Namibia 2018



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Polarisationseffekte

Außer beim Mars wurde auch im Deepskybereich mit einem Polfilter gearbeitet. So wurden die Reflektionsnebel bei Antares mit einem Polfilter näher untersucht. Die Antares-Region zählt zu den farbenprächtigsten des gesammten Himmels. Um Antares gibt es einen ungewöhnlichen gelben Reflektionsnebel, der vom dem rötlichen Riesenstern angestrahlt wird. 

Beim folgenden Bild ist der Nebel oben rechts.  Neben Antares steht der Kugelsternhaufen M4 der trotz der geringen Brennweite von 55mm schon aufgelöst ist. Die beiden helleren Sterne unten links sind der Skorpion-Stachel. Die beiden Wasserstoffnebel sind als Katzenpoten-Nebel und Lobster-Nebel bekannt.

Für die Aufnahme der Antaresregion sind mittlere Teleobjektive optimal. Das folgende Foto entstand mit 180mm Brennweite. 

Die Region wurde auch mit einem 15x70 Fernglas visuell untersucht. Der große blaue Reflektionsnebel um Rho Oph ist als runde Blase gut zu erkennen und selbst der kleinere Rflektionsnebel auf halben Weg zum Antares ist im 15x70 gut sichtbar.

Mit dem 180mm Objektiv wurde die Polarisation genauer untersucht.

Bei den gelben Nebeln um Antares und dem blauen Nebel um Rho Oph sind leichte Polarisationseffekte zu erkennen die jedoch in der Auswertung schwer zu fassen waren.



Es wurde auch die Polarisation des Zodikallichtes und des Verbindungsband zum Gegenschein untersucht. Der Gegenschein selbst war schwierig zu erkennen, da ja der oppositionsnahe Mars mit seiner großer Helligkeit daneben stand. Aber das Verbindungsband war besonders am Morgenhimmel deutlich zu sehen. Das galt besonders am Morgen des 20. als nach einer ruhigen Nacht kein Staub in der Luft war und die Transparenz Topwerte erreichte. 

Die folgende Aufnahme des Zodiakallichtes vom Abendhimmel zeigt die helle Venus im Zentrum.

Das Zodiakallicht war über Jupiter hinaus bis zur Milchstraße zu sehen.

Die Polarisation des Zodiakallichtes war unerwartet stark. Ein geübter Beobachter konnte den Effekt mit freien Auge sehen, wenn er den Filter vor dem Auge drehte. 

Mit der Software Iris wurde ein Polarisationsgrad von etwa 30% gemessen.


Auswertung mit IRIS

Etwas unklar blieb, ob die Polarisation tatsächlich aus dem Zodiakallicht kommt oder ein überlagernder Effekt des polarisierten Nachthimmels ist.

Daher wurde am Morgen nochmal der Himmel als ganzes auf Polarisation unterssucht. Der Effekt ist erstaunlich.

Polarisation des Gesamthimmels als Animard Gif

Für die Polarisation des Gesamthimmels sind verschiedene Ursachen denkbar. Ein kumulierter Effekt des Galaktischen Zirrus, ein Leuchten in unserer Erdatmosphäre oder Reflektion  des Sonnenlichts am planetaren Staub abseits des Zodiakallichtes. Das es auch außerhalb der Ekliptik Staub geben muss, ist bekannt. Schließlich laufen dort auch Kometen auf polnahen Bahnen. Wenn die Polarisation durch die Sonnen verursacht wird, sollten die Polarisationswinkel einen Bezug zu Sonne haben. Das läßt sich gut durch eine Überlagerung mit einem Planetariumsprogramm beweisen.

Zunächst wurde untersucht welcher Abschnitt des Himmels überhaupt fotografiert wurde. Der Filter führte doch zu einer recht starken Abschattung und das Feld ist relativ klein.

Dann wurden die Polarisationsgrade im Feld gemessen und die Polarisationswinkel bestimmt.

Abschließend wurde alles wieder per Animation im Bezug zur Sonne gesetzt

Der Bezug zur Sonne ist eindeutig. Die Minima liegen auf einer Linie mit einem Sonnenabstand von etwa 60 und 135 Grad.
Unklar ist noch wie das Resultat interpretiert werden muss.

Zodiallicht am Morgenhimmel 




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