Alle 2 Jahre findet in Stuttgart der CCD-Workshop statt.
Das Planetarium in der
Baustelle von
Stuttgart 21
Im
Gegensatz zu den Vorjahren war das Programm diesmal wieder
stärker technisch orientiert.
Gleich mehrere Vorträge beschäftigten sich mit den
Bewegungen am Kameramarkt die sich durch die Umstellung von CCD auf
CMOS abzeichnet.
Anders
als bei der CCD werden beim CMOS nicht Elektronen gesammelt,
sondern volle Potentialtöpfe mit den eintreffenden Photonen
geleert. Dadurch gibt es kein Blooming.
Während CMOS im SNR bislang
deutlich unterlegen waren, ändert sich dies mit
der Umstellung auf Backilliminated-Chips in zunehmenden Maße.
Bei den Frontilluminated-Chips gab es eine für
die Photonen schwer passierbare Leiterschicht und die fällt
bei den neuen Chips weg.
In Kombination mit den Mikrolinsen ergibt sich nun eine echte
Alternative die den CCD nicht nachsteht
aber günstiger zu produzieren ist.
Thorsten Hansen lieferte einen sehr fundierten Vortrag über
die Möglichkeiten der Spektroskopie. Er erklärte wie
die Kurven normiert werden, warum Sterne nicht nur Schwarze
Körper sind und wie die Temperatur der Sterne
mit Hilfe der Breite der Balmerlinien gemessen werden kann.
Gleich 2 Vorträge beschäftigten sich mit der
Sonnenfinsternis. Siegfried Bergthal zeigte Methoden zur
Bildbearbeitung von Sofi-Aufnahmen und Reinhard Neul berichtete u.a.
über die Probleme bei der Wiederholung des
Eddington-Experimentes.
Weitere Highlights waren dasCatering....
...und ein Vortrag von Gerald Eichstädt zur Bildverarbeitung der
Junoaufnahmen.
Stefan Seip verglich die
aktuellen DSLRs von Canon, Nikon und Sony auf ihre Astrotauglichkeit.
Die beste Dynamik bieten z.zt. die Modelle von Nikon obwohl die
gleichen Chips wie bei Sony verbaut werden.
Am Sonntag Nachmittag wurde noch das
Landesmuseum Würtemberg
besucht.
Die Zeit war viel zu knapp und ein weiterer Besuch lohnt sich.
Aufgabe des Museums ist die Darstellung der Landesgeschichte von der
Steinzeit über die Keltenzeit, die Römer, die
Alamannen, das Mittelalter, die Renaissance, den Barock bis hin zum 19.
Jahrhundert im Königreich Württemberg.
Besonders die Vor- und Frühgeschichtliche Sammlung
ist für Deutschland einmalig.
Auf der Schwäbischen Alb wurden viele eiszeitliche
Kleinplastiken
gefunden. Zu Beginn der Ausstellung wurden das
Löwchenköpfchen – eine sehr
realitätsnahe
Tierplastik eines Höhlenlöwen, von der nur dieses
eine Teil
gefunden wurde – sowie ein Mammut gezeigt. Beide
Elfenbeinschnitzereien stammen aus der Vogelherdhöhle im
Landkreis
Heidenheim und sind ca. 40 000 Jahre alt.
Bronzezeit und Eisenzeit
In diesen Abschnitt der Ur- und Frühgeschichte werden viele
archäologische Fundstücke präsentiert:
verzierte
Keramiken, prachtvoller Schmuck sowie Werkzeuge und Waffen von
wertvollen Grabbeigaben.
Die Ausgrabungen des Fürsten von
Hochdorf gibt es in der
Ausstellung ´Prunkgräber und Machtzentren des 7. bis
5.
Jahrhunderts´. Die Präsentation ist eine Gesamtschau
zur
Kultur der frühen Kelten in Südwestdeutschland und
ihrer
Vernetzung im prähistorischen Europa. Das Landesmuseum
verfügt mit dieser Teilsammlung über einen der
weltweit
wichtigsten Bestände zu dieser Epoche.
Die keltischen Matronen Waffen und Schilde waren das Highlight, aber es
gab auch eine schöne römische Reitermaske und sehr
viele Funde aus der Völkerwanderungszeit.
Als Würtemberg im 19Jh.
Königreich wurde, wurden königliche Statussymbole
benötigt. Goldenes Geschirr, Kronen und Szepter befinden sich
heute im Würtembergischen Landesmuseum.