SFTH 2019



gauche.gif



Der Sternfreundetreff- Harz ist ein kleines Teleskoptreffen an der Nordseite der touristisch reizvollen Harzlandschaft. Es ist sehr gut organisiert und daher jedes Jahr wieder eine Reise wert. 2019 spielte in 2 Nächten das Wetter mit und es konnte beobachtet werden. Neben mehreren kleineren Teleskopen war auch ein 16 Zoll Dobson am Platz. Ein 125mm Grossfernglas von Vixen bot ein erstaunliches schönes Bild vom Leotriplett. Mit dem 16 Zoll Dobson waren dann auch Strukturen in den 3 Galaxien gut zu erkennen.
Weitere Zielobjekte waren M35, und die 3 Fuhrmannsternhaufen, M51 und M3. 
Ein eigenes Teleskop war nicht im Gepäck aber dafür eine Ausrüstung für Nightscape-Aufnahmen.  Verwendet wurde ein 6,5mm Fisheye. Parallel wurde auch ein 18mm Weitwinkel eingesetzt, das jedoch leider dauernd zutaute. Die erste Nacht war recht feucht, während die zweite Nacht deutlich trockener war.



 

 
Neben der Beobachtung gibt es auch ein Vortragsprogramm, zu dem nicht nur Besucher aus der Region anreisen.


Tagungsort ist ´Das Alte  Forsthaus´ in Todtenrode.


Zu den örtlichen Sehenswürdigkeiten gehört eine Sammlung von Holzbildwerken. Jedes Jahr lohnt der Rundgang aufs neue, denn jedes Jahr kommen ein paar neue Stücke hinzu.
 



Der Tagungsausflug ging diesmal nach Quedlinburg. Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der neuen Sternwarte konnte sie vom Fachpublikum besichtigt werden. Die Sternwarte steht auf einem ehemaligen Wasserspeicher.

Während der oberirdische Turm eher bescheiden ist, gibt es einen riesigen Kellerraum der in Zukunft für museale Zwecke und Event-Gastronomie ausgebaut werden soll.

In der Kuppel steht ein Zeiss-Meniskas mit 180mm Öffnung, doch im Zwischengeschoss steht ein großer Cassegrain der in demnächst für die Beobachtung genutzt werden soll. 


Von der Kuppel aus gibt es einen schönen Blick auf die Stadt, die Weltkulturerbe ist.



Im Erdgeschoss gibt es einen kleinen Vortragssaal in dem bei einem Vortrag der Werdegang der Sternwarte vorgestellt wurde.



Das Catering bestand aus der lokalen Spezialität - den Halberstädter Würsten - das war schon eine Spende wert!


Nach der Sternwartenbesichtigung gab es etwas Zeit um sich die Stadt anzuschauen. Quedlinburg war zuvor schon mal Ziel eines Ausflugs. Leider war beim Schloss der letzte Einlass um 15:30 Uhr - so das  auch im 2. Versuch keine Besichtigung möglich war.


Statt dessen wurde die Marktkirche besichtigt, an welcher der Astronom Johann Heinrich Fritsch als Pfarrer gewirkt hat. Von ihm hat sich ein Gemälde erhalten.

Fritsch entdeckte im 18 Jh. einen der ersten Veränderlichen Sterne. Epsilon Aurigae hat ist ein langfristiger Bedeckungsveränderlicher mit einer Periode von 27 Jahren. Die erste dokumentierte Verfinsterung beobachtete Fritsch im Jahre 1821.

In der Kirche haben sich ein paar schöne Stücke der Ausstattung erhalten.


Beim Stadtrundgang wurden der mittelalterliche Roland am Rathaus sowie der Finkenherd besichtigt.



Die romanische Stiftskirche ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler des Hochmittelalters. Sie ist fast unverändert über die Zeit gekommen. Nicht erhalten hat sich ein zweites Stift dessen gotische Kirche  auf dem vorgelagerten Münzenberg gestanden hat. Es wurde im 16 Jh. aufgeben und mit Bürgerhäusern überbaut. Inzwischen sind Teile der Kirche freigelegt und können besichtigt werden.




Auf der Rückfahrt wurde noch ein Stopp am Kamelfelsen eingelegt. Die namensgebende Form war beim Aufstieg gut zu erkennen.


Der Kamelfelsen gilt als vorgeschichtlicher Peilpunkt. Zur Tag- und Nachtgleiche geht von hier aus die Sonne über dem Brocken unter.
Wir waren 10 Tage später vor Ort und konnten die Sonne einige Grad über dem Brocken fotografieren.


Neben falschen Brennnesseln wurde im Gras eine weiße Blütenpflanze entdeckt, deren winzige Blüten nur etwa 1mm groß waren. Es stellte sich die Frage welches Insekt die bestäuben kann.


Das nächste SFTH soll am 19.3.2020 stattfinden.

5s02i9.jpg

 



Infos zu den eigenen Vorträgen gibt es unter:
http://www.astrode.de/reisen/reisen18c/namib2018a.htm

droite.gif