Namibia 2018
Meist war es auf dem Gamsberg so windig das nur mit geringster
Brennweite gearbeitet werden konnte. Dabei sind mit der Star-Adventurer
bei halber Sterngeschwindigkeit schöne Videos entstanden.
Der dabei entstehende Effekt erinnert etwas an einen Slider da sich
Vorder- und Hintergrund unterschiedlich schnell bewegen. Das Video
sollte unbedingt im Full-Screen-Modus angeschaut werden.
Ein paar Nächte waren auch halbwegs windstill, so dass mit
55mm
und 180mm gearbeitet werden konnte. Da die Zeit so knapp war, standen
nur ein paar Standardobjekte auf der Zielliste.
Die Sternhaufen oberhalb von Eta-Carina wurden auch visuell mit dem 15x70 Fernglas abgefahren. NGC 3532 ist länglich und sternreich. Er besitzt 2 Helligkeitskonzentrationen und dazwischen eine schmale dunklere Taille. Der helle Stern oberhalb sticht hervor und gehört nicht zum Sternhaufen. Auch NGC3766 konnte als rundlicher Haufen im Fernglas gut aufgelöst werden.
Im Sterngewimmel gibt es auch ein paar kleine, ungewöhnliche Objekte, so den Sternhaufen IC2714, der durch runde Sternketten auffällt.
Der kleine sichelförmige Nebel in der Bildmitte ist NGC 3199. Er gehört zu einem Wolf-Rayet-Stern und strahlt stark im OIII. Er wäre dadurch auch visuell ein interessantes Ziel gewesen.
Der neben der Kleinen Magellanschen Wolke stehende Kugelsternhaufen 47-Tuc ist selbst mit kleinsten Optiken auflösbar. Sogar mit 55mm sind noch Einzelsterne zu erkennen.
Die Zwerggalaxie erscheint auf den Fotos ungewöhnlich blau. Die Gasnebel strahlen stark im H-Beta und O-III. Bei der großen Magellanschen Wolke ist das anders hier sind die H-II-Regionen eher rötlich. Dennoch sind sie im Teleskop allesamt leicht sichtbar.
Die LMC ist ein wunderbares Objekt. Allein mit dieser Begleitgalaxie könnte sich ein Deepsky-Beobachter ein Leben lang beschäftigen.
Zu den visuellen Projekten gehörte die Untersuchung von Kugelsternhaufen in der LMC. Das hat zeitlich nicht geklappt, aber der Pfeifennebel wurde im 15x70 Fernglas gründlich beobachtet. Er sieht visuell noch kontrastreicher aus als auf den Fotos. Der kleine Snake-Nebel ist in seiner Form im 15x70 nicht sichtbar, kann aber als dunkle Region leicht erkannt werden.
Am
21.7. ging es zurück nach Hakos. Die Halsentzündung
hatte sich leider nicht gebessert und hielt sich über den
kompletten Urlaub. Trotz des leckeren Essens mit dem vielleicht besten
Fleisch der Welt war es nicht möglich die Mahlzeiten zu
genießen. Durch die Schluckbeschwerden war es kaum
möglich einen Bissen herunter zu bekommen. Die
Halsentzündung zehrte so sehr, dass während der Reise
7kg Gewicht verloren gingen.
Auf Hakos hatte Sebastian bis zum 25.8. einen 50cm RC gebucht. Die
Justage war zunächst
mäßig und die Bilder der ersten Nacht sind nicht
viel
geworden,
doch in den Folgenächten wurde es besser. Die Marsmonde waren
perfekt zu sehen. Phobos war so hell, dass die Optik am unscharfen
Phobosscheibchen justiert werden könnte.