Sonnenfinsternis 2019 II - Salta
Von Buenos Aires aus ging es weiter zum Touristenort Salta.
Der Ort liegt im trockenen Norden Argentiniens.
Salta ist bekannt für ihre alte spanische Kolonialarchitektur
in der Altstadt. Die Stadt hat heute etwa 535.000 Einwohner und ist
somit die achtgrößte Stadt Argentiniens.
Am zentralen Platz Saltas befinden sich
die
die ab 1858 erbaute
Kathedrale von Salta sowie das 2004 eröffnete Museo de
Arqueología mit archäologischen Funden vom Gipfel
des Vulkans Llullaillaco.
Dort entdeckten im März 1999 Archäologen und
Bergsteiger einer Expedition der National Geographic Society drei
tiefgefrorene Kindermumien, deren Alter später mit rund 500
Jahre bestimmt wurde. Das Team arbeitete 13 Tage unter widrigen
Umständen, wie Schneestürmen und Kälte bis
-37 °C, an der Bergung der Mumien und legte zusätzlich
zahlreiche Artefakte frei: 20 bekleidete und 16 unbekleidete
Kunstfiguren sowie Dutzende anderer Beigaben wie Statuetten,
Töpferwaren, Beutel mit Lebensmitteln und Kokabeutel. Seit
2004 sind die Mumien sowie weitere Artefakte im eigens dafür
erichteten Museum in Salta ausgestellt.
Nicht
nur der Fund und die Beigaben sondern auch die Restaurierung und
wissenschaftliche Untersuchung werden im Museum aufwendig dokumentiert.
Die 3 Kindermumien wurden auf etwa 6700m Höhe gefunden und
geben bis heute
zahlreiche Rätsel auf. Wie die Menschen in der dünnen
Luft den Weg auf den Berg
geschafft haben, ist kaum zu erklären. Vermutlich
waren die Kinder Menschenopfer für ein Ernteritual. Es gibt
Hinweise auf eine Priesterschaft die von Kindern gestellt wurde. Diese
Kinderpriester wurden zur Friedenssicherung zwischen den
Dörfern verheiratet. In Notzeiten wurden
sie als Menschenopfer verwendet.
Die Mumien waren Objekt zahlreicher wissenschaftlicher Dokumentationen
u.a.
der ZDF-Reihe Terra-X. Leider war die
Fotografie des gruseligen Sensationsfundes nicht möglich. Deshalb
gibt es hier ein paar Fotos aus dem Internet.
Viele
weitere Infos finden
sich unter:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Museo+de+Arqueolog%C3%ADa+de+Alta+Monta%C3%B1a+de+Salta
Die Kathedrale des Erzbistums Salta liegt im Zentrum der Stadt und ist
ein reich verziertes Gebäude.
Eine etwas gelangweilter Reisegefährte verstieg sich zu der
Aussage das alle Kirchen gleich aussehen.
Das trifft grade für die vielen, der im 19.Jh. gebauten Kirchen
nicht zu.
Parallel zu Europa entwickelte sich in Südamerika ein
historistischer Stil bei dem
sich Elemente von Renaissance, Gotik und Barock in rascher Folge
abwechselten.
Der Dom von Salta strahlt im prächtigsten Neobarock.
Mutter Teresa, die erst vor wenigen Jahren heilig gesprochen wurde, wird in Südamerika besonders verehrt.
Ursprünglicher als die Kathedrale ist die Kirche des Franziskanerklosters das ebenfalls besichtigt werden kann. Das Kloster wurde bereits im 16.Jh. gegründet und ist die Keimzelle der Stadt. Nach einem Brand ist heutige Ausstattung weitgehend von 1767.
Im
Klostermuseum wird über das Leben und wirken der
Mönche berichtet.
Zu sehen ist ein Mönchszelle....
...das Hospital mit Altar für den
geistigen Beistand und ein Missionsmuseum.
Während der Führung geht
es an der Orgel vorbei und
der verzierte Kirchturm kann aus der Nähe betrachten
werden.
Ein Bild im Museum zeigt die Stadt vor 200 Jahren. Um das Kloster herum sind nur wenige Häuser zu erkennen.
Die Mönche waren auch Kunsthandwerker. Sie schufen z.b. die Wachsfiguren von Heiligen die heute in der Kirche zu sehen sind. Die Gussformen haben sich im Museum erhalten.
Man beachte den Fuß von San Severo!
Auf dem Hauptplatz von Salta steht ein Denkmal für einen der Befreiungshelden. Die Einheimischen posierten dort in ihrer lokalen Tracht.
Unsere Unterkunft lag einige Kilometer südlich der Stadt an einem See. Die Beobachtungsbedingungen waren dort noch nicht optimal, aber trotzdem wurden die Sterne beobachtet.
Hauptziel der
Salta-Reise war eine Tour
zu
den bunten Felsformationen
nahe der Stadt Cafayate.
Neben der Provinzhauptstadt Salta und Cachi gehört Cafayate zu
den touristischen Hauptattraktionen der Provinz Salta.
An
der Weinstraße
zwischen Salta und Cafayate gibt es
Aussichtspunkte auf ungewöhnliche Felsformationen und die in
vielen Farbspektren leuchtenden Felswände. Wir stoppten
für einen kurzen Abstecher in die
Teufelsschlucht Garganta del Diablo.
- ....Nach Alemania war es von dort
aus weniger weit als erwartet.
Zu den dominanten Pflanzen der Region gehören die Kakteen von denen zahlreiche Varianten in unterschiedlichen Größen zu sehen sind.
Zu den gesichteten Tieren gehören Ameisenlöwen und zahlreiche Vögel. Auch 2 Lamas standen am Straßenrand.
Eine unerwartete Pflanze war der Weihnachtsstern, der sich als Wildform in Argentinien zu einem mehrere Meter hohen Busch entwickeln kann.Am
Wegesrand stand ein kleines
Bethäuschen. Sie sind ein Zeichen der
Volksfrömmigkeit und stehen zu tausenden an den
Straßen. Diese Sitte ist in Chile noch stärker
verbreitet.
Die Opfergaben wirken etwas skuril.
Neben Getränken ist ein
Kinderschuh zu sehen. Das Häuschen wurde sicher von
Privatpersonen aufgestellt, doch die Treppenstufen davor, sind wohl vom
Straßenbauamt. Der Bau der Stufen war aufwändiger
als der Bau des Bethäuschens! - Die Obrigkeit nimmt also
Rücksicht auf diese Symbole der Volksfrömmigkeit.
Cafayate ist ein bekannter und stark frequentierter Weinbauort. Ein Teil der Kellereien steht für den Publikumsverkehr offen; es gibt Führungen und Weinproben.
Zu den Sehenswürdigkeiten vor Ort gehört eine eher schmucklose Kathedrale.
In
Cafayate besuchten
wir ein Privatmuseum mit 2 großen
Räumen präkolumbianischer Kunst.
Ein lokaler Archäologe hatte hier in 2 Räumen Funde
von der frühen Steinzeit
bis in das 19.Jh. zusammengetragen. Ähnlich wie in Europa gab
es eine sichtbare zeitliche Entwicklung bei der Qualität von
Pfeilspitzen.
Mit der Entwicklung der Landwirtschaft vor 5000 Jahren wurde
auch in Amerika die Keramik erfunden. Es gab im Museum ein paar
beeindruckende Beispiele
figürlicher Keramik mit Menschengesichtern, Kröten,
Jaguaren, Wasservögeln und Nandus. Schwerpunkt ist die Keramik
des Diaguita-Stammes der im 16Jh. die nahegelegene Ruinenstadt Quilmes
besiedelte, welche
als die bedeutendste archäologische
Stätte Argentiniens angesehen wird.
Leider waren Fotos im Museum nicht möglich.
Cafayate
ist eine Kleinstadt mit nur 12.000
Einwohnern.
Nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt gab es schon einen
fantastischen
dunklen Sternenhimmel.
Als Standort für die Nacht hatten wir uns schon am Tag das
´Valles Calchaquines´ ausgeguckt.
Im ´Valles Calchaquies´ beobachteten wir in einer bizarren Felslandschaft mit einem 8-Zoll-Dobon die Highlights des Südhimmels. Mit UHC gab es in Eta-Carine fantastisch detaillierte Nebellandschaften welche die Möglichkeiten des Zeichnens sprengten.
M83
zeigte Strukturen auch
wenn die
Spiralarme nur indirekt greifbar waren. Das Staubband vor Centaurus-A
war keilförmig zu sehen. Zeichnungen dieser Objekte wurden
auf später verschoben kamen dann aber
nicht mehr zustande, so
das
die folgende Skizze nur anhand der notierten
Beschreibungen und aus
der Erinnerung möglich waren.
Centaurus-A
wurde nur flüchtig beobachtet.
Die später geplante intensivere Beobachtung mit Zeichnung kam
nicht mehr zustande. Der Notizzettel
berichtet von einer elliptisch geformten Galaxie mit einem
Staubband das keilförmig auf der kurzen Achse der Ellipse
liegt.
Eine Zeichnung aus der Erinnerung war möglich.
Bei M83 gelten unter optimalen Bedingungen die Spirallarme als visuell
einfach.
Gesehen wurde eine große flächige Galaxie mit klaren
Strukturen
die sich aber nicht so einfach als Spiralarme zu erkennen gaben.
Innerhalb der Galaxie gab es am Rand ein dunkleres Staubband.
Eine Zeichnung wurde für später eingeplant, wurde aus
Zeitgründen aber nicht mehr fertiggestellt. Statt dessen
schauten wir im Umfeld von
Eta-Carina einige schöne Sternhaufen wie den länglich
gestreuten NGC 3532, den sternarmen IC2602 und NGC 3293. Letzteren
hatte Reihardt beim
´rumdobsen´ selbst gefunden.
Der Haufen ist sehr kompakt und enthält helle, farbige Sterne.
Als Wasserstoffenebel wurde noch NGC3324
eingestellt. Er steht in unmittelbarer Nachbarschaft von Eta-Carina. Zu
sehen war ein bogenförmiger Nebel mit einigen Substrukturen
der
ein wenig an den Crescent-Nebel im Schwan erinnerte.
Die
Südamerikaner haben den Nebel nach einer lokalen Poetin
benannt.
Die auf dem Foto hellen,
bogenförmigen Bereiche waren visuell
leicht erkennbar. Es gab zusätzlich
weitereschwächere
Strukturen in der Mitte des Bogens.
Wenige Tage später wurde die reizvolle Region mit eigener
Ausrüstung fotografiert. Verwendet wurde ein 180mm
Teleobjektiv.
Alpha-Centauri wurde doppelt gesehen. 47 Tucan wurde noch knapp am Horizont erwischt, war dort aber wenig spektakulär.
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