33rd European Symposium on Occultation Projects (ESOP) 29th-31st August 2014


gauche.gif

gb.gif al.gif


Nach der Veröffentlichung einiger Arbeiten zum Kleinplaneten (9) Metis gab es von Wolfgang Beisker eine Einladung zur ESOP-Tagung in Prag um dort einen Vortrag zu halten. Bei der ESOP war ich noch nie dabei gewesen und Prag liegt nur wenige Stunden von München entfernt. In früheren Jahren wurde die Münchener Sternwarte dort durch Claus-Peter Heidmann vertreten, der wenige Monate zuvor überraschend verstorben war. Unter diesen Voraussetzungen war die Zusage eine Selbstverständlichkeit zumal viele bekannte Sternfreunde angemeldet waren.

Die Veranstaltung sollte im Prager Planetarium stattfinden und war hervorragend organisiert. Der Aufwand erinnerte mehr an eine Profitagung und die Gäste kamen aus zahlreichen Ländern. Die Tagungssprache war Englisch. 


Im und um das Planetarium herum gab es Poster und Banner die auf die Veranstaltung hinwiesen.

Technisch gut ausgestattete Vortragsäle, ein Top-Catering mit Kuchen und Häppchen, ein aufwändiges Tagungsbuch mit zusätzlichen USB-Stick, ein hervorragendes Konferenz-Dinner und nicht zuletzt ein anspruchsvolles Tagungsprogramm hinterließen einen guten Eindruck. 

Mittag gab es ein ordentliches Essen in einem nahen Restaurant.

Abends traf man sich zum Bierchen und gemeisamen Gespräch. Das Glas kostete 28 Kronen was 1 Euro entspricht. Cocktails lagen bei 2 Euro.

Im Planetarium sorgte eine didaktische Ausstellung mit Modellen und Simulationen für Abwechslung in den Vortragspausen. 


 

Zum Tagungsbeitrag gehörten auch Freifahrtscheine für 2 Simulatoren eines Mars- und eines Mondrovers. 


Zu sehen war auch ein Modell der berühmten Prager Astronomischen Uhr. 

In Planetarium gibt es auch eine Riefler-Uhr. -Die genauesten mechanischen Uhren die je gebaut worden sind! 

Tagungshighlight war ein Bericht über die Entdeckung der Ringe des Kleinplaneten (10199) Chariklo.  

Der Himmelskörper hat nur einen Durchmesser von etwa 200 km.

Die Bedeckung eines Stern offenbarte die Doppelnatur der Ringe. 

Selbst die Dichte konnte über die Transmission bestimmt werden. 

Inzwischen gibt es mehrere positive Bestätigungen. 

Die Ringe sind relativ hell.Theoretisch hätte man sie auch durch einen Lichtwechsel über mehrere Jahre entdecken können. Erst vor wenigen Jahren fiel der Blick auf die Kante des Systems und Chariklo war für kurze Zeit eine halbe Magnitude schwächer. 

Die Enstehung der Ringe ist unklar. Kometare Ausgasungen werden als Usache diskutiert.

Josef Durech berichtete über die Bestimmung von Asteroidenformen aus Rotationslichtkurven. 

Kleine Abweichungen in den Kurven verändern Dank der Minkowski-Stabilität das Ergebnis kaum. 

Von rund 300 Asteroiden gibt es inzwischen stabile Modelle. Für die Zukunft versprechen die großen Surveys eine weitere Steigerung der auswertbaren Daten. Für die Amateure gibt es einige zu tun. Die Tools sind da und die Daten sind im Zulauf. - Die Arbeit muss nur noch getan werden. 


Auch mein eigener Vortrag beschäftigte sich mit Asteroidenlichtkurven:
http://www.astrode.de/metis2014.htm


Occultisten-Urgestein Eberhard Bredner war auch dabei und berichtete über eine in Frankreich gesichtete streifende Sternbedeckung. 


 

Oliver Klös verkündete die Asteroiden-Highlights im kommenden Jahr. Im März 2015 bedeckt (216) Kleopatra einen hellen Stern. Der Pfad läuft quer über die Alpen. Die Wetterchancen sind gut! Bei Kleopatra wurden Asteroidenmonde nachgewiesen und könnten über die Bedeckung beobachtbar sein. 

Mit (58) Concordia und 656 Beagle gibt es im Mai zwei gut sichtbare Sternbedeckungen am selben Tag. 

Wolfgang Beisker sprach über eine Pluto-Sternbedeckung die 2015 in wenigen Tagen Abstand zur Ankunft von Pluto-Express stattfinden wird. Sie ist in Australien zu sehen.

Wichtig sind auch die gegenseitigen Jupitermondbedeckungen der nächsten Monate.

Zwei Astronomen aus Afrika berichteten über erfolgreiche Sternbedeckungen in ihren Heimatländern. 

Mit Baba Aissa Djunai wurde ein neuer Freund gewonnen. 

Er erzählte einiges über die Sehenswürdigkeiten in seinem Land. 

Neben römischen Städten im Norden und steinzeitlichen Felsmalereien im Süden gibt es auch noch 4 Meteoritenkrater. 

Algerien ist ein interessantes Urlaubsland und wäre eine Reise wert! Vor Ort gibt es eine lebendige Astroszene mit einer eigenen jährliche Star-Party: 
http://siriusalgeria.net/salon014.htm

Die ESOP endete am Sonntag gegen 17 Uhr. Leider gab es keine Gelegenheit Prag zu besichtigen. Einige Gebäude aus dem 19Jh. wurden nebenbei fotografiert. 

Gleich neben dem Planetarium hat sich eine Ausstellungshalle im Jugendstil erhalten. In vielen anderen Orten wäre diese Halle eine Sensation! Doch im geschichtsreichen Prag wird sie im Reiseführer nur in einem Nebensatz erwähnt.








droite.gif