Namibia 2018



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Während der zweiten Hälfte der Namibiareise störte der zunehmende Mond  in der ersten Nachthälfte so sehr, dass die meisten Deepsky-Aufnahmen in die 2 Nachthälfte verlagert wurden. In der ersten Nachthälfte wurde etwas mit einem H-Alpha-Filter experimentiert. Die ASI1600 hat als SW-Kamera im H-Alpha ein gutes Potential. Leider war der Wind sehr stark und die NEQ-3 war den Erschütterungen nicht gewachsen. So waren meist nur Aufnahmen mit geringer Brennweite möglich. 

Eines der Objekte auf der Zielliste hätte eigentlich eine höhere Brennweite erfordert als die 432mm des 72mm -Refraktors, aber die ASI1600 hat mit 3,8-µm relativ feine Pixel, so das ich doch optimistisch war etwas zu sehen. RCW86 ist ein Supernovarest mit nur 4 Bogenminuten Durchmesser. Er steht unweit von Alpha Centauri bei -62 Grad Deklination. Es handelt sich um das Ergebnis einer im Dezember des Jahres 185 beobachtete Supernova. Sie erreichte eine geschätzte Helligkeit von −6 bis −8 mag und wurde von chinesischen Astronomen beobachtet. Es handelt sich um die älteste beschriebene Supernova der Geschichte!

Im Feld der ASI1600 sieht der winzige SN-Rest etwas verloren aus

Erst in der Ausschnittsvergrößerung lässt sich etwas mehr erkennen.

Im POSS-I findet sich eine etwa 50 Jahre alte Vergleichsaufnahme, die eine bessere Auflösung hat und für den Vergleich mit einem Weichzeichner verschlechtert wurde.

Im Blink kann man mit etwas guten Willen einen leichten Versatz feststellen. Der SNR ist mehr als doppelt so weit weg als M1 und zudem doppelt so alt. Sie relative Größenänderung ist daher viel kleiner als bei dem bekannten Paradebeispiel im Stier.

Zu den immer wieder gern fotografierten Paradeobjekten gehört der Eta-Carina-Nebel, der wegen seiner Größe auch schon mit einer 50mmOptik gut aussieht

Mit dem Refraktor war die Auflösung bei diesem Objekt wegen des durch Wind verursachten Nachführfehlers kaum besser.

Bei der Aufnahme des Reflextionsnebels um Antares ist oben rechts der kleine Kugelsternhaufen NGC6144 zu erkennen. Er ist etwa 50 mal schwächer als der hellere Nachbar M4.

Von der Region gab es auch eine Farbaufnahme mit der DSLR. Beides zusammen konnte zu einem Farbkomposit kombiniert werden.



Die gleiche Technik wurde für den Reflexionsnebel um Rho Ophiuchi verwendet.


Ein bekanntes Südhimmelobjekt ist der Katzenpfotennebel NGC6334. Interessant ist hier die Vordergrund-Dunkelwolke oben links, die anzeigt das der Nebel sehr schwache, weite Ausläufer haben muss.



Bei der Aufnahme von IC2948 huschte ein heller Meteor durchs Bildfeld.



Die Kleine Magellansche Wolke enthält viele Wasserstoffnebel, die jedoch weniger prominent sind als bei ihrem großen Bruder.  
Oben und unten sind 2 benachbarte Kugelsternhaufen zu sehen. Der Größere ist 47Tuc, der zweithellste Kugelsternhaufen des gesamten Himmels. Der obere Kugelhaufen ist NGC362 der mit 6,4mag nur ein Zehntel der Helligkeit von 47Tuc besitzt.




Die letzte Aufnahme ist eigentlich nur ein Testfoto. Im Vorfeld wurde geprüft ob statt mit der ASI1600 nicht auch mit einer umgebauten DSLR im H-Alpha ausreichende Ergebnisse möglich sind. Bei halber Auflösung war die DSLR jedoch im SNR deutlich schlechter.




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