Namibia 2018



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Am 25.ging dann die Tour in den Süden. Wir hatten einen Mietwagen gebucht um bei der Mondfinsternis am 27. flexibel sein zu können. Windhuk war das erste Ziel. Dort übernachteten wir bei via Airbnb bei einer netten Gastfamilie und bekamen unser erstes namibisches Braai serviert. Braai ist die südafrikanische Form des Grillen. Braai ist Kult und wird in vielen Familien täglich zelebriert. Der offene Grill wird darum üblicherweise in die Küche integriert.

Die Mofi warf ihre Schatten voraus. Im Artikel wird auch auf dem Mars eingegangen.


Während der Fahrt wurden viele Tiere gesichtet. Die Region südlich von Windhuk ist Farmland und Großwild ist dort nicht zu beobachten. Lediglich ein paar Nashörner haben wir gesehen. Sie gehörten zu einem Wiederansiedlungsprogramm im Rahmen eines privaten Safariparks.

Man unterscheidet 2 Arten, Breitmaul- und Spitzmaulnashorn. Auf den Bildern ist gut zu erkennen, dass es sich um Breitmaulnashörner handeln muss.

Ich hatte lediglich ein 135mm Tele dabei. Das war für weit entfernte Tiere definitiv zu wenig.

Die Tiere querten oft so schnell die Straße das kaum ein Foto möglich war. Mit kleiner Foto-Optik war wenig zu sehen, doch der 83x optische Zoom von Sebastians Nikon P900 wirkte wahre Wunder. Parallel zahlte sich ein 15x70 Fernglas aus, das aufgestützt am offenen Fenster einen tollen Anblick ermöglichte. Visuell entsprach der Eindruck durch das Fernglas etwa den Fotos mit der P900. Ich schaute häufiger durch das Glas während Sebastian zur selben Zeit die optimalen Fotos schoss. 

Es gab Zebras, Kojoten, Affen, Strauße, Warzenschweine, Impalas, Springböcke und sehr viele Oryx-Antilopen zu sehen. 

Die Schweine zeigten uns ihr Hinterteil. Ein generelles Problem bei der Fotografie. Die Tiere liefen so schnell über die Straße, das man nach dem Zücken der Kamera meist nur noch die Rückseite erwischte.  

Links im Bild haben die Webervögel einen Telefonmast zum Kippen gebracht. Seit dem es Handys gibt, wird das Festnetz nicht mehr gewartet. Das Stromnetz ist aber weiter auf Überlandleitungen angewiesen. Die Hochspannungsmasten werden so gebaut, das die Webervögel an den Leitungen keinen Halt finden können....

Die Webervögel sind typisch für Namibia. Ihre Nester sind überall.

Neben den Koloniebrütern, gibt es auch Arten  bei denen jedes Pärchen ein eigenes Nest webt.

Auf dem letzten Bild sind gleich 2 Symbole für Namibia vereint. Das Webervogelnest und der Köcherbaum. Die endemische Pflanzenart gilt als vom Aussterben bedroht. Junge Exemplare werden nur noch selten gesichtet. Wir haben aber auf der Reise viele Köcherbäume gesehen. Die Köcherbäume gehören zu den Aloe-Gewächsen und kommen nur in Namibia und der südafrikanischen Provinz Nordkap vor. Zu den Aloen gehören über 500 Arten. Die Gattung Aloe ist hauptsächlich im Süden und Osten Afrikas und auf vorgelagerten Inseln wie Madagaskar verbreitet. Einige wenige Aloen-Arten gibt es noch im Südwesten der Arabischen Halbinsel. Vielleicht eine Folge der jahrhunderte dauernden Handelsbeziehung zwischen Arabien, Sansibar und Madagaskar. 

Die Köcherbäume lieben Kammlagen und einen felsigen Untergrund.
In den Felsen unter den Köcherbäumen  haben wir mehrfach Klippschliefer gesehen. 



Die Tiere sind zunächst scheu und verstecken sich. Doch wenn man etwas Geduld hat, werden sie neugierig und kommen wieder heraus. Sie wenden den Blick aber niemals ab. Das macht sie ein wenig unheimlich und erinnert an Gremlins.



Die Köcherbäume leben gern in Gemeinschaft mit einer Sukkulentenart, die wie etwa 70% der Pflanzen in der Region endemisch sein dürfte.

Ob die Sukkulentenart mit dem Kaktus verwandt ist blieb unklar, es könnte sich auch um eine Konvergenzentwicklung handeln.
 


Affen sahen wir nur in der Nähe von Windhuk. Direkt an der Straße sonnte sich eine Pavian-Familie. 


Zu den schönsten Tieren Südafrikas gehört die Oryx-Antilope. Sie ist eine Groß-Antilope und relativ weit verbreitet. Wir sahen diese Tiere mehrfach an verschiedenen Standorten und konnten sie daher gut fotografieren.

Leider konnten wir meist nur die Hinterteile fotografieren. Nur selten drehte sich ein Exemplar um und schaute uns an.

Die Oryx haben lange Hörner und eine typische schwarze Gesichtsmaske. Die Bullen haben eine Standhöhe von bis zu 180 cm und ein Maximalgewicht von 200 kg. Dieses majestätische Tier war schon das Wappentier der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwest und ist heute als Wappentier Namibias auf den Münzen zu finden. 

Unterhalb der beiden Wappenschilde sieht man eine unscheinbare Pflanze die nur in Namibia wächst und 2000 Jahre alt werden kann. Sie gilt als ein Symbol der Beständigkeit und ist daher in das Wappen eingegangen. Auf Afrikaans heißt sie tweeblaarkanniedood, was etwa „Zwei-Blatt-kann-nicht-sterben“ bedeutet. 

Der Rest der Welt kennt das Gewächs als Welwitschia Mirabilis. Obwohl die Pflanze sehr alt wird, besitzt sie nur ein einziges Blattpaar. Die beiden Laubblätter können über 2,5 Meter lang werden, manche Berichte sprechen von 6,2 Metern. Am Blattende sterben sie ab und verwittern. Dadurch sieht sie stets etwas verwelkt und häßlich aus. Die Welwetschie wächst nur in den Nebelgebieten der Küste. Weil wir dort nicht entlang gefahren sind, haben wir kein einziges Exemplar gesehen. Die folgenden Fotos sind aus einem Buch das von einem Mitglied der Hakos-Farmersfamilie geschrieben wurde und dort zum lesen auslag.

Große Pflanzen scheinen mehr als 2 Blätter zu besitzen. Das ist jedoch eine Täuschung. Die Blätter brechen der Länge nach auf und scheinen sie so zu verdoppeln. Das hohe Alter kann durch Jahresringe bestätigt werden. 

Die Welwetschia ist Teil der Kapflora. Die Kapflora ist das kleinste der sechs kontinentalen Florenreiche der Erde. Sie umfasst das Winterregengebiet an der Südspitze von Afrika (Südafrika) und ist durch einen Wüstengürtel vom übrigen Afrika getrennt. Sie ist zwar das kleinste der Florenreiche, doch im Verhältnis zur Fläche stellt die Kapregion als das artenreichste dar. Sie zieht jedes Jahr zahlreiche Botaniker und Pflanzenfreunde aus der ganzen Welt an.


Viele Tiere gab es im Nationalpark Hardap. Der Name der Region stammt vom Hardap-Damm, dem größten Staudamm in Namibia. Leider trafen wir dort erst in den Abendstunden ein und konnten nur einen kleinen Teil des Parks besichtigen. 

Der Staudamm ist nicht sehr hoch, schafft aber trotzdem einen beträchtlichen See, der das Zentrum des Nationalparks bildet. 

Blick von der Staumauer auf die Flussoase.

Der Goliath-Reiher  ist der größte Vertreter der Familie. Er erreicht eine Körpergröße von bis zu 150 Zentimetern und fast 5kg. In Ost- und Südafrika ist er zwar eine verbreitete, aber zahlenmäßig nicht häufige Art.

Gestaut wird der Oberlauf des Fish-Rivers, des einzigen Flusses der Namibia in Nord-Südrichtung durchläuft und im Süden in den Oranje mündet. 

Zu den kleineren Antilopen gehört der Springbock. Er kann aus dem Stand über einem Zaun springen der seine Körpergröße um das doppelte übersteigt.
.....Das habe ich selbst gesehen, und wer es nicht gesehen hat, der kann es kaum glauben.

Die beiden letzten Aufnahmen stammen von Sebastians P900. Der Qualitätsunterschied ist deutlich sichtbar.
Hinter dem Springbock ist eine ´Südliche Kuhantilope´ zu sehen. Sie wird in Afrikaans auch als Hartebeest bezeichnet und ist häufiger auf den Speisekarten zu finden.

Zu den größten Antilopen gehört das Gnu von dem wir nur wenige Exemplare gesehen haben.

Allerdings soll das Gnu recht häufig sein. Auf Hakos soll z.b. eine größere Herde leben. Gleiches gilt für das Zebra, dass uns ebenfalls nur einmal über den Weg gelaufen ist.

Bei den afrikanischen Laufvögeln denkt man zunächst an den Strauß, doch es gibt eine Reihe von weiteren, kleineren Vögeln, die ebenfalls selten vom Boden abheben wie das Helm-Perlhuhn oder die Rüpels-Trappe, die gut getarnt in der Abendsonne kaum zu sehen war.

Anders als zunächst gedacht handelt es sich bei diesen Vöglen nicht um Krähen sondern um eine Starenart.  Es sind wohl 2 männliche Rotschwingenstare. Die Art ist im südlichen Afrika verbreitet.
 


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