Sonnenfinsternis 2019 I - Buenos Aires



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Der Weg zur Sonnenfinsternis 2019 führte zunächst nach Buenos Aires. Der Name der Stadt bedeutet ´Gute Luft´. In der Tat weht am Rio de la Plata stets ein frisches Lüftchen. Im Winter sind die Temperaturen angenehm und erinnern an den deutschen Frühling. Im Sommer kann es dagegen sehr heiß werden.

Während des Fluges wurde untersucht ob die Südatlantische Anomalie einen Einfluss auf die Höhenstrahlung hat. Die Südatlantische Anomalie ist ein Bereich erhöhter Strahlungsaktivität, die mit einer regionalen magnetischen Anomalie zusammenhängt. 

Bereits Alexander von Humboldt beobachtete um 1830 die verringerte Stärke des Erdmagnetfeldes über dem südlichen Atlantik. Eine Ursache dafür ist, dass die Dipolachse des Magnetfeldes nicht durch das Geozentrum (Erdmittelpunkt) verläuft, sondern um 450 km in Richtung 140° östlicher Länge also entgegengesetzt zur geografischen Länge der Südatlantischen Anomalie.

Problematisch bei solchen Messungen ist immer die schwankende Höhe des Flugzeugs und der schwankende Luftdruck. Die Strahlung reagiert oberhalb von 11.000 sehr sensibel auf kleinste Höhenänderungen.

Am Äquator wurden auf 11653m noch etwa 1,5 Mikrosievert gemessen. Kurz von Buenos Aires waren es bei etwas geringerer Höhe schon 2,13 Mikrosievert.

Interessant ist auch der Auf- und Abstieg in München und Buenos Aires . Hier zeigten sich bei vergleichbaren Höhen keine signifikanten Unterschiede.  

Start in München (oben) und Landung in Buenos Aires (unten)

Beim Anflug auf die Stadt konnten wir erkennen wie riesig Buenos Aires ist. Die Region hat etwa 13 Millionen Einwohner.

In der Umgebung wohnt etwa ein Drittel aller Argentinier. 1833 betrug die Bevölkerung nur knapp 60.000. Die Stadt ist also in den letzten 200 Jahren fast aus dem nichts gewachsen. Historische Bauten gibt es kaum. Die großen Avenidas wurden in den 30er Jahren angelegt. Sie sind heute das Wahrzeichen der Stadt. Die ´Avenida 9 de Julio´ ist mit 140m Breite die angeblich breiteste Straße der Welt.


Auffällig sind im Panorama die vielen argentinischen Flaggen. Bei der Reise 2 Jahre zuvor in die USA war uns schon der ´Flaggenwahn´ der US-Amerikaner aufgefallen. Die Argentinier stehen dem in nichts nach.

 

Auch die Mützen der Kinder gibt es in den argentinischen Farben und die LKWs haben Schmutzfänger mit der argentinischen Flagge.

Die Eisdiele ist passend dekoriert und hat Ballons in Weiß und Blau

Etwas ungewöhnlich ist dieser Zebrastreifen mit den argentinischen Farben....Die Schöpfer haben wohl nicht darüber nachgedacht, dass hier die Fahne mit Füßen getreten wird.

Die Architektur ist ein Wildwuchs. Historistische Häuser aus dem 19.Jh wechseln sich mit modernen Glasfassaden. 

Die Bürgersteige sind oft nachlässig gepflastert. Ähnliches habe ich in Europa bisher nur in Athen gesehen. 

Da wir nicht viel Zeit hatten, wurde die Stadt per Bus-Tour erkundet. 

Die Touren werden in fast einem Dutzend Sprachen angeboten. Es gibt 3 Rundkurse: Rot, Grün und Blau. Wir sind mit der Blau/Roten Kombi-Linie gefahren. 

Auf der Route lagen das berühmte Fußballstadion und 2 Brücken die zu den Symbolen der Stadt gezählt werden. 

Unter einer Brücke erinnern Schilder an die Opfer der Militärdiktatur. Anders als in Chile ist die Diktatur kein Thema für die breite Öffentlichkeit, obwohl die Zahl der Opfer in Argentimien 10 mal höher gewesen ist.

Interessant ist eine Kirche in deren Turm englische Kanonenkugeln stecken. Sie sind ein Relikt aus der Zeit der napoleonischen Kriege, bei denen Spanien als Alliierter Frankreichs Gegner des Vereinigten Königreiches war. Am 27. Juni 1806 besetzten britische Truppen nach zweitägigen Kämpfen die Stadt. Die Bewohner leisteten jedoch Widerstand und eroberten die Stadt zurück.

Die größte Hauptstraße ist 8-spurig und hat als Denkmal einen Obelisken im Zentrum. 

Die Route führte nur kurz am großen Stadtpark vorbei, doch hier war eine moderne, an einen Blütenkelch erinnernde bewegliche Skulptur zu sehen. 

Nicht weit entfernt steht das Planetarium das wir am Folgetag besichtigten. 

Im Reiseführer stand etwas von einer Meteoritensammlung. Vor Ort waren aber nur 3 Meteoriten zu sehen. Sie sind aus dem Streufeld des ´Campo de Ciello´ der sich auf argentinischen Staatsgebiet befindet. 

Wer erkennt das Filmzitat?

Stolz wurde uns ein Copernikanum gezeigt das weltweit nur 2 mal existiert und in Deutschland gefertigt wurde. Leider schien die Mechanik nicht mehr richtig zu funktionieren. 

Der alte Planetariumsprojektor kam ebenfalls aus Deutschland, wurde aber inzwischen durch einen modernen digitalen Projektor ersetzt. Das historische Gerät ist nur noch ein Ausstellungsstück.

Auf Schautafeln vor dem Planetarium wurden die Argentinier auf die bevorstehende Sonnenfinsternis vorbereitet.

Meteorite aus dem Streufeld des ´Campo de Ciello´ waren ebenfalls im Naturkundemuseum zu besichtigen. 

Dinosaurierknochen zählen dort zu den Hauptsehenswürdigkeiten. 1864 kam die paläontologische Sammlung hinzu, die dank zahlreichen urzeitlichen Funden in Argentinien rasch wuchs. Vor allem für Säugetier-Fossilien aus dem Tertiär ist das Land in Fachkreisen weltweit bekannt. 

Das Riesenfaultier starb am Ende der Eiszeit aus. Es wurde mehr als 3m hoch! Bis zur Ankunft des Menschen gab es auch Elefanten und Mammuts in Amerika.

Von den Sauriern sind die meisten Exemplare Repliken. 


Im oberen Stockwerk gab es ausgestopft viele Tiere zu sehen die wir lebend in Argentinien nicht beobachten konnten. So gab es zumindest einen Eindruck von der Tierwelt mit Pampashase, Wasserschwein, Condor, Ameisenbär und Gürteltier. 

Interessant waren auch ein Aquarium mit Piranhas und eine Kunstgalerie. Das größte Highlight war jedoch ein Restaurant gegenüber vom Museum wo ein exzellentes Steak serviert wurde, das während der gesamten Reise nicht mehr getoppt werden konnte.





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