ESOP 2018



gauche.gif

Die ESOP ist eine Fachtagung an der Schnittstelle zwischen Amateur- und Profi-Astronomie. Sie fand 2018 vom 24. bis 26. August in Rockycany bei Pilsen statt.

Die Tagungssprache war Englisch. Als European Symposium on Occultation Projects beschäftigt sich dieser Kongress mit der wissenschaftlichen Auswertung von Verfinsterungen durch Objekte des Sonnensystems. 

Von den etwa 40 Teilnehmern haben viele zum Programm beigesteuert. Jeder Referent bekam eine Flasche Wein und zum Ende der Tagung waren auf den Tischen einige Flaschen zu sehen.

Das Programm war anspruchsvoll aber keinesfalls dicht gedrängt. Es gab genug Zeit sich zu unterhalten. 

Die Mittagspause dauerte 2 Stunden und abends gab es beim ´Social-Dinner´ weitere Gelegenheiten. Das Bier in Pilsen ist gut und günstig. Die Maß ist etwa 5 mal günstiger als auf dem Münchener Oktoberfest.

Rockycany ist eine Kleinstadt mit eigener Sternwarte und einem beschaulichen barock geprägten Ortskern.

Die Unterbringung war eher spartanisch in einem Hotelklotz der wohl vom Kommunismus übrig geblieben war. Das erste Bett hatte einen defekten Lattenrost, das Zweite war zu klein und das Dritte fiel nur deshalb nicht um, weil es an einem Heizungsrohr aufgehängt war. Die Glühbirnen waren entweder kaputt oder geklaut. Auf  dem Klo und in der Dusche gab es nur eine Notbeleuchtung.

Der Saal war voll. Leere Plätze gab es nicht mehr.

Unser algerischer Sternfreund Djounai Baba Aissa berichte von neuen Beobachtungen aus seiner Heimat. Er kann dort inzwischen bis zu 50 Amateure aktivieren um selbst Bedeckungen mit geringer Wahrscheinlichkeit aufzuzeichnen.

Alex Pratt berichtete von den Ergebnissen der Gegenseitigen Jupitermondbedeckungen die beim IMC gesammelt wurden. Die Kurven entsprachen zwar weitgehend den Berechnungen, aber leichte Abweichungen waren in einigen Fällen immer noch zusehen.

 Björn Kattentidt verwies auf seine Erfahrung, dass man zur Beobachtungsoptimierung bei Kleinplaneten nicht mehrere Kriterien mischen soll.

Eberhard Riedel zeigte wieder einige neue Features seiner Software GRAZPREP....und das Video einer Streifenden Sternbedeckung das von Sebastian Voltmer in Namibia gemacht worden ist.

Tim Haynes berichte von einer sehr erfolgreichen Kampagne zur Bestimmung der Form des Kleinplaneten Elektra

Highlights waren die Vorträge von Wolfgang Beisker und Bruno Sicardy zur Tritonverfinsterung. Das Ereignis von 2017 brachte wesentliche neue Erkenntnisse zur Dichte und Verteilung der dünnen Atmosphäre des Neptunmondes.

Der Pfad hatte sich gegenüber der ersten Prognose etwas nach Norden verschoben. Überraschend war der extreme Central-Flash der direkt auf der Zentrallinie heller war als Triton und der Stern zusammen.

Die Geometrie des Centralflasch ließ Rückschlüsse auf minimale Dichteunterschiede zu. Auf der Sommerseite ist die Atmosphäre etwas ausgedehnter als auf der Winterhalbkugel. 

Oliver Klös gab mal wieder Tipps zu den Highlights der nächsten Saison.

Die nächste Tagung soll vom 28.8.-3.9.2019 in Paris stattfinden. Der Tagungsort soll der Cassiniraum der Pariser Sternwarte sein, durch den der Meridian von Paris läuft.



gauche.gif

 Vortrag auf der ESOP von B. Gährken: http://www.astrode.de/esop18a.htm