CCD- Workshop in Stuttgart 2017


gauche.gif

Alle 2 Jahre findet in Stuttgart der CCD-Workshop statt. 

Das Planetarium in der Baustelle von Stuttgart 21

Im Gegensatz zu den Vorjahren war das Programm diesmal wieder stärker technisch orientiert. Gleich mehrere Vorträge beschäftigten sich mit den Bewegungen am Kameramarkt die sich durch die Umstellung von CCD auf CMOS abzeichnet. 

Anders als bei der CCD werden beim CMOS nicht Elektronen gesammelt, sondern volle Potentialtöpfe mit den eintreffenden Photonen geleert. Dadurch gibt es kein Blooming.

Während CMOS im SNR bislang deutlich unterlegen waren, ändert sich dies mit der Umstellung auf Backilliminated-Chips in zunehmenden Maße. Bei den Frontilluminated-Chips gab es eine für die Photonen schwer passierbare Leiterschicht und die fällt bei den neuen Chips weg. In Kombination mit den Mikrolinsen ergibt sich nun eine echte Alternative die den CCD nicht nachsteht aber günstiger zu produzieren ist.



Thorsten Hansen lieferte einen sehr fundierten Vortrag über die Möglichkeiten der Spektroskopie. Er erklärte wie die Kurven normiert werden, warum Sterne nicht nur Schwarze Körper sind  und wie die Temperatur der Sterne mit Hilfe der Breite der Balmerlinien gemessen werden kann.



Gleich 2 Vorträge beschäftigten sich mit der Sonnenfinsternis. Siegfried Bergthal zeigte Methoden zur Bildbearbeitung von Sofi-Aufnahmen und Reinhard Neul berichtete u.a. über die Probleme bei der Wiederholung des Eddington-Experimentes.




Weitere Highlights waren dasCatering....

...und ein Vortrag von Gerald Eichstädt zur Bildverarbeitung der Junoaufnahmen.

 

Stefan Seip verglich die aktuellen DSLRs von Canon, Nikon und Sony auf ihre Astrotauglichkeit. Die beste Dynamik bieten z.zt. die Modelle von Nikon obwohl die gleichen Chips wie bei Sony verbaut werden.


 

Am Sonntag Nachmittag wurde noch das Landesmuseum Würtemberg besucht. Die Zeit war viel zu knapp und ein weiterer Besuch lohnt sich. Aufgabe des Museums ist die Darstellung der Landesgeschichte von der Steinzeit über die Keltenzeit, die Römer, die Alamannen, das Mittelalter, die Renaissance, den Barock bis hin zum 19. Jahrhundert im Königreich Württemberg.




Besonders die Vor- und Frühgeschichtliche Sammlung ist für Deutschland einmalig. Auf der Schwäbischen Alb wurden viele eiszeitliche Kleinplastiken gefunden. Zu Beginn der Ausstellung wurden das Löwchenköpfchen – eine sehr realitätsnahe Tierplastik eines Höhlenlöwen, von der nur dieses eine Teil gefunden wurde – sowie ein Mammut gezeigt. Beide Elfenbeinschnitzereien stammen aus der Vogelherdhöhle im Landkreis Heidenheim und sind ca. 40 000 Jahre alt. Bronzezeit und Eisenzeit In diesen Abschnitt der Ur- und Frühgeschichte werden viele archäologische Fundstücke präsentiert: verzierte Keramiken, prachtvoller Schmuck sowie Werkzeuge und Waffen von wertvollen Grabbeigaben.



Die Ausgrabungen des Fürsten von Hochdorf gibt es in der Ausstellung ´Prunkgräber und Machtzentren des 7. bis 5. Jahrhunderts´. Die Präsentation ist eine Gesamtschau zur Kultur der frühen Kelten in Südwestdeutschland und ihrer Vernetzung im prähistorischen Europa. Das Landesmuseum verfügt mit dieser Teilsammlung über einen der weltweit wichtigsten Bestände zu dieser Epoche.



Die keltischen Matronen Waffen und Schilde waren das Highlight, aber es gab auch eine schöne römische Reitermaske und sehr viele Funde aus der Völkerwanderungszeit.



Als Würtemberg im 19Jh. Königreich wurde, wurden königliche Statussymbole benötigt. Goldenes Geschirr, Kronen und Szepter befinden sich heute im Würtembergischen Landesmuseum.



droite.gif