweiteilung des Inselklimas ist auch auf Satellitenfotos der Vulkanregion zu erkennen.

Während unseres 3-tägigen Aufenthaltes hatte die Region um den Bardarbunga eine gute Prognose. Die Temperaturen lagen währen der gesamten Reise zwischen 10 und 15 Grad. ...In Deutschland war es zu der Zeit auch nicht viel wärmer...

Die Anreise erfolgte per Zug über Nürnberg und dann mit dem Auto nach Frankfurt.

Am Flughafen Frankfurt traf sich die Truppe. Das bewährte Team Wurzel, Michelberger & Gährken wurde durch ein neues Gesicht ergänzt.

Adrian Mose war als Globetrotter schon reichlich unterwegs gewesen und war eine Bereicherung für die Gruppe.

Beim Start fiel der Blick aus dem Flugzeugfenster auf das lichtverschmutzte Frankfurter Umland.

Die Chance war groß, dass beim Anflug auf Island erste Polarlichter sichtbar sein könnten. Leider war Vollmond und bei schwacher Aktivität war kein beeindruckendes Schauspiel zu erwarten. Abhilfe schuf ein extra angefertigter Interferenzfilter der nur die Linie des grünen Sauerstoffleuchtens bei 558nm passieren läßt.

Die Kontraststeigerung war erheblich. Es wurde mit einem 14mm Objektiv aus dem Flugzeugfenster fotografiert.

Um Reflexe der Kabinenbeleuchtung zu verhindern, wurde das Fenster mit einer schwarzen Plane abgedeckt.

Die Bilder wurden zu einer Animation kombiniert. Am Nordhorizont ist schon die Mitternachtsdämmerung zu sehen.


Während der Aufnahmen war der Bardarbunga als kleiner roter Fleck durch die Wolken zu erkennen.
Zusätzlich wurde ein Iridiumflare wurde fotografiert.



Bei der Ankunft in Reykjavík gab es eine Überraschung. Der für den Folgetag gebuchte Hubschrauber zum Bardarbunga konnte von hier aus nicht abheben. Wegen des schlechten Wetters wurde der Startplatz in das 400km entfernte Akureyri verlegt. Wir holten die Mietwagen ab und machten uns direkt auf den Weg in den Norden.

Währen der 5 stündigen Fahrt bekamen wir einen Eindruck von der dünnen Besiedlung der Insel. 4 Stunden lang kam uns kein einziges Fahrzeug entgegen. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 90km/h und leichten Regen war es eine monotone Fahrt durch die Nacht. Das erste Lebewesen sahen wir im Morgengrauen. Es war ein Schaf das sich auf die leere Straße gestellt hatte und deswegen beinahe überfahren wurde.

In der Dämmerung sahen wir endlich etwas von der nordischen Landschaft. Die Küstenlinie, deren Länge 4970 km beträgt, ist im Bereich der isländischen Fjorde stark zerfurcht. Island ist relativ dünn besiedelt: Auf 40 km² befinden sich im Schnitt zwei bis vier Häuser.

zu unserem Erstaunen sahen wir neben einige gestreuten Häusern auch etwas Wald. Obwohl die Insel heute fast kahl ist,
ist das Klima ausreichend mild für Laub- und Nadelbäume.
Bei Ankunft der Wikinger im 9.Jh. soll ein großer Teil der Insel mit Wald bedeckt gewesen sein.




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